In den letzten 10 Tagen habe ich 10 Touren gemacht. Langsam stellt sich eine gewisse Müdigkeit ein. Zusätzlich habe ich Probleme ein interessantes Ziel zu finden. Auf den höheren Bergen liegt noch zu viel Schnee oder sie sind überhaupt zu schwer für mich. Auf vielen leichteren Gipfeln bin ich schon gewesen und die gemütlichen Talwanderungen interessieren mich weniger. Da fällt mir ein, dass ich heuer noch kein einziges Edelweiß gesehen habe, dabei kenne ich gleich in der Nähe eine Edelweißwiese wo ich vor ein paar Jahren sehr viele gewesen sind.
Oberhalb von Matrei liegt der kleine Weiler Glanz. Es gibt einen Wandererparkplatz (gratis). Hier habe ich meinen Osttirol-Urlaub 2009 begonnen. Der Felsen gegenüber heißt Falkenstein.
Der Weg geht nur kurz durch den Wald, dann erreiche ich die Wiesen. Wieder begeistert mich die unglaubliche Fülle an Blumen.
Der Große Zunig ragt hier empor und schaut noch mächtiger aus als er ist.
Eine alte Hütte auf der Blumenwiese, dahinter die Berge, ein Postkartenidyll sondergleichen.
Eine Alpenaster bringt Farbe ins Grün.
Dann kommen die Schafe. 2009 waren die noch nicht da. Die Wiesen wurden mit dem Motormäher gemäht, weil es Förderungen der EU dafür gibt.
Ein schwach sichtbarer, aber markierter Weg zweigt nach oben ab. Über den Wiesenweg oder direkt am Grat kommt man zum Bunzkögele, 2430 m.
Dann sind sie da. Die ersten edlen Weißen sind noch klein und ganz frisch. Sie sind gerade erst am Aufblühen.
Da geht es hinauf auf die Bretterwandspitze, 2887 m. Ich war 2009 oben, es ist weniger steil als es aussieht.
Unten im Tal liegt Matrei, die Wolken werden mehr.
Die Wellachköpfe auf dem Weg zum Muntanitz. Auch da bin ich 2009 gegangen. Wer findet die Sudetendeutsche Hütte im Bild?
Auch mit freien Auge schwer zu erkennen. Im Zoom sieht man wenigsten etwas wenn man weiß wo sie ist. Um die Hütte liegt noch einiges an Schnee.
Unten am Steiner Bach steigt Rauch auf. Es werden die Sträucher abgebrannt um die Almwiesen vor dem Zuwachsen zu bewahren.
Während ich raste werden die Wolken immer dunkler. Da die gewitterwahrscheinlichkeit groß ist gehe ich nicht weiter nach oben.
Ich steige wieder ab. Heute soll es ein gemütlicher Tag werden. Auf der Steiner Alm habe ich damals zwei Nächte geschlafen und mich sehr wohl gefühlt. Da will ich jetzt wieder hin. Ich nehme gleich die Direkte hinunter. Ich kenne das Gelände, damals bin ich hier raufgekommen.
Mehlprimeln sehe ich unterwegs ...
... und immer wieder Edelweiß.
Die Gelben haben sich nicht vorgestellt, wie die wohl heißen?
Immer wieder große Flecken vom Almrausch/Alpenrosen. So wird der Abstieg zum Vergnügen.
Um hinüber zur Steiner Alm zu kommen muss ich nach vor zum Weg gehen. Da gibt es eine Brücke über den Bach.
Blühender Hauswurz auf dem Felsen neben der Hütte.
Während meiner längeren gemütlichen Rast sind die dunklen Wolken weitergezogen. Ich hätte ruhig noch auf die Bretterwandspitze hinaufgehen können. Da ich schon einmal oben war, kann ich es verschmerzen.
Auf dem schön angelegten Weg habe ich eine kleine Gegensteigung zur Edelweißwiese zu bewältigen.
Herrlich ist der Blick zum Hintereggkogel und zum Ochsenbug fantastisch. Überhaupt gefallen mir Gipfel auf denen ich schon oben gestanden bin bei Weitem besser als andere.
Noch mal die Wellachköpfe auf dem Weg zum Muntanitz.
Ein Edelweiß, diese Blumen waren der Grund für die heutige Wanderung.
Viele Edelweiß und ein paar Alpenastern gibt es hier ...
... und natürlich noch viele andere Blumen.
Jetzt kommen die Goaßen, ich hoffe die fressen nicht die ganzen Blumen.
Auf dem Rückweg kommen mir zwei deutsche Touristen entgegen und fragen ob das hier die Edelweißwiese sei. Als ich bejahe sagen sie enttäuscht, dass sie noch keine Einzige gesehen habe. Ich beschreibe ihnen den Weg zu den Blüten so gut ich kann und hoffe sie haben die berühmten Gewächse doch noch gefunden.
Bei der Köfler-Alm schaue ich ein letzes Mal zurück. Das grüne Hügerl in der Mitte ist das Bunzkögele, danach im Schatten die Bretterwandspitze, ganz rechts die Kendlspitze.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich habe 9,3 km und ca. 950 hm zurückgelegt und mir dafür 5,5 Stunden (inkl. Pausen) Zeit genommen.