Heute will ich einen Gipfel nachholen, den ich beim ersten Versuch nicht erreicht habe. Im März wollte ich mit Schneeschuhen auf den Dreibrüderkogel gehen. Damals habe ich kurz unterhalb des Gipfels abgebrochen. Es schien mir zu riskant zu sein. Heute bei bestem Herbstwetter, ohne Schnee sollte es problemlos sein.
Ich bin früh dran, da ich es kaum erwarten kann auf den Berg zu kommen. Um das Tageslicht zu nützen, bin ich schon um halb Sieben bei meinem Ausgangspunkt dem Murbodenhüttl, direkt am Grundlsee.
Wie im März wähle ich den Weg zur Zimnitzalm als Aufstiegsweg. Der hat mir damals gut gefallen und er tut es auch jetzt. Ein schön angelegter, alter Almweg führt durch Laubwald, entlang des Zimnitzbacher hinauf zur Alm. Einziger Nachteil, das Licht ist zum Fotografieren noch zu schwach.
Man könnte auch noch zum Zimnitz-Wasserfall hinuntergehen. Das habe ich letztens gemacht, heute gehe ich gleich weiter. Im Bild ist nur ein kleinerer Fall, oberhalb des eigentlichen Zimnitzfalles.
Die Zimnitzalm liegt noch im Schatten. Auf den Wiesen ist Rauhreif. Aber wozu gibt es warme Jacken und Handschuhe.
Die Südwände von Backenstein und Reichenstein leuchten schon in der Morgensonne. So gelb ist das Licht später nicht mehr.
Diese Wand, rechts hinten gehört schon zum Siniweler, aber der höchste Punkt (Gipfel) ist weiter hinten und von hier nicht zu sehen.
Kurze Zeit später ist die Sonne wieder weg. Unerwarteterweise sind Wolken davor gezogen. Das eröffnet mir die Möglichkeit den Dachstein zu fotografieren. Normalerweise steht die Sonne genau drüber.
Das hintere Ende des Grundlsees mit Gößl. Gegenüber ist das Gipsabbaugebiet der Firma Rigips in Wienern zu sehen. Ganz hinten der Türkenkogel, da war ich auch schon oben, bei Schlechtwetter mit Schneeschuhen!
Hier bin ich schon bei der Gößler Alm. Im Winter habe ich diesen Pfeil nicht gesehen und bin daher direkt zu den Hütten. Heute gehe ich auf dem Weg oberhalb vorbei.
Durch den Einschnitt geht es weiter, genau auf die Südwände des Aibl zu und dann rechts vorbei in einen Sattel.
Hier sieht man dann erstmals den Dreibrüderkogel, oder zumindest diese drei Zacken, die ich dafür gehalten habe. In Wirklichkeit ist der Linke der erste der drei Brüder, der Rechte ist ein namenloser Vorgipfel, er hat dafür ein Kreuz. Für mich ist das der Wandergipfel des Dreibrüderkogels. Die anderen Gipfel des Dreibrüderkogels sind nur für Kletterer erreichbar.
Die Sonne lässt sich nicht mehr blicken, es ist aber nicht kalt und der Wind ist entgegen der Ankündigung im Wetterbericht schwach. Im Bild ist links der Salzofen, hinten das Rotgschirr und rechts unter dem Baum, der Elm zu sehen.
Hier habe ich im März abgebrochen. Da war das eine steile Schneeflanke. Heute finde ich sogar einen mit Steinmännchen markierten Weg.
Oben, auf dem Wandergipfel des Dreibrüderkogels, in der AV-Karte ist er 1897 m hoch.
Dieser wilde Zacken ist der 1923 m (Kompass) bzw. 1924 m hohe erste (südlichste) Gipfel des Dreibrüderkogels.
Tief unten entdecke ich auch den Dreibrüdersee. Ich überlege hinunterzugehen, aber zum Baden ist es zu kalt.
Gleich zurück auf meinem Aufstiegsweg zum Grundlsee will ich auch noch nicht. Durch den frühen Aufbruch habe ich habe noch viel Zeit.
Also weiter zum Salzofen. Durch die Latschen gibt es einen gut markierten Weg. Er geht allerdings unterhalb des Gipfels vorbei. Nach den weißen Felsen im Bild, werden die Latschen weniger. Ich biege vom Weg ab und erreiche weglos den höchsten Punkt des Salzofen.
Noch vorher ein Blick zurück zum Wandergipfel und zwei der drei Brüder.
Dann schaffe ich es auch noch den Dritten ins Bild zu bekommen. (In's Bild klicken für größere Ansicht)
Vom flachen Wiesengrat ein Blick hinunter zum Hinteren Lahngangsee und hinüber zum Elm.
Auf dem Salzofen gibt es einen Steinhaufen und eine Gipfelbuchkassette, und einen Blick zum Dachstein. Rechts unten alle Gipfel des Dreibrüderkogels.
Der kalte Wind macht die Gipfelpause ungemütlich und die Wolken trüben die Sicht über den Elm ins Tote Gebirge.
Die Gamserl schauen auch misstrauisch zu mir rüber.
Daher gehe ich bald in diese, nördliche Richtung weiter.
Ich fürchte dass der Tag nicht lange genug ist um auch noch den fast am Weg liegenden Scheiblingkogel und den (das?) Wildgößl zu besteigen.
Interessante Felsformationen am Weg ...
... hinunter zum Abblasbühel. Der heißt so, weil auch im Winter dieser Sattel abgeblasen, also schneefrei ist. Ein Rudel Gämsen hat diese Stelle zum Äsen aufgesucht. Links der Mitte in der Verkleinerung gerade noch zu erahnen.
Dann schaut ein Hubschrauber des Bundesheeres vorbei, ob alles in Ordnung ist. Die Gämsen sind weg, ich brauche keine Hilfe, also dreht er wieder ab und fliegt zur Pühringer Hütte weiter.
Beim Abstieg in die Elmgrube sehe ich die gewaltigen Ostwände des Salzofens und entdecke sogar ein Felsenfenster.
Bei den Hütten in der Elmgrube begegne ich den ersten Menschen heute. Auch sie nutzen den schönen Herbst zu einer Wanderung.
Auf dem Hintern Lahngangsee liegt eine dünne Eisschicht. Hier oben scheint jetzt die Sonne. Es ist gleich vieles wärmer.
Entlang des Vorderen Lahngangssees ist es wieder fast sommerlich. Nur die Farben zeigen den Herbst.
Der Elm spiegelt sich im See.
Weiter vorne ist auch das Rotgschirr dabei.
Hier musste ich Ulrich Deuschle fragen um Weiße Wand, Plankamira und Hochweiß zu erkennen.
Das Schloß Grundlsee (Villa Roth) finde ich auch in der Karte. Ein schöner Platz zum Leben!
Herrlich ist es wenn die Sonne die gelben Blätter zum Leuchten bringt.
Viel zu schnell bin ich wieder am See beim Murbodenhüttl. Ich hätte doch noch Zeit gehabt auf den Scheiblingkogel und das Wildgößl zu gehen. Es macht aber nichts, da habe ich dann gleich ein Ziel für spätere Ausseerland-Besuche.
Am Grundlsee gibt es noch einige Spiegelsee-Motive mit denen man die verbliebene Zeit nützen kann.
Dann ist die Sonne weg, es wird kühl. Ich fahr nach Hause und koche mir was Gutes. Es war ein schöner Tag.
Hier auf der KOMPASS Karte Steiermark ist mein Weg eingezeichnet. Ich war ca. 7,5 Stunden unterwegs und habe 20,8 km und über 1500 hm zurückgelegt.