Wenn man übers Deutsche Eck nach Tirol unterwegs ist sieht man bei Kufstein diesen formschönen Gipfel aufragen. Der Anblick des Pendling freut mich jedesmal wenn ich seiner ansichtig werde. Er zeigt mir immer den Beginn eines Bergurlaubes in Tirol an. Zum Pendling habe ich aber noch einen ganz besonderen Bezug. Er war der erste Gipfel den ich je bestiegen habe. Hier begann vor ca. 35 Jahren meine große Liebe — zu den Bergen.
Dieses Bild stammt nicht von mir. Quellenangabe: Wikimedia Commons
Bei meinem Kelchsau-Aufenthalt vor einem Monat habe ich vom Großen Pölven zum Pendling hinübergeschaut und mir vorgenommen am letzten Tag vor der Heimreise noch kurz hinaufzugehen. Leider hat es dann geregnet, daher wurde nichts daraus. Hier der Blick vom Schwoicher Pölven zum Pendling.
Heute bin ich schon wieder nach Tirol unterwegs. Ich treffe mich am Abend mit Bergfreunden in Fulpmes zu einer Wanderwoche im Stubaital. Bis zum Abend habe ich noch Zeit eine kleine Nostalgie-Wanderung auf den Pendling zu unternehmen. Über Thiersee folge ich den Wegweisern zum Schneeberg. Schneeberg? Natürlich ist hier der Alpengasthof Schneeberg gemeint.
Es gibt einen großen Parkplatz wo ich für drei Euro noch ein Plätzchen ergattere. Bei einer Einkehr nach der Tour werden 1,5 Euro auf die Konsumation angerechnet. Dafür habe ich aber dann keine Zeit mehr. Im Hintergrund ist der Pendling bei weiten nicht so eindrucksvoll wie er von Kufstein zu sehen ist.
Über schöne, schattige Waldwege ist der Gipfel in einer guten Stunde erreicht. Auf dem Kreuz steht 1972, das muss es auch bei meiner ersten Bergbesteigung schon gegeben haben. Erinnern kann ich mich daran nicht und fotografiert scheine ich es auch nicht zu haben.
Etwas weiter vorne steht noch ein Gipfelkreuz. Auch das hat es vor 35 Jahren schon gegeben. Die Inschrift auf dem Querbalken ist dieselbe, nur die Jahreszahl hat sich von 1960 auf 2000 verändert. Es scheint erneuert worden zu sein.
Dieser Platz beim Kreuz mit dem Bankerl bietet eine sehr schöne Aussicht, wie hier zum Kleinen und Großen Pölven.
Jetzt ist es nicht mehr weit zum Pendlinghaus. Es schaut auch ein wenig verändert aus.
Nur das Namensschild über der Eingangstür dürfte noch das Gleiche sein.
Gleich nach dem Haus beginnt der Abgrund mit atemberaubenden Tiefblicken auf die Perle Tirols, also auf Kufstein am graubrauen Inn.
Nachdem ich die Aussicht lange genug genossen habe, gehe ich weiter. Gleich wieder hinunter muss ich nicht. Ich überschreite weglos den Mittagskopf, der keine Aussicht bietet.
Nur zwischen den Bäumen kann ich kurz den Parkplatz beim GH Schneeberg erspähen.
Bei der Kala-Alm gibt es eine Abzweigung zu meinem Ausgangspunkt. Ich habe noch etwas Zeit und ...
... gehe auf schönen Waldwegen weiter ...
... bis ich das Höhlensteinhaus vor mir sehe.
Wieder ist das Namenstaferl das Einzige, das an die alte Hütte erinnert. Der Balkon im ersten Stock schaut auch so ähnlich aus wie auf dem alten Bild.
Gut besucht, auch von Montainbikern ist die Hütte. Ich vergönne mir einen Radler, aber dann muss ich schnell weiter, um pünktlich am Treffpunkt im Stubaital zu sein. Die Markierungen und Hinweisschilder sind etwas unübersichtlich. Ein Taferl mit der Aufschrift "Adlerweg" sagt mir gar nichts. Ich will wissen wie ich zum Parkplatz zurückkomme.
Aber das ist für mich nicht wirklich ein Problem. Hier sehe ich schon die ersten Häuser von Thiersee und gleich dahinter liegt der Parkplatz. Herrlich war diese kleine Wanderung, ein wenig Nostalgie, aber auch ein schöner Auftakt für einen weiteren Aufenthalt in den so geliebten Bergen von Tirol.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich habe 13,8 km und ca. 700 hm zurückgelegt und dafür 4:20 Stunden Zeit gebraucht.