Gestern abend habe ich meine Bergfreunde getroffen. Beim gemeinsamen Abendessen wird das Programm für den nächsten Tag besprochen. Irgend jemand hat erfahren, dass es am Sonntag bei der Bergstation der Kreuzjochbahn einen Frühschoppen mit Live-Musik gibt. Da wollen sie hin. Ich bin wenig begeistert, ich bin nach Tirol zum Wandern gekommen und will hohe Gipfel besteigen. Seilbahnfahren gehört nicht zu meinen Plänen. Frühschoppen am Kreuzjoch? In Ordnung, aber ich gehe zu Fuß hinauf, schlage ich vor. Womit ich eigentlich nicht gerechnet habe ist, dass mich fünf gehfreudige Bergfreund/Innen begleiten.
Während die Seilbahnfahrer noch später und langsamer frühstücken, machen wir uns schon auf den Weg. Direkt vom Quartier durchqueren wir Fulpmes und gehen anfangs auf der Straße zur Jausenstation Vergör. So brauchen wir nicht den gleichen Weg zurückgehen.
Das Stubaital mit dem Ort Medraz bleibt unter uns zurück.
Bei Vergör verlassen wir die Asphaltstraße. Jetzt geht ein steiler, schmaler Weg über die Wiesen und durch den Wald nach oben.
Es ist schön sommerlich warm. Da nutzen wir ein kleines Bächlein zum Auffüllen der Wasservorräte und einer kleinen Pause.
Wir kommen zur Galtalm. Hier könnten wir viel bequemer und besser pausieren, aber schon wieder eine Pause? Wer rastet, der rostet. Wenn wir hier erst mal gemütlich zusammensitzen, kommen wir heute auf keinen Berg mehr. Also weiter gehts!
Irgendwo da oben schweben die Bequemen zur Bergstation, ...
... während die Sportlichen sich durch Latschen und Almrosen bewegen.
An der Baumgrenze wird die Sicht ins Tal besser. Etwas Dunst und die Sonne darüber beeinträchtigen das Bild.
Auf dem gut geschotterten Weg kommen uns schon viele Wanderer entgegen. Mit der Seilbahn rauf und zu Fuß runter scheint nicht unüblich zu sein.
Mit der Seilbahn rauf und hinunter fliegen ist noch besser.
... und weg ist er!
Genau in den geplanten 3,5 Stunden haben auch wir die Bergstation erreicht. Die Musi spielt auf ...
... und die Tische sind gut besetzt. Was für den Wirt gut ist, ist für die Gäste schlecht. Auf Essen und Trinken muss man etwas warten können, obwohl sich das Personal sehr bemüht.
Der Anblick der Kalkkögel, Schlicker Seespitze, Riepenspitze, Große Ochsenwand ist noch schöner, ...
... wenn man dabei im Liegestuhl herumlümmeln kann.
Alles was das Herz begehrt auf einen Blick, sogar Strandkörbe sind vorhanden.
Um wenigstens einen Gipfel zu erreichen besteigen wir den Hüttengipfel mit dem schön gestalteten Kreuz.
Unter uns liegt die Bergstation mit dem Frühschoppenrummel. Hier oben ist es schon deutlich ruhiger. Die Marchreisenspitze und der Ampferstein im Nordosten der Kalkkögel.
Auf der anderen Seite geht der Blick nach Fulpmes und den Beginn des Stubaitales bei Schönberg. Dahinter ist der Patscherkofel und die Tuxer Alpen mit dem Glungezer zu sehen. Auf den Glungezer will ich noch rauf, aber ohne Seilbahnbenützung.
Die Seilbahn benutzen wir auch nicht für den Abstieg. Hier ist unser Abstieg zu sehen. Durch die Lawinenverbauten durch geht ein breiter Weg über die Zirmachalm zur Schlicker Alm. Die Felswände sind ein netter Anblick, auf die Große Ochsenwand geht der Schlicker Klettersteig rauf auf den ich gerne verzichten kann.
Flotten Schrittes geht es jetzt dahin, ...
... hinunter zur Schlicker Alm, wo nur der Schilift störend wirkt, der mitten über die Almwiesen verläuft.
In früheren, lang vergangenen Zeiten war die Natur Erlebnis genug. Heute muss man nachhelfen, daher gibt es künstliche Erlebniswelten. Kinder und Erwachsene erleben hier nachgemachte Natur.
Junge und Junggebliebene haben ihren Spaß beim Abseilen ...
... und Klettern.
Nichts Natürliches hat auch dieser Speicherteich mit Kunstwasser für die Kunstschnee-Erzeugung. Da es keinen Bademeister gibt, ist es verboten zu baden, ...
... aber man kann sich trotzdem schön abkühlen, ...
... oder einfach die Umgebung auf sich wirken lassen.
Ein schöner Platz für eine Pause. Hier kann man es eine Weile aushalten.
Beim Abstieg gibt es noch gute Sicht zu einem weiteren Wanderziel in dieser Woche. Die Serles steht zum Abschluß der Woche auf dem Tourenprogramm.
Bei der Mittelstation können Fußmarode noch zusteigen und sich den Abstieg sparen. Wir verweigern weiter die Seilbahnbenützung und gehen zu Fuß. Bei der Fronebenalm finden wir einen schattigen Waldweg, so müssen wir nicht die ganzen Kurven der staubigen Straße ausgehen.
Unsere heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Wir haben 19 km und über 1200 hm zurückgelegt und uns dafür 8 Stunden Zeit genommen.