Das erste Bild stammt von meiner gestrigen Wanderung auf das Lasaberger Alpl. Da habe ich mir diese Gipfel genau angeschaut. Es liegt noch einiges an Schnee auf der Strannerhöhe, der Würflinghöhe und dem Tschaudinock. Heute überschreite ich den ganzen Kamm. Dazu nehme ich meine Schneeschuhe mit. Die werden mir oben sehr nützlich sein.
In Predlitz fahre ich auf der Höfestraße hinauf in den Ortsteil Pirning. Wanderparkplätze gibt es hier nicht. In der Nähe eines Hofes stelle ich mein Auto am Straßenrand ab und hoffe, dass der Bauer nichts dagegen hat. Ist ja alles Privatbesitz, manchmal sieht man da Wanderer und vor allem auswärtige nicht so gerne. Die Forststraßen darf die Öffentlichkeit schon finanzieren und wenn das einmal nicht passiert, protestiert man dagegen.
Ich bleibe nur auf der Forststraße (gehen ist nicht verboten) bis ich an den Waldrand komme. Dort wo man mich nicht mehr sieht, steige ich weglos direkt am Hang hinauf. Weglos durch den Wald zu gehen ist manchmal nicht gerne gesehen, aber nicht verboten.
Heute ist das Wetter noch besser als gestern. Bald tauchen in der Ferne die ersten schneebedeckten Gipfel auf. Gestern war ich näher dran am Preber und seinen Nachbarn in den Schladminger Tauern. In's Bild klicken für größere Ansicht.
Kurz bevor ich meinen ersten Gipfel des Tages, das Karlsbergereck, mit 1838 m Höhe erreiche, kommen schon die Schneeschuhe zum Einsatz. Hier zwischen den Bäumen liegt mehr als auf den windanfälligen Höhen. Durch die hohen Temperaturen ist der Schnee weich und tief. Ohne die Schneeschuhe wäre es sehr mühsam weiterzustapfen.
Vor mir liegt die Steiberhöhe, rechts daneben ist der Tschaudinock zu sehen. Da ist ein überwächteter Grat zu sehen. Über den wollte ich eigentlich absteigen. Ob mir das gelingen wird?
In einer herrlichen Winterlandschaft watschle ich dahin. Die Sonne wärmt den Körper, die Stille und die Einsamkeit erhellt das Gemüt.
Den Übergang von der Würflinghöhe zum Tschaudinock habe ich ständig vor Augen. Ich freue mich darauf da drüber zu gehen.
Den Gipfel rechts dahinter kenne ich auch schon. Auf dem Kilnprein war ich im vergangenen Herbst oben als noch kein Schnee gelegen ist.
Auf der Strannerhöhe steht ein Gipfelkreuz. Jetzt wird gejausnet, die Sonne genossen und das Panorama ausgiebig genossen.
Dieser Höhenzug geht vom Kreischberg, über die Rosenkranzhöhe, den Kirbisch, den Goldachnock zur Prankerhöhe und weiter. Da bin ich morgen. Ins Bild klicken für größere Ansicht.
Heute geht es da hinüber.
Ein Rückblick zu meinem Aufstiegsrücken mit dem großartigen Panorama der Schladminger Tauern.
Die runde Kuppe der Strannerhöhe als Kontrast zu den Spitzen dahinter.
Auf der Würflinghöhe steht nur eine Stange im Steinhaufen. Ich halte mich nicht lange auf.
Aber einige Bilder müssen einfach gemacht werden. Vom Kreischberg zur Prankerhöhe.
Vom Wintertaler Nock und dem Eisenhut bis zum Kilnprein.
Ich freue mich über das kleine Gipfelkreuz im Steinhaufen auf dem Gipfel des Tschaudinock.
Heute komme ich nur langsam voran. Schuld sind die unzähligen Gipfel rundum. Da werde ich mit dem Schauen nicht fertig und natürlich muss auch alles fotografisch festgehalten werden. Da spielt Zeit eine untergeordnete Rolle, ich habe ja genug davon.
Es war erst gestern als ich über das Lasaberger Alpl, im Bildmittelgrund, gewandert bin. Ich habe den Eindruck dass da noch deutlich mehr Schnee gelegen ist.
Der direkte Abstieg am Grat nach Norden ist mir zu steil. Außerdem ist der Schnee weich und rutschig. Ich steige vorerst nach Westen ab, um dann am Hang hinüberzuqueren. Da gibt es normalerweise einen Weg, nur durch die Schneelage ist mir die Querung auch zu riskant. Dann lieber gleich steil hinabrutschen bis zur Forststraße.
Auf der Straße mache ich zwar einige ungeplante Zusatzmeter, das aber bequem und vor allem gefahrlos. Ein Blick noch zurück zum Tschaudinock ...
... und hinüber über das Tal zum Kilnprein, dann gehts hinab in den Wald.
Die weit verzweigten Forststraßenkurven kürze ich ab. Ich bin auf dem Weg in den Bärentalgraben. Dort sollte ich wieder auf einen markierten Weg treffen, der mich zu meinem Ausgangspunkt zurückbringt. Als ich unter mir einen Traktor sehe und höre dass im und am Holz gearbeitet wird, umgehe ich den Bereich oberhalb, um nicht gesehen und vor allem durch die Forstarbeiten nicht gefährdet zu werden. Erst gute 100 m unterhalb steige ich über die Böschung auf die Forststraße.
Da komme ich aber erst recht in Gefahr. Der Bauer hätte mich nicht gesehen, wohl aber sein Hund. Laut kläffend stürzt er auf mich zu. Ich kann mich gerade noch auf die Böschung hinauf retten. Nach einer Weile kommt auch der Besitzer herunter um nachzusehen. Ich ersuche ihn seinen Hund anzuleinen oder wenigstens festzuhalten, damit ich vorbeikann. Er meint nur: "Geh owa, der tuat nix". Für mich schaut das nicht so aus. Bellend und hin- und herlaufend versucht er auf die Böschung rauf und auf mich zuzuspringen. Ich wiederhole meine Forderung nach der Entfernung des Hundes. Der Hunde und Waldbesitzer weigert sich weiter. Er meint noch, dass ich in seinem Wald nichts verloren hätte. Als ich schon überlege die Polizei oder wenigstens die Bergrettung zu rufen, habe ich noch eine andere Idee. Ich gehe wieder hinauf in den Wald, bis ich außer Sicht bin. Dann suche ich mir am Steilhang einen weiter entfernten Abstieg.
Der Weg durch den Bärentalgraben ist in sehr schlechten Zustand. Durch Bäume verlegt, Markierungen kaum noch vorhanden, Brücken über den Bach morsch oder schon weggerissen, aber das alles stört mich nicht. Ich erreiche mein Auto ohne weitere Unannehmlichkeiten.
Meine Route auf der KOMPASS Karte Steiermark. Auf einer Länge von 20 km habe ich ca. 1300 Höhenmeter überwunden und dafür 8:20 Stunden benötigt.
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