Bei meinen Virgentalurlauben in den vergangenen Jahren habe ich immer auch die Wodenalm besucht. Sie liegt an einem schönen, aussichtsreichen Platz über Matrei. Von der Wodenalm geht es weiter hinauf zum Hintereggkogel. Doch bisher habe ich es nier geschafft weiter hinaufzukommen. Mal haben wir es vorgezogen Himbeeren zu pflücken oder einen romantischen Spaziergang durchs Zedlacher Paradis gemacht. Dann war es wieder zu heiß, oder wir sind lieber auf den Wiesen oberhalb der Alm gelegen. Der Anstieg auf den Hintereggkogel soll unmarkiert und steil sein, das kann ich auch so sehen. Trittsicher und Schwindelfrei soll man sein, das trifft wohl auf die meisten Bergwege zu. In den wenigen Beschreibungen, die ich gefunden habe heißt es: "Völlig konträr baut sich der Hauptgipfel aus hellem, festen Gestein, mit Grattürmen und einer Felsschneide auf — ein richtiger Klettergipfel mit Seilgebrauch für Ungeübte" (Quelle: Walter Mair, Osttiroler Wanderbuch) Was bedeutet das jetzt? Ungeübt bin ich ja wirklich nicht mehr, aber auch kein Kletterer, trittsicher ja, aber schwindelfrei nicht wirklich. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als mir die Sache selbst aus der Nähe anzuschauen.
Von Matrei fahre ich über Zedlach in Richtung Strumerhof. Kurz vor dem Gasthaus gibt es einen Parkplatz, der gratis benützt werden darf und der jetzt um 8 Uhr früh auch noch völlig leer ist. Gleich neben dem Parkplatz gibt es Waldhyazinthen zu sehen.
Hier beginnen mehrere Wege. Ich nehme den steilsten um so schnell wie möglich oben zu sein. In weniger als einer Stunde habe ich die Wodenalm erreicht. Hier ist noch nichts los, kein Mensch ist zu sehen nur die Aussicht ist herrlich.
Von der Wetterkreuzhütte übers Legerle auf den Giften war ich schon unterwegs.
Auch den Oberstkogel habe ich schon überschritten.
Über den Reiterboden auf den Torkogel bin ich noch nicht gegangen. Solle aber auch zu schaffen sein.
Kleiner und Großer Zunig, auch da war ich schon oben.
Auch auf dem Nussing, der da aus dem Hintergrund grüßt bin ich schon gestanden.
Da geht es heute hinauf. Über den Planlißbichl zum Hintereggkogel. Der Ochsenbug, links hinten hat noch ein großes Schneefeld im Gipfelbereich.
Die Wodenwiesen sind für ihren Blumenreichtum bekannt. Dieser Bereich ist mit Zottigem Klappertopf übersät.
Das Vermessungszeichen auf dem Planlißbichl, 2160 m.
Das könnte die Pegömlspitze sein, die ich da herangezoomt habe.
Der weitere Weg, obwohl nicht markiert ist leicht zu finden. Immer am Grat entlang weisen deutliche Steigspuren höher.
Solche "Rasselklüfte", für die der Hintereggkogel bekannt ist, werden elegant umgangen.
Ein Blick hinunter, über die Wodenalm nach Matrei und dem dahinter aufragendem Rotenkogel.
Ein Zoom zum Ochsenbug. Über diese jetzt noch schneebedeckte Flanke bin ich vor Jahren aufgestiegen. Die Einheimischen gehen von links über die Lanthaler Alm hinauf. Der "Weg" ist allerdings sehr steil und äußerst gefährlich, nichts für mich.
Dann sehe ich den felsigen Gipfelaufbau und das Gipfelkreuz des Hintereggkogels vor mir. Da soll ich raufkommen?
Zwei Bergsteiger sind schon oben, aber wie sind die raufgekommen? Über die Wand hängt ein dünnes Drahtseil herunter, aber nicht weit genug. Trotzdem, da komme ich nie rauf!
Als ich mich schon damit abgefunden habe und einen schönen Rastplatz unterhalb suche, sehe ich weiter rechts an der Wand zwei Wanderstöcke lehnen. Gleich daneben ist ein schwarzes Seil mit Verdickungen und einige Steighilfen.
Das ist jetzt eine andere Situation. Damit komme ich zurecht und bald bin ich oben beim Kreuz. Viel Platz ist nicht und einer der beiden Einheimischen macht ein Bild von mir.
Die Beiden steigen mit Hilfe des Seiles wieder ab.
Über dieses Kar geht der Normalanstieg auf den Ochsenbug von Hinteregg. Als ich oben war lag da allerdings kein Schnee mehr.
Das Virgental in Richtung Lasörling
Muntanitz, Nussingkogel und Kendlspitze, dahinter wäre noch der Großglockner in den Wolken verborgen.
Da hinein geht es zum immer noch blockierten Felbertauerntunnel.
Ich steige wieder ab und schaue mir den Weg noch mal an. Er führt von der rechten Scharte schräg nach oben und ist Dank des Fixseiles problemloser als es aussieht.
Jetzt habe ich wieder Zeit mich um die Flora zu kümmern. Wie die heißen habe ich auch schon mal gewusst, aber wieder vergessen.
Vorbei an den Rasselklüften geht es wieder steil hinab auf dem Anstiegsweg.
Wie man an den Steigspuren sieht kann man den Planlißbichlgipfel unterhalb umgehen, was ich jetzt auch mache.
Händelwurz oder Knabenkraut? Da gibt es so viele Sorten, dass ich sie nie unterscheiden kann. Katzenpfötchen gibt es in weiß und in rot. und das in großer Anzahl. Das Steinröschen (rechts unten) ist seltener, da musste ich mich erst erkundigen.
Wunderschöne Blumenwiesen, auch wenn es "nur" Klee, Hahnenfuß und Margeriten sind.
Zwischendrin auch bekannte wie Arnika und Astern.
Wieder bei der Wodenalm ist jetzt mehr los. Die Wodenalm ist auch bei Montainbikern beliebt.
Ich habe noch Zeit und will nicht runter bevor ich noch einen Spaziergang durch das ...
... gemacht habe. Ich freue mich an den uralten Lärchen, ...
... bewundere wie die Kinder den eisernen Bär.
Erschaudere vor den Riesenameisen und anderen Insekten.
Dieses Kunstwerk zeigt die Arbeit mit dem Holz, vom Bäume setzen, fällen, in Bretter schneiden, bis zum Hausbauen.
Auch einen Fußballplatz gibt es im Paradies. Der Strafraum der Heimstätte des FC Pfonnholz Zedlach ist von den Kühen besetzt worden.
Gemütlich durch den schönen Wald schlendernd und immer wieder die Blümchen betrachtend, erreiche ich schnell wieder meinen Ausgangspunkt. Auch jetzt ist noch genug freier Parkplatz. Die Wodenalm und das Zedlacher Paradies, mit oder ohne Hintereggkogel ist immer wieder schön, für mich ein Fixpunkt jedes Osttirol-Aufenthaltes.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich habe 11 km und ca. 1150 hm zurückgelegt und mir dafür 6,5 Stunden (inkl. Pausen) Zeit genommen.