Einmal im Jahr will ich richtige Berge sehen! Das habe ich auch voriges Jahr geschrieben. Um nicht immer nur niederösterreichische Waldmugeln und steirische Grasberge zu besteigen, fahren Maria und ich diesmal nach Matrei/Osttirol. Wir haben weder den Glockner bestiegen noch ausgesetzte Grate überquert. Auch eisenhältige Klettersteige sind nicht im Programm, sondern ausschließlich leichte Wanderungen. Wer das für uninteressant hält soll einfach weiterklicken. Ich denke aber, dass es auch Wanderer gibt, die sich genau dafür interessieren. Immerhin waren 7 Dreitausender dabei.
Nach der Anreise aus Wien fahre ich (noch allein) rauf zum kleinen Ort Glanz, oberhalb von Matrei. Der Parkplatz ist (um 11 Uhr) ziemlich voll, ich kann mein Auto gerade noch am Rand der Almstraße abstellen. Der Felsen im linken Teil des Bildes heißt Falkenstein.
Ich bin hier schon auf ca. 1500 m Höhe. Es ist nicht weit hinauf durch lichten Wald und Wiesen ...
... zur Edelweißwiese, ein besonders stark beworbenes Ausflugsziel. Das Gras wird jedes zweite Jahr gemäht, dann gibt es Geld von der EU. Erhaltung der Natur, heißt das dann!
Wie der Name schon sagt gibt es die edlen Weißen hier wirklich. Pflücken darf man sie nicht, sehr wohl aber werden sie reihenweise mit dem Motormäher geerntet und an die Kühe verfüttert.
Bald sehe ich unter mir die Steiner Alm liegen. Dort habe ich für zwei Tage ein Lager bestellt. Sehr zu empfehlen, es gibt sogar (gratis) eine Dusche mit Warmwasser.
Noch ist es aber zu früh für die Nacht. Ich gehe über die Wiesen hinauf bis zum Bunzkögele, 2430 m.
Im hohen Gras verstecken sich auch Kohlröschen, die sind aber schon fast verblüht.
Einen wunderschönen Bilck hat man von hier zur Bretterwandspitze. Ich überlege raufzugehen, es schaut sehr steil aus. Mir ist ganz schwindlich von den Hoch- und Tiefblicken, daher entscheide ich mich dagegen. Ich muss mich erst langsam an die Höhenluft gewöhnen.
Auch auf dem Bunzkögele wachsen die Edelweiß in ganzen Büscheln, wie den ganzen Weg hier rauf.
Gegenüber ist der Nussingkogel. Mein Ziel für den nächsten Tag. Links hinten ist der Ochsenbug zu sehen. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Nochmal der Ochsenbug, davor die Steiner Alm.
Ein Gipfelbild vom Bunzkögele mit Blick zur Bretterwandspitze darf nicht fehlen.
Hier bin ich schon fast unten bei meinem Nachtquartier. Es lässt sich herrlich auf der Terrasse sitzen und die Natur genießen.
Zum Schlafen ist es aber immer noch zu früh. Ich lasse meinen Rucksack zurück und will den Weg zum Nussing erkunden. Einen Weg sehe ich nirgends, auch keine Wegweiser. Daher steige ich einfach auf den Wiesen hinter der Alm höher, um auf den Kamm zu kommen. Weiter oben sehe ich einen Steinmann, bis zu dem gehe ich hinauf.
Dann sehe ich aber schon das Gipfelkreuz und deutliche Steigspuren. Ein Stückchen kann ich ja noch weitergehen. Weiter oben wird der Grat steiniger, es gibt große Steinplatten, aber es ist kein Problem drüberzugehen.
Dann bin ich auch schon oben, auf dem
Wenigstens etwas zum Trinken hätte ich mitnehmen sollen. Daher halte ich nur eine kurze Fotopause und steige hinab zur Steiner Alm.
Vor der Hütte gibt es einen Trog mit bestem Trinkwasser.
Zum Vergleich noch zwei Gipfelbilder vom Nussing. Von meinem Ausstiegsweg von Süden ist er nur ein Grasberg und leicht zu ersteigen.
Von Osten, das Bild habe ich zwei Tage später von den Wellachköpfen gemacht, schaut der Nussing einiges alpiner aus.
Jedenfalls wäre es schade ihn nicht zu besteigen, nur weil ihm 9 m zum Dreitausender fehlen.
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