In der Vorwoche habe ich die Begehung des Neveser Höhenweges abgebrochen. Wir waren zu spät, zu langsam und haben zu viele Pausen gemacht/machen müssen um den ganzen Weg zu absolvieren. In einer Gruppe mit einigen weniger erfahrenen WanderInnen schien es mir zu riskant zu sein in der Dunkelheit am Berg herumzuirren. Heute starte ich schon um 2 Stunden früher, also kurz nach Acht. Auch das ist reichlich spät für eine längere Bergtour, doch vor sieben Uhr ein Frühstück zu bekommen ist auch nicht einfach. Die schönsten Stunden des Tages sind schon vorbei als ich am Neves Stausee meine Wanderung beginne. Diesmal gehe ich in der Gegenrichtung, also zuerst zur Edelrauthütte am Eisbruggjoch. Das Joch ist der tiefste Punkt im Bild. Um dort hin zu kommen muss ich erst das hintere Ende des Stausees umrunden.
Das hintere Ende des Sees, hier kommt der Ursprungbach runter. Gerade hinauf ginge es zum Großen Möseler, der aber nicht zu sehen ist.
Wegelagerer bei der Gemeindealm. Die Goassen lassen mich aber anstandlos passieren.
Diese Alm hat eine nette Terrasse mit Aussicht über den See. Wer nicht so weit wandern will oder kann erlebt hier Gebirgsfeeling.
Dann beginnt der Weg steiler zu werden, die Bäume bleiben zurück.
Auf der Almwiese fühlen sich auch die Haflinger sichtbar wohl.
Noch weiter oben leben die glücklichen Kühe und produzieren beste Almmilch.
In der Edelrauthütte habe ich schon zweimal übernachtet, vor und nach meiner Hochfeilerbesteigung vor zwei Jahren. Die sehr gute Bewertung kann ich bestätigen. Trotz vieler Menschen wurde ich hervorragend bewirtet und beraten. Ein Neubau ist seit einigen Jahren im Gespräch, scheitert aber scheinbar derzeit noch an der Finanzierung.
Nach einem Kaffee breche ich auf. Der Höhenweg quert leicht steigend den Hang.
Gemswurz blüht üppig und erfreut das Auge des Wanderers.
Hier ist ein Wasserlauf zu queren. Die Blechplatte schützt davor ganz nassgespritzt zu werden.
Der Regen vom Vortag sucht den Weg ins Tal.
Ich geniesse das Gehen über blühende Wiesen und ...
... über den mit Steinplatten ausgelegten Weg.
Abzweigung zum Stausee
Der Weg wird steiniger und das Wetter schlechter. Schon befürchte ich wie gestern auch heute nass zu werden. Doch heute ist der Nebel trocken, er behindert nur die Sicht ein wenig.
Hornkraut blüht zwischen den Steinen.
Zwischen dem grauen Gestein liegen weiße Marmorbrocken herum.
Langsam ist vom Weg nichts mehr zu sehen, doch die Markierungen sind gut und ausreichend.
Nur wenn Schneefelder zu überqueren sind muss man aufpassen wo es danach weitergeht.
Da vorne ist schon der Gamslahnernock zu sehen. Wenn es sich ausgeht will ich da noch hinauf.
Der Höhenweg ging früher weiter unten. Hier ist der Weg abgerutscht und durch möglichen Steinschlag zu gefährlich geworden. Der Weg wurde einfach weiter nach oben verlegt und ist jetzt eine halbe Stunde länger.
Diese Baumstammbrücke kenne ich, hier haben wir in der Vorwoche umgedreht. Ich bin damals zwar herübergegangen, dann aber habe ich mir für den Rückweg eine halbwegs trockene Passage durch den Bach gesucht. Heute rinnt mehr Wasser als vorige Woche. Ich wage es nicht über das nasse Holz zu balancieren.
Allerdings ist das heute etwas schwieriger. Wo ich über das Schneefeld gegangen bin fliesst heute schon Wasser. Ich muss noch etwas weiter nach oben ausweichen um auf die andere Seite zu kommen.
Gleich danach verlasse ich den Weg und suche mir meinen eigenen Aufstieg auf den hier vor mir liegenden Gamslahnernock.
Dieses Kunstwerk der Natur gefällt mir. Ein schön gezeichneter weißer Stein, eingeklemmt zwischen den grauen Felsen. Den hätte ich gerne mitgenommen, allerdings ist er mindestens einen Meter breit und braucht man dazu einen Bagger. ;-)
Der weglose Aufstieg gelingt gut. Es ist zwar steil und die Steinblöcke liegen locker, aber dazwischen blühen die Blumen.
Es gibt sogar zwei Kreuze auf dem Gipfel.
Gipfelkreuz Gamslahnernock, 2869 m.
Tiefblick zum Neves Stausee, meinem Ausgangs- und Zielpunkt.
Dieser Grat führt weiter zum Pfaffennock und ...
... da unten ist das Nevesjoch mit der Chemnitzer Hütte.
In der Gegenrichtung, Blick vom Nevesjoch zum Gamslahner.
Jetzt wird es aber Zeit über den mir schon bekannten Weg abzusteigen. Die Wolken werden immer mehr aber es bleibt trocken.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet. Ich bin 20 km weit gewandert und habe dabei 1250 hm überwunden. Dafür habe ich fast 8 Stunden benötigt (inkl. Pausen).