Auf den Gamsstein bei Palfau gehen viele Wanderer. Zu Recht, denn das ist ein herrlicher Aussichtsberg. Den Hochkogel, westlich des Gipfelkreuzes besuchen auch noch einige, denn das sind nur ein paar Minuten und es führt ein leichter Weg am Kamm entlang. Noch weiter westlich ist noch ein Gipfel, der zu Niederösterreich zählt. Das Gamssteineck ist nicht so oft besucht, denn da hinüber führt kein Weg. Wenn man alle Gipfel Niederösterreichs besteigen will, muss man aber auch da hinauf. Bei meiner Erstbesteigung mit Manfred am 1.11.2011 sind wir zuerst mitten durch die Latschen und haben erst beim Abstieg einen Steig entdeckt, der den Hang in angenehmer Steigung quert und einen fast latschenfreien Anstieg ermöglicht. Diesen habe ich heute Michael gezeigt, damit auch er das Gamssteineck in seiner Liste als bestiegen eintragen kann.
In Palfau ist es wie erwartet nebelig. Wir lassen das Auto gleich unten beim Tennisplatz stehen. Kurz danach ist noch ein Parkplatz bei der Abzweigung zur Kirche. Erlaubt es es auch bis zum Bergbauer hinauf zu fahren. Da sollte man aber fragen ob man auf dem Privatgrund des Bauern parken darf. Uns kommt es auf ein paar Höhenmeter nicht an, daher sind wir hier schon zu Fuß unterwegs.
Kurz vor der Naturfreundehütte (warum ist die immer geschlossen, wenn ich hier vorbei komme?) auf der Lackneralm ändert sich die Landschaft grundsätzlich. Aus dem Nebel in die Sonne, die wärmenden Kleidungsstücke kommen in den Rucksack.
Oberhalb des Nebels ist auch gleich die Aussicht besser. Hier vom Kaiserschild und Hochkogel bis zum Lugauer. Da kann man sogar den Doppelgipfel erkennen.
Über den Hühnerriegel führt der markierte Weg ziemlich steil bergauf. Kurz nach einer Wetterstation kann man im Zoom das Gipfelkreuz sehen. Wer gute Augen hat sieht auch den Wanderer in der Bildmitte, der das Kreuz bald erreicht haben wird.
Wir biegen hier ab, auf den nur mit Steinmännchen markierten Weg. Dieser quert nur leicht steigend in gut ausgeschnittenen Latschengassen den Hang, bis unter die latschenfreie Fläche unterhalb des Gamssteinecks..
An einigen Stellen muss man aufpassen den Weg nicht zu verlieren. Eine einzelne rote Markierung leitet in die falsche Richtung!
Wenn man die Freifläche sieht, kann man direkt hinaufgehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten den höchsten Punkt zu erreichen.
Bereits von hier ist die Westwand des Hochkogels schön zu sehen.
Gezoomt kommt sie noch besser zur Geltung.
Mit mehr oder weniger Latschenkontakt ist auf dem letzten Stück zum Gipfel zu rechnen, je nachdem welche Route man wählt.
Der Gipfel des Gamssteineck ist latschenfrei. Ein herrlicher Aussichtsplatz, der heute noch windstill und sonnig warm ist
Aussicht zur Voralm, mit Tanzboden und Stumpfmauer. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Vom Gamstein, dahinter der Dürrenstein, das gesamte Hochschwabmassiv und große Teile vom Gesäuse.
Michael hält Ausschau nach einem Weg zum Hochkogel. Am Einfachsten wäre es natürlich bis zum Steig runtergehen und danach wieder aufsteigen. Aber wer will es schon einfach. Wir queren weiter oben, immer auf der Suche nach einem Weg zwischen den Latschen, den es nicht immer gibt. Oft müssen wir auch mittendurch. Ein wenig Spaß wollen wir ja auch haben.
Jetzt ist es einfacher, aber auch steiler. Über die Wiese kommen wir bequem hinauf ...
... zur Orientierungsplatte auf dem Hochkogel.
Auch ohne die Platte zu befragen sehen wir hinunter nach Hollenstein. Da sind wir öfter gewesen, bei der Suche nach unbestiegenen Tausendergipfeln. Den Oisberg haber wir erst unlängst gemeinsam überschritten. Weiter vorne ist der Königsberg mit Köthler Eck und Schwarzkogel als Eckpunkte. Rechts genau über dem Kreuzgipfel des Gamssteins ist der Ötscher. Danach der Dürrenstein und ganz hinten auch der Schneeberg zu sehen. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Zum Gipfelkreuz geht ein Weg am Kamm entlang. Das Kreuz ist von einem Vater mit seinen Kindern belagert.
Wir warten eine Weile bis sie fertig sind mit den Gipfelfotos, damit wir unseres machen können. Da es aber länger zu dauern scheint, bieten wir ihm an ein gemeinsames Foto von ihm und seinen Kindern zu machen. Im Anschluss macht er dann auch eins von uns. Danke.
Er hat eine schnellere Möglichkeit zum Abstieg. Ich beneide ihn trotzdem nicht. Mir gefällt das Wandern auch bergab. So kann ich den schönen Nachmittag noch länger genießen. Was macht der Flieger eigentlich den ganzen Nachmittag?
Herbstliche Farben dominieren auch den Blick hinüber in Richtung Hochkar, über den Kamm mit Mendlingstein und Falken.
Diese kleine Hütte mit Grillplatz, oberhalb des Bergbauern, kann man mieten. Die Autozufahrt ist auch möglich. Es gibt nirgends ein Fahrverbotsschild, aber der Besitzer sieht es nicht gerne, wenn Wanderer bis zu seiner Hütte rauf fahren.
Ist auch nicht nötig, wir haben nicht mehr weit, über die Wiese, ein Stück auf der Straße und gleich nach der Kirche haben wir unseren Parkplatz erreicht. Am 19. November noch so eine Wanderung bei angenehmen Temperaturen zu machen zu können freut mich sehr. Der Winter mit Schnee kann meinetwegen noch lange auf sich warten lassen.
Hier auf der KOMPASS Karte Steiermark ist unser Weg eingezeichnet. Wir waren ca. 5,5 Stunden unterwegs, dabei haben wir über 11 km und fast 1300 hm zurückgelegt. Michaels Bericht findet sich HIER.