Der Gstoder gehört laut Alpeneinteilung eigentlich zu den Niederen Tauern, von denen er aber durch das Seetal abgetrennt ist. Er wird deshalb oft den Murauer Bergen zugeteilt. Durch seine freistehende Position ist er ein idealer Aussichtsberg nach allen Seiten. Es gibt eine Mautstraße die von St. Ruprecht ob Murau bis zur Dörfleralm führt und den Anstieg auf 1,5 Stunden reduziert. Die Mautstraße benutze ich natürlich nicht, aber ich fahre von St. Ruprecht bis kurz vor dem Michlbauerhof. Von hier dauert der Anstieg wesentlich länger. So kann ich eine Tagestour auf den Gstoder machen und muss auch nicht auf dem gleichen Weg zurückgehen.
Der Michlbauerhof ist nicht nur ein Hof, sondern fast ein kleines Dorf. Im Hintergrund ist mein Ziel, der Gstoder zu sehen. Ich gehe allerdings nicht direkt darauf zu, sondern zuerst hinauf zum Allgaueck.
Das in der Karte eingezeichnete Kreuz entpuppt sich als Kapelle. Der Zaun ist renovierungsbedürftig, das Allgaueck-Symbol ist auch nett anzusehen, auch wenn ich die Bedeutung nicht verstehe. Ein Wegweiser zum Gstoder zeigt die Richtung, aber der Weg verliert sich im Wald.
Ich habe oft keinen Weg, die Richtung finde ich auch so. Hier treffe ich immer wieder auf rostige Stacheldrahtzäune. Nicht nur am Bergrücken entlang, sonder oft auch quer sind diese gespannt. So ein stacheldrahtverseuchtes Waldstück habe ich noch selten gesehen.
Bei der Pernerhütte ist damit Schluß, dafür beginnt hier die Schneestapferei. Meine Schneeschuhe habe ich im Auto gelassen, ...
... aber zum Glück habe ich die Gamaschen dabei. Eine Weile geht es flach dahin, ...
... aber bald kommt eine Steilstufe.
Ein wildes Tier schaut wie ich ins Land, in die Krakau und die dahinterliegenden Schladminger Tauern.
Da hinein geht das Tal zum Etrachsee und zur Rudolf-Schober-Hütte. Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen zum Bauleiteck, zum Süßleiteck, zum Ruprechtseck und zum Predigtstuhl. Ich bin im Vorjahr dort gewesen. Links im Bild die Tockneralm.
Sehr gut hat mir die Überschreitung vom Feldkögerl zum Ruprechtseck gefallen, den Wegverlauf kann man auf diesem Bild sehen.
Kurz vor dem Gipfel verscheuche ich zwei Schneehühner und kurz darauf auch die einzigen zwei Wanderer die ich heute treffe.
Dann bin ich allein auf dem Gipfel, der zwei Kreuze trägt. Das auf dem höchsten Punkt ist schon etwas ramponiert.
Das weiter unten stehende Gipfelkreuz ist noch besser beieinander und hat sogar einen geschnitzten Korpus.
Die Schipisten am Kreischberg sind noch weiß, aber menschenleer.
Da bin ich erst vor zwei Tagen gewesen. Die Würflinghöhe und der Tschaudinock, dahinter schauen Wintertaler Nock und der Eisenhut darüber. Da war ich im vorigen Herbst.
Das Kasereck sticht besonders hervor, rechts sind die Golzhöhe und der Preber.
Ein blick noch nach Nordwesten zu den Schladmingern, dann wende ich mich ...
... nach Südwesten, zu den Nockbergen. Den Kilnprein in der Mitte kenne ich schon, die Gipfel rechts, westlich davon werde ich mir ...
... demnächst anschauen. Da hälst sich der Schnee nicht mehr lange.
Die südseitigen Almen des Gstoder apern schon aus. Ich mache noch einen Abstecher über das Ebenfeld zur Payerhöhe.
Jetzt kann ich zusehen wie der Schnee schmilzt.
Überall entstehen kleine Schmelzwasserteiche.
An der Dörfler Höhe darf ich nicht vorbeigehen und noch einmal zum Gstodergipfel hinaufschauen.
Dann gehts abwärts zur Dörfler Alm. Hier ist kaum noch Schnee.
Ich suche mir einen Abstieg über die steile Waldflanke, umgehe die Häusergruppe beim Michlbauer oberhalb im Wald und komme so zurück zum Auto.
Meine Route auf der KOMPASS Karte Steiermark. Auf einer Länge von 17,6 km habe ich ca. 1150 Höhenmeter überwunden und mir dafür 7,5 Stunden Zeit gelassen.