Die Wetteraussichten sind schlecht und das Benzin teuer, aber frische Luft brauche ich trotzdem. Da ich unter diesen Bedingungen nicht weit fahren will und die Wettervorhersage im Osten noch am Besten ist, gehe ich wieder einmal auf den Anninger. Immer wieder suche ich dieses schöne Gebiet auf, in dem es viele interessante Ziele gibt. Die meisten davon habe ich schon entdeckt. Es gibt aber auch noch Neues zu entdecken.
Wie meistens, wenn ich zum Anninger komme, starte ich beim GH Bockerl und ziele als erstes diesen schönen Aussichtspunkt an. Man sieht hier die St.Othmarskirche und über die Dächer von Mödling bis Wien. Rechts von St.Othmar ist der Wohnpark Alterlaa und dann die Hochhäuser der Wienerbergcity zu erkennen.
Schon auf dem Weg dorthin sind einige Blüten und der verwachsene Eingang in das Dornröschenschloss zu sehen.
Schöne Tiefblicke in die Brühl gibt es beim Naturfreundekreuz auf dem Frauenstein.
Die Kuhschellen gibt es noch vereinzelt. Der Großteil ist schon verblüht.
Seit ich das Bankerl und das Kreuz auf dem Alexandraberg zufällig entdeckt habe, kann ich nicht mehr unten auf dem Dreistundenweg vorbeigehen. Oben drüber ist es schöner.
Das Matterhörndl ist auch einen kurzen Abstecher wert.
Gleich danach ist die nächste Attraktion an der man nicht vorbeigehen sollte, der Husarentempel.
Auch hier gibt es einen schönen Blick über Wien.
Das schwarze Kreuz steht auf dem Phönixberg. Er wird öfter mit dem Kleinen Anninger verwechselt. Dort steht das an die Bäume angekettete silberfarbene Kreuz.
Um etwas Abwechslung in meine Annigertouren zu bringen, gehe ich diesmal weiter am Bergrücken bis hinunter ins Kiental.
Unterwegs freue ich mich über die Frühlingsblumen, die jetzt schon reichlich in großer Vielfalt blühen. Überrascht bin ich nur, als ich plötzlich eine Muschel finde. Bin ich hier auf einem Jakobsweg? Kann eigentlich nicht sein, denn da wo die Muschel liegt ist eigentlich überhaupt kein Weg.
Weglos erreiche ich den Eschenkogel. Das Gipfelkreuz fällt neben ...
... der Aussichtwarte fast nicht auf. Auf der Jubiläumswarte war ich früher schon mal oben. Heute gehe ich nicht hinauf. Die ist mir viel zu luftig, da fühle ich mich nicht wohl.
Da das Kreuz und die Warte nicht genau auf dem höchsten Punkt des Eschenkogels stehen, mache ich mich auf die Suche.
Die Holzfäller sind heute nicht am Werken, nur ihre Spuren haben sie hinterlassen. Von einem Sperrgebiet kann ich keinen Hinweis finden. Aber ich bin ja auch nicht auf der Straße hierher gekommen.
Ich habe kein festes Ziel geplant. Ich bin in der Nähe des Vierjochkogels. Da ist auch nicht ganz klar wo der höchste Punkt wirklich ist. Dort wo der Sender steht ist er jedenfalls nicht. Am Grat nach Westen ist eine kleine Felsmauer (im Bild links unten) die ist in etwa genauso hoch wie der Steinmann noch weiter westlich (rechts oben). Ziemlich genau dazwischen ist noch ein Steinhaufen mit einem Kreuz und Wallfahrtsbildchen am Baum (rechts unten). Dieser Platz ist fünf Meter niedriger als die beiden vorher erwähnten.
Seit die Bäume rund um die Wilhelmswarte auf dem Anningergipfel umgeschnitten wurden, ist das ein richtig schöner Ort geworden. Früher hat man den Turm im Wald fast nicht gesehen.
Wieder weiche ich vom Weg ab um den Buchkogel zu besteigen. Rund um den Gipfelsteinmann ist ein Kreis aus Ästen ausgelegt. Der Boden ringsum dicht vom Bärlauch bewachsen. Er setzt schon die ersten Knospen an. Bald wird er blühen.
Der Schneise der Gasleitung folgend überschreite ich den Lehnstuhl und den Großen und den Kleinen Schweinkogel.
In der Rudolf-Prosch-Hütte auf dem Pfaffstättnerkogel habe ich die Gelegenheit mich bei einer Pause zu stärken. Lange darf ich nicht sitzen bleiben, sonst werde ich zu bequem, dabei habe ich noch einen langen Rückweg vor mir.
Ein weiterer Abstecher bringt mich zum Naturschutzgebiet Heberlberg/Glaslauterriegel. Hier gibt es seltene Blumen zu sehen.
Vor allen die noch reichlich blühenden Zwergiris in mehreren Farben.
Blühende Bäume gibt es nicht nur in der Wachau.
Da weiß ich wieder, warum mir diese Jahreszeit am Besten gefällt. Adonisröschen gibt es häufig, die weiße Narzisse scheint aber aus einem Garten geflohen zu sein. Ich denke nicht, dass die hier wild wachsen.
Hier wächst der Gumpoldskirchner Wein. Derzeit gibt es nur Knospen.
Jetzt kommt kurz die Sonne raus. Ich nähere mich einer blühenden Schlehenhecke. Ob ich im Herbst hier ernten kann?
In den letzten Jahren gab es zwar immer viele Blüten, aber wenige Früchte.
Hier wächst auch was Gutes. Daraus werden Brombeeren und in weiterer Folge Gelee und Likör für mich. Mhmm, köstlich.
Beim Golfplatz beim Richardshof erwischt mich ein kurzer, aber heftiger Schneeschauer. Lebensgefährlich ist er nicht und schnell wieder vorbei.
Vorbei ist meine Wanderung als ich den empfehlenswerten Waldgasthof Bockerl vor mir sehe. Ein schönes, rustikales Blockhaus mit guter Küche und geflegten Bier zu moderaten Preisen. Allein der Bockerl ist einen Anningerbesuch wert. Ich komme sicher wieder zum Anninger, eines meiner Lieblingswandergebiete.
Meine Route auf der KOMPASS Karte Niederösterreich. Für 27 km und über 900 Höhenmeter war ich 8,5 Stunden unterwegs.