Es gibt ja Menschen, die müssen wochentags ihr Geld verdienen, auch wenn sie lieber am Berg unterwegs wären. Aber manchmal können sie sich den nachmittags frei nehmen. Da bietet sich dann eine kurze Wanderung aus dem Nebel im Flachland auf einen Gipfel an, um wenigstens den Sonnenuntergang noch bewundern zu können. Als Michael den Vorschlag macht fällt mir meine Schneeschuhtour vom Februar 2010 ein. Da geht man über die Sternleiten die ganze Zeit in der Sonne und der Blick von der Traisener Hütte nach Westen ist gut. Im Februar 2010 bin ich mit dem Zug nach Innerfahrafeld gefahren, der wurde in der Zwischenzeit eingestellt. Wir stellen daher ein Auto zum Muckenkogellift bei Lilienfeld, mit dem anderen nach Innerfahrafeld.
Diesmal gehen wir gleich am Beginn des Dürrentales auf diesen Hang hinauf. Die zur Verfügung stehende Zeit erlaubt keine Umwege.
Eine schmale Straße gibt es auch, aber die verlassen wir bald um direkt duch den Wald aufzusteigen.
Dann gibt es plötzlich eine breite Straße, die im Vorjahr noch nicht da war. Überbreit und gut befestigt, genau wie die schweren Holztransporter sie brauchen.
Auf der "Hohe Eben" steht die "Sauschädel-Oim". Da hat es mir im Winter auch gut gefallen.
Über den Hegerberg geht der Blick zum, noch schneefreien Schneeberg. Unten im Tal, unter dem Kaltluftsee liegt Hohenberg.
Bei der Öderberghütte ist auch ein schöner Rastplatz. Wir haben dafür keine Zeit.
Noch steht die Sonne hoch genug am Himmel, aber das ändert sich rasch im November.
Wir müssen noch einen Abstecher zum Rotenstein-Gipfel machen. Der fehlt noch in Michaels Tausender-Sammlung.
Der Gipfel selbst ist eine flache Kuppe, wo man sich fast im hohen Gras verstecken kann. Dahinter sieht man unseren weiteren Weg über die Sternleiten zur Traisener Hütte.
Die Schatten werden länger, ein Grund mehr sich zu beeilen.
Hochstaff, Schwarzkogel und Reisalm, da sind wir schon, teilweise mehrfach oben gewesen.
Michael beobachtet genau den Lauf der Sonne.
Wir haben und die Zeit gut eingeteilt. Es ist immer noch schön und warm.
Heute bläst auch kein Wind. Die Bäume lassen allerdings vermuten, dass das nicht immer so ist.
Hinter uns die Reisalm, die müsste auch ein guter Ort sein, um einen Sonnenuntergang zu sehen.
Die Traisener Hütte auf der Hinteralm hat noch geöffnet. Der Wirt ist aber schon im Aufbrechen, er fährt über Nacht hinunter ins Tal. Zu Essen gibt es nichts mehr, aber ein Bier bekommen wir gerade noch, vor seinem Aufbruch.
Jetzt warten wir auf den Sonnenuntergang. Womit wir nicht gerechnet haben ist, dass wir hier nicht allein sind. Radfahrer, Jogger und Wanderer mit Hund sind noch hier.
Dann geht es schnell. Eben noch ein blendend heller Ball am Himmel, dann ist die Sonne weg.
Die Berge werden zu unscharfen Konturen.
Der Himmel färbt sich gelb, ...
... dann rot, ...
... dann wird es rasch dunkler.
Heute wäre zwar fast noch Vollmond. Der geht jedoch erst um 22:30 Uhr auf. Bis dahin ist es stockfinster. Beim Praxistest fällt meine Petzl-Hirnbirn durch. Gut dass Michael eine bedeutend hellere LED LENSER hat. Hinter ihm hergehend, reicht uns auch eine gute Lampe, um ins Tal zu finden. Wer noch mehr kitschige Sonnenuntergangsbilder sehen will, Michaels Bericht findet sich HIER.
Hier auf der KOMPASS Karte Niederösterreich ist unser Weg eingezeichnet. Wir waren nicht ganz 6 Stunden unterwegs, dabei haben wir fast 15 km und über 900 hm zurückgelegt.