Nach meiner Anningertour vor ein paar Tagen bin ich heute wieder im Wienerwald unterwegs. Diesmal etwas weiter südlich. Ich habe mir vorgenommen zum Schutzhaus Eisernes Tor auf dem Hohen Lindkogel zu gehen. Wie es meinem Stil entspicht gehe ich nicht auf dem kürzesten Weg zum Gipfel, sondern mach noch ein paar Umwege bevor ich mein Ziel ansteuere.
Mein Startpunkt liegt im Helenental in der Nähe der Augustinerhütte. Noch liegen ein paar Nebelschleier über dem Tal, aber es soll ein sonniger Tag werden.
Statt wie sonst gleich den nächsten Hang hinaufzukeuchen, gehe ich heute gemütlich und fast eben entlang der Schwechat, die durch das berühmte Helenental fließt.
Ich freue mich über den Frühling, der nicht nur das Immergrün spießen und erblühen läßt.
Beim Beethovenstein angekommen erinnere ich mich an einen Bericht, den ich im Internet gelesen habe. Hier soll ein interessanter Gratanstieg beginnen. Ich gehe also den Beethovengrat entlang von schönen Felsen nach oben. Es gibt zwar keine Markierung, doch die Stegspuren sind gut zu sehen. Klettern muss man nicht, die Zapfen lassen sich gut umgehen.
Als ich zur Forststraße komme, könnte ich gleich weiter hinauf auf den Hohen Lindkogel gehen. Ich habe vorher noch ein anderes Ziel.
Entlang der Straße durchquere ich mehrere Gräben und gehe über den Kaiserspitz wieder hinunter ins Helenental.
Hier verliere ich zwar wieder meine schon gemachten Höhenmeter, das macht aber gar nichts. Es gefällt mir durch den Wald zu wandern.
Bei der Antonsgrotte komme ich wieder ins Tal ...
... und gehe gemütlich entang des Flusses weiter.
Auch dieses "Wegerl im Helenental" ist gemütlich zu durchwandern. So richtig romantisch ist mir leider wegen mangelner weiblicher Begleitung nicht zumute.
Nahe der Siegendorfer Kreuzung sehe ich Felsen im Wald. Ich gehe hinauf und finde einen Klettergarten mit mehreren angeschriebenen Routen.
Auf meinem Weg nach oben entdecke ich noch mehrere interessante Stellen. Hier steht eine ganze Steinmännchengruppe.
Ein, oder besser gesagt zwei mysteriöse Steinkreise erregen meine Aufmerksamkeit.
Von diesem kleinen roten Gipfelkreuz auf den höchsten Punkt des Badner Lindkogels habe ich schon ein Bild im Netz gesehen. Es dürfte noch nicht lange hier stehen. Auf dem Gföhlberg steht auch so eines. Das muss ich mir demnächst ansehen. Ich war auch noch nie hier und daran hat mich das Bild des Kreuzes erinnert. Es ist somit ein Auslöser für meine heutige Wanderung.
Der Abstieg erfolgt durch dicht bewachsene Bärlauchwiesen. Es riecht herrlich knofelig. Erste Knospen sind zu sehen. Bald ist Blütezeit im Bärlauchwald.
Ganz anders ist der Eindruck hier. Knorrige Föhren und Tief- und Fernblicke über den Kalkgraben zum Hohen Lindkogel.
Beim Jägerhaus treffe ich auf den "Normalanstieg" zum Hohen Lindkogel. Mir sind da viel zu viele Taferl und Markierungen, daher gehe ich links hinauf auf die Steinerhöhe, 482 m ...
... wo ich einen schönen Rückblick zum Badner Lindkogel habe. Eigentlich habe ich keinen Weg erwartet, aber es gibt trotzdem einen, zwar nicht markierten aber mit gelben Tafeln gekennzeichneten Weg, über den ich den ...
Vorderen Lindkogel, 666 m erreiche. Eigentlich ist das gar kein richtiger Gipfel, aber Roman Haas hat einen wunderbaren Rastplatz geschaffen. Es gibt nicht nur ein Haasenbankerl, ...
... sondern eine ganze Sitzgruppe mit Tisch und auch das Schnapsregal fehlt nicht. Danke Roman!
Das Beste ist aber der Ostereierbaum gleich daneben. Eine nette Idee, ich bin freudig überrascht.
Ein weiteres Steinmännchen neben den Weg. Ist das ein Gipfel?
Nein, der Gipfel des Sooßer Lindkogels ist hier. Wieder eine Überraschung, hier hängt ein kleines Gipfelkreuz am Baum. Gefällt mir, auch wenn ich nicht weiß wer diese Kreuze aufgestellt hat.
Ein weitere Gipfel auf meinem Weg. Das müsste dann der Hintere Lindkogel sein. Sicher bin ich nicht weil der in keiner mir bekannten Karte genau eingezeichnet ist. Egal ich geniesse die Sonne, denn am Abend soll die Schlechtwetterfront eintreffen.
Jetzt wird es richtig alpin. ;-) über den Brennersteig, der ein paar alte Sicherungen aufweist, gehe ich zum ...
... Eisernen Tor auf dem Hohen Lindkogel.
Hier steht die Sina-Warte. Ich gehe nicht hinauf, sondern ziehe es vor mich im Schutzhaus mit Fleischknödeln mit Krautsalat und einem Bier zu stärken.
Ich wäre ja noch geneigt weiterzuwandern, aber da ich am Abend noch das Steirerdorf auf dem Rathausplatz besuchen werde, drängt die Zeit ein wenig, ich gehe auf dem "Steinigen Weg" hinunter zu meinem Ausgangspunkt. So steinig ist der Weg nicht, ich hätte ihn eher "Bärlauchallee" genannt.
Da kam ich runter, irgendwas ist da verkehrt.
Diese Taferl sind richtig montiert, sie werden trotzdem vom Baum gefressen. Auch wenn nicht mehr alles lesbar ist, ist der Weg klar. Geradeaus geht es zur Cholerakapelle, der Weg zur Augustinerhütte biegt nach links ab.
Auf dem Anninger kenne ich jetzt schon fast alles, auf dem Kalten Berg gibt es noch einige Anstiegsmöglichkeiten, die es zu erkunden gibt. Meine Route auf der KOMPASS Karte Niederösterreich. Auf einer Länge von 21,3 km habe ich 1140 Höhenmeter überwunden und dafür 7 Stunden benötigt.