Als Abschluss meiner Lungauer Nockbergewanderwoche bin ich heute wieder in der Steiermark. Den Rinsennock hatte ich in der vergangenen Woche oft vor Augen. Als ich dann vor zwei Tagen bei der Reißeck-Frauennock-Mühlbacher Nock-Wanderung gesehen habe, dass in der Nähe der Wildbachhütte ein markierter Weg beginnt, der auf das Marktlköpfl führt, war auch der Ausgangspunkt und die Route klar.
Diesmal parke ich genau vor der Wildbachhütte. Einige Autos und auch Männer stehen herum. Wanderer sind das aber keine. Verwundert bin ich auch über die kleinen Holzhütten, ein Wohnwagen und anderes Zeugs ist hier zu sehen.
Ich mache mich auf in den Wald. Kurz nach den Hütten zeigen Markierungen und ein Wegweiser den Beginn des Anstieges zum Marktlköpfl. Hier kann ich über das Werchzirbental hinweg zum Gregerlnock schauen. Diesen Nock werde ich nicht mehr schaffen, der bleibt ein Ziel für spätere Aufenthalte in dieser Gegend.
Den markierten Anstieg verliere ich bald. Mehrere Forststraßen werden überquert. Bei einer davon bin ich wohl falsch weitergegangen. Früher hätte ich viel Zeit mit der Suche nach den Markierungen verbracht. Jetzt bin ich nicht mehr darauf angewiesen. Ich suche mir meinen eigenen "Weg" über den Hang. Durch dichtes Fichtenmonokulturunterholz, später offeneren Wald steige ich höher. Solche brutal in den Hang geschlagene Straßen überquere ich nur. Man hat mit einmal erklärt, dass die Straßen notwendig sind um die Monokulturen zu durchforsten und umweltverträgliche Mischwälder zu schaffen. Also ist die Straße eine reine Umweltmaßnahme. Naja, wenn die Experten es sagen, wird es wohl stimmen.
Auf dem Bergrücken wird es schöner. Hier gibt es schon Mischwälder und Almwiesen.
Plötzlich wäre ich fast über eine Mumie gestolpert, die hier in der Wiese liegt.
Auf dem Gipfel haben sich noch mehrere dieser Mumien versammelt. Sie halten hier eine Versammlung ab, ich geselle mich einfach dazu, es hat keiner was dagegen.
Nachdem alles Wesentliche besprochen ist mache ich noch ein Bild mit den offiziellen Gipfelzeichen.
Dann überschreite ich noch den Poldlkopf, wo ich einen Auerhahn aufschrecke. Tut mir leid, bin gleich wieder weg. Hier ist der schönste Abschnitt der Wanderung. Gemütlich auf und ab geht es über die Alm mit einzelnen daraus aufragenden Felsen. Bäume, Latschen, Wiesen, Almrosen-, Heidelbeer- und Wacholdersträuche gibt es hier und auch sehr viele Enzianblüten.
Auf dem mit 1941 m vermessenen Gipfel der Steinturrach geniesse ich die Aussicht, ...
... dann geht es weiter über die Almwiesen mit unzähligen kleinen und großen Enzian.
Rückblick über meinen Anstiegsweg und dahinter die bereits überschrittenen Gipfel Mühlbacher Nock, Frauennock, Reißeck und der Kilnprein.
Dann komme ich ins Schigebiet. Hier überwiegen Zäune und Tafeln. Das gefällt mir weniger, auch wenn man mir hier ein Abfahrt nach mir benannt hat. ;-)
Der Turrachsee mit den vielen Häusern und Hüttendörfern auf der Turracher Höhe.
Auf dem Gipfel des Kornock steht die Seilbahnstation. Normalerweise meide ich Schigebiete. Jetzt weiß ich wieder warum.
Gut informiert schaue ich hinauf zum Rinsennock. Ich wundere mich nur über die Baumstämme, an denen die Tafel befestigt ist. Gewachsen sind die hier oben nicht, auch wenn es fast so aussieht.
Gut informieren kann ich mich auch auf den Steintafeln, auf denen das Panorama mit den Namen der umliegenden Gipfel eingezeichnet sind. Hier in de Bildmitte der Gre(ö)gerlnock, flankiert von Rosennock und Königstuhl. Dahinter lugen die Kreuzeckgruppe und die Hochalmspitze hervor.
Diesen Höhenzug vom Eisenhut bis zur Gruft habe ich schon vorher erkannt ... und im vorigen Herbst überschritten.
Da unten liegt die Winkleralm und der Werchzirbengraben. Da werde ich später absteigen. Links sieht man auch einen Teil des Weges, den ich gehen werde.
Zuerst gehe ich auf diesem breiten Weg hinauf zum Gipfel des Rinsennock.
Das Kreuz steht nicht ganz am höchsten Punkt. In weiter Ferne sind einige Ecken zu sehen. Vom Weißeneck übers Schareck, der Großen Kesselspitze, dem Gurpitscheck und dem Karnereck bis zur Lungauer Kalkspitze reicht dieses Pano, wenn ich mich nicht irre.
Anfangs gehe ich genau auf den Gregerlnock zu. Ein wenig bedaure ich da nicht mehr raufgehen zu können. Aber einmal muss es ja auch genug sein, sonst wird mir der Tag zu kurz.
Ich gehe runter zur Winkleralm. Menschen und Viecher sind noch hier keine, aber langsam werden die Wiesen grün.
Bei der Winkleralm suche ich schon mal einen schönen Aufstiegsweg zum Gregerlnock.
Heute brauche ich nicht durch die Latschen hatschen. Anfangs führt ein schöner Steig, dann lange Almstraßen hinunter zu meinem Ausgangspunkt. Bei der Wildbachhütte haben auch heute keine vier Leute reserviert, daher ist auch am Sonntag zu. Vor der Hütte sind deutlich mehr als vier Männer. Sie stehen in Gruppen zusammen, waschen ihre Autos und neben dem Bach wird gegrillt. So verbringen rumänische Forstarbeiter ihren freien Sonntag. Jetzt weiß ich auch wozu Holzhütten und Wohnwagen gebraucht werden.
Sie grüßen freundlich und wenn ich gefragt hätte, hätten sie mir sicher auch was abgegeben vom Griller. Ich ziehe es dann aber doch vor, nach Hause zu fahren. In acht Tagen habe ich sieben ausgedehnte Wanderungen rund um Tamsweg gemacht. Es ist Zeit für einige Tage Ruhepause. Einige Nockberge sind aber noch immer nicht von mir bestiegen. Gut möglich dass ich wieder mal in die Nockberge zum Wandern komme.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Steiermark übersichtlich dargestellt. Ich habe 16 km und ca. 1000 Höhenmeter in 6,5 Stunden durchwandert.