Heute fahre ich über Hopfgarten im Defereggen hinauf in den kleinen Ort Hof, im Dialekt Gehoufe genannt. Es ist eine steile Bergstraße und bei der Hofer Kapelle gibt es ein paar schöne Parkplätze. Man könnte auch noch weiter hinauffahren, aber mir reicht es auch von hier. Ich will auf den Stanzling oder auf den Deferegger Riegel, eventuell auch auf beide.
Viereinhalb Stunden für 1250 Höhenmeter sind angegeben, das sollte zu schaffen sein.
Bis zum Hofer Tümpfl kann ich die angegeben Zeit unterbieten. Es ist wirklich ein kleiner Tümpel, allerdings mit Bank und Grillplatz ausgestattet.
Es isat nebelig, aber das stört mich nicht. Angenehm kühl zum Wandern, trotzdem komme ich ins Schwitzen. Der Weg führt steil über die Wiesen nach oben.
Unzählige Blumen zieren die Wiesen. Ob es nun der Klappertopf, die Händelwurz oder die Bärtigen Glockenblumen sind, ...
... oder die fast zu übersehenden Katzenpfötchen in weiß und rosa.
Immer wenn ich auf den schmalen und sehr steilen Wiesenweg eine Verschnaufpause brauche ...
... schaue ich mir die Blumen an, aber diese Gewächse kenne ich nicht.
Auf dem Kleinen Deferegger Riegel gibt es ein Kreuz und ein Vermessungszeichen. Ab hier ist es weniger steil, dafür hüllt mich der Nebel ein.
Die Schafe schauen kurz vorbei, dann verschwinden sie wieder.
Die Markierungen leiten in zwei Richtungen weiter. Einmal gerade hinein ins Kar. Andere Zeichen sind viel weiter links zu finden. Ich gehe den rechten Weg, später kommen die Wege wieder zusammen. Links ist bereits der Gipfel des Stanzling zu sehen.
Trotz Nebel ist es kein Problem den Farbmarken über die Steinblöcke und zwischen den Schneefeldern zu folgen.
Die letzten Schritte zum Gipfel des Stanzling.
Nach 3:10 Stunden stehe ich beim Gipfelkreuz uns sehe teilweise blauen Himmel.
Der Arnitzsee schaut eher kalt aus, dahinter ragt der Große Zunig aus dem Nebel.
Mich interessiert vor allem dieser Grat hinüber zum Deferegger Riegel. Schaut machbar aus, obwohl ich von "leichten" Kletterstellen gelesen habe.
Der Weg geht nicht oben am Grat entlang, sondern südlich hinunter. Ich umgehe noch ein Schneefeld und steige dahinter wieder auf den Grat hinauf.
Ein improvisiertes Gipfelkreuz und ein leerer Stempel/Gipfelbuch?-Behälter gibt es auf dem höchsten Punkt. Rundum sind die Steine im Kreis aufgeschichtet, das ergibt einen guten Windschutz.
Da unten liegt das Virgental, dort scheint die Sonne.
Den Weg über den Mele zum Roten Kögele ...
wäre eine Variante für den Abstieg. Allerdings habe ich von Kletterstellen gelesen. Auch von hier oben sehe ich trotz der Wolken einige Stellen die für mich schwierig aussehen. Daher gehe ich zu meinem Anstiegsweg zurück.
Zwischen den Steinen findet der Steinbrech einen idealen Lebensraum.
Ich wähle jetzt eine direktere Linie hinunter zum Kleinen Deferegger Riegel ...
... und erfreue mich wie oft an den Blümchen, wie immer sie auch heißen mögen.
Jetzt ist die Sicht hinunter gut. Der schmale Wiesenweg ...
... führt in vielen Serpentinen hinab.
Almrausch am Steilhang.
Ein Stück des Weges ist hier zu sehen. Er geht oberhalb des Baumes vorbei.
Diese gelben Blümchen habe ich in den letzten Tagen öfter bemerkt, leider habe ich nicht herausgefunden wie sie heißen.
Eine der vielen Hyazinthen, die sich im Gras verstecken.
Das Bunte Läusekraut ist hier auch sehr häufig.
Die Weiße kenne ich (noch) nicht, die orange halte ich für einen Goldpippau, die gelben unten? Vielleicht Gelbes Windröschen und Habichtskraut?
Auch die verschiedenen Kleesorten gefallen mir. Hornklee, Braunklee, Wundklee
Um das Grasbüschel sehr schön platziert hat sich der Quendel, der Wilde Thymian.
Bei all den vielen Blumen achte ich nicht auf den Himmel. Ein lauter Donner läßt mich aufschauen. Oh, diese Quellwolken schauen nicht gut aus, es ist Zeit abzusteigen.
Über den Defereggen Alpen hängt schon ein Gewitter. Es blitzt und donnert schon heftig, ich beeile mich bem Abstieg ...
... und schaffe es zu den Häusern in Hof noch in der Sonne.
Bei der Hofer Kapelle wartet mein Auto. Bis der Regen kommt bis ich schon in meinem Zimmer in Obermauern.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich habe 12,1 km und ca. 1350 hm zurückgelegt und mir dafür 7 Stunden Zeit genommen.