Vor einigen Tagen war ich bereits einmal im Navisertal. Da bin ich noch schnell vor dem Regen auf die Schafseitenspitze gegangen. Heute ist das Wetter deutlich besser und es soll auch den ganzen Tag so bleiben. Beste Voraussetzungen also um eine schöne lange Wanderung auf die Naviser Sonnenspitze und einige weitere Gipfel zu machen.
Diesmal bleibe ich nicht beim Gemeindeamt stehen, sonder weiter oben. Kurz nach den Grünhöfen gibt es einen Parkplatz für Wanderer und auch einen Automaten der mit ein paar Euro gefüttert werden will.
Anfangs geht es über die Schotterstraße zur Peeralm. Hier bin ich vor einigen Jahren schon gewesen. Damals hat es geregnet daher sind wir umgekehrt. Heute geht es über die Almen weiter hinauf.
Bei der Grafmartalm werden wir von einem großen, wilden Tier mit großen Hörnern angegriffen.
Wir sind aber gut ausgerüstet und können uns wehren! (Achtung Ironie!)
Ganz friedlich ist der Haflinger-Nachwuchs an dem Herbert seine Pferdeflüsterer-Qualitäten erprobt.
Sehr gefährlich wird es gleich darauf als wir in militärisches Sperrgebiet hineingehen (Truppenübungsplatz Lizum). Wir sind auf dem markierten Wanderweg, hätten wir hier umdrehen müssen?
Im Zoom ist bereits das Gipfelkreuz auf einem der beiden Gipfel zu sehen. Dieser Gipfel ist nur für Kletterer erreichbar.
Links dahinter ist der zweite Gipfel mit Kreuz zu sehen. Er soll auch für Wanderer leicht zu besteigen sein.
Der Klettergipfel schaut auch aus der Nähe nicht einfach aus.
Auch das zweite Kreuz steht oben am Felsen ist aber leichter zu besteigen.
Hier sind beide Gipfelkreuze zu sehen und im Hintergrund unsere nächsten Gipfel. Grafmartspitze und Grünbergspitze. Rechts das Rosenjoch werden wir auslassen.
Die Zillertaler Alpen mit Hoher Riffler, Großer Möseler, Gefrorene Wandspitze und Olperer.
In den Stubaier Alpen fallen der Tribulaun und der Habicht besonders auf.
Bevor wir weitergehen schaue ich mir noch die Aufstiegsmöglichkeiten zum Turm der Naviser Sonnenspitze an. Da gibt es sogar ein dünnes Seil, dem ich aber eher nicht mein Leben anvertrauen möchte.
Vor dem Naviser Jöchl verlassen wir das Sperrgebiet und gehen weiter nach Westen.
Gemswurz ...
... und Berghauswurz gefallen mir besser als die unsympatischen Taferln.
Beim Kreuz auf der Grafmartspitze treffen wir auf andere Wanderer. Sie sind von der Glungezer zur Lizumer Hütte auf dem Höhenweg unterwegs. Wir gehen in der anderen Richtung. Links hinten ist die Grünbergspitze zu sehen.
Ein guter Weg führt zwischen den Steinen durch.
Diese gelben Blumen habe ich auch auf dem Weg zur Rinnenspitze gesehen, ich weiß aber immer noch nicht welchen Namen sie haben.
Beim Gipfelkreuz auf der Grünbergspitze wird es Zeit für ein Foto.
Links wäre das Rosenjoch ein interessantes Ziel. Es liegt halt nicht an unserem Weg.
Laut Karte sollte es von der Grünbergspitze nach SW einen markierten Weg geben. Beides ist kaum zu erkennen. Es ist aber auch ohne Weg und Markierungen einfach dem Bergrücken zu folgen.
Ich glaube die Pisten oberhalb der Bergeralm bein Nößlachjoch zu erkennen. Dahinter sind die Tribulaune zu sehen.
Vom Habicht bis zur Ruderhofspitze und die andere Stubaier Gipfelprominenz.
Die "Nordtiroler Dolomiten", also die Kalkkögel mit Schlicker Seespitze, Ochsenwand, Marchreisenspitze.
Nach all den Fernblicken konzentriere ich mich wieder auf die kleinen Schönheiten in der Nähe.
Blumenwiese in weiß und blau und ein wunderbarer Fernblick.
Wir wollen weiter über die Seeblesspitze bis zum Pfoner Kreuzjöchl gehen.
Da unten liegt die Seapnalm über die wir später absteigen werden.
Schwache Steigspuren führen hinauf zum Gipfelkreuz auf der Seeblesspitze.
Auf der anderen Seite gibt es keinen Weg hinunter. Es schaut nicht so wild aus, daher gehen wir gleich über den schottrigen Hang hinunter ...
... der im Rückblick sehr viel steiler wirkt, als von oben. Egal wir sind gut runter gekommen.
Jetzt geht es gemütlich über die Wiesen weiter, wo es sich auch die schwarzen Schafe gut gehen lassen.
Erst ganz zuletzt ist der Anstieg zum Pfoner Kreuzjöchl ein wenig felsig, aber einfach zu bewältigen.
Gerade als wir unsere Gipfelfotos machen hören wir jemand rufen. Nach einer Weile sehen wir unter den Felsen des Mislkopfs jemand sitzen. Er ruft Hallo und winkt zu uns herüber. Will er nur grüßen, oder braucht er Hilfe? Wir überlegen ob wir über den Rauen Kamm, wie dieser Grat heißt, gefahrlos zu ihm hinüberkommen können ...
... als plötzlich ein Huschrauber angeflogen kommt. Er fliegt zu uns und umrundet den Gipfel in nächster Nähe. Beim zweiten Anflug zeigen wir mit ausgestreckten Armen hinüber zum Mislkopf.
Jetzt hat der Pilot den Hilfesuchenden gesehen. Kurz darauf dreht er ab. Er landet unterhalb auf der Alm und nimmt einen Bergretter ans Seil.
Kurz darauf ist der Retter da und wir können erste Reihe fußfrei beobachten, wie so eine Seilbergung abläuft.
Es dauert nicht lange und weg sind sie. Der Hubschrauber landet wieder und nimmt Retter und Geretteten an Bord.
Wir können nichts tun und steigen ab. Einen Weg soll es zwar geben, viel ist davon nicht zu sehen, aber auch nicht notwendig.
Bei der schönen Seapnalm gibt es die verdiente Pause ...
... wo wir die Aussicht zum Tuxer Hauptkamm geniessen können und ...
... auch gleich die Gipfelbenennung mitgeliefert bekommen.
Gleiches gilt für die Lizumer Berge.
... die ich ohne die Panoramatafeln nicht erkannt hätte.
Unsere heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Lt. GPS haben wir 18,5 km und über 1400 hm zurückgelegt.
Auch heute sind wir wieder fast 10 Stunden unterwegs gewesen (inkl. Pausen).