Nach über zwei Wochen Aufenthalt in Osttirol, ist heute wieder Alltagskost angesagt. Das Wetter ist nicht besonders gut, also richtig geeignet für eine Wald- und Wiesentour, die auch bei Sonnenschein keine überragenden Fernblicke bietet. Die fünf benannten Tausendergipfel und einige unbenannte an der Grenze von Oberösterreich und Niederösterreich habe ich schon besucht. Damals habe ich von Gaflenz ausgehend eine Rundtour gemacht. Heute machen Michael und ich eine Überschreitung von Oberland nach Weyer. Zum Ausgangspunkt bringt uns dann die Bahn zurück.
Doch noch sind wir am Ausgangspunkt. Das Auto bleibt in Oberland stehen, man könnte auch bis zu den Parkplätzen beim Schigebiet Forsteralm rauffahren. Das bringt uns nichts, weil wir hier nicht zurückkommen. Tafeln und andere Markierungen gibt es genug. Die herzförmigen, roten Luftballons gefallen uns besonders gut.
Egal wohin man geht, zur Amstettner Hütte kommt man auf jeden Fall.
Ein großes, rotes Schild "Geschlossen" ist das Erste, das mir auffällt (Im Bild hinter dem Baum versteckt). Ein zweites Frühstück fällt also aus.
Auf der Terrasse wäre ist sowieso ungemütlich gewesen. Es regnet nicht, aber feucht und kalt ist es trotzdem.
Schipisten im Sommer. In kleineren Schigebieten wächst noch Gras. Unten rechts ist das Dach der Amstettner Hütte zu sehen.
Ein schmaler Waldweg führt hinauf auf den Hirschkogel, den ersten Tausender an der Grenze. Hier müssen wir noch einen Abstecher zum Wetterkogel mache. Er liegt komplett in Niederösterreich.
Der Wetterkogel ist komplett ausgestattet, Gipfelkreuz, Gipfelbuch, Namenstaferl, ein Thermometer und ein Altar für die Bergmesse.
Was er kaum hat, ist eine Aussicht. Das liegt nicht nur am trüben Wetter.
Wir gehen wieder zurück zum Hirschkogel und weiter an der Landesgrenze entlang. Hier gibt es einen Weg, der aber schon etwas zugewachsen ist. Das hohe Gras und die Stauden bescheren uns nasse Hosen.
Moderne Wanderhosen trocknen rasch und werden sofort wieder nass, beim nächsten Durchgang durch das "Gstauderach".
Mehrere namenlose Gipfel werden überschritten. Immer wieder sind durchnummerierte Grenzsteine zu sehen. Ob der Grenzstein mit der Nr. 69 zufällig auf dem Gipfel mit der Höhe von 1069 m steht?
Hier geht es wieder einmal bergab und gleich drauf wieder hinauf auf den Hinterberg.
Da unten liegt das niederösterreichische Hollenstein. Das war schon öfter Ausgangspunkt für Tausendertouren, wie den Kothaufenberg (links), dahinter das Hahnköpfl, dann der Königsberg mit dem Köthler Eck, das gerade noch erkennbar ist.
In Oberösterreich schaut es auch nicht anders aus. Unten im Tal ist Gaflenz zu sehen
Auf dem Gaflenzer Kaibling steht wieder ein Gipfelkreuz. Die Fernsicht wäre auch bei sonnigem Wetter bescheiden.
Immer weiter gehen wir nach Westen an der Grenze entlang bis zum Holzer Kogel. Mit 962 m ist er mir viel zu niedrig, aber höher hinauf komme ich hier nicht. Falls ich einmal alle Gipfel zwischen 960 und 999 m zu sammeln beginne, habe ich hier einen Anfang gemacht. ;-)
Hinunter nach Weyer gehen wir teilweise weglos, einfach durch den Wald und über Wiesen bergab. Die Kirche dient uns als Richtungswegweiser.
Am Bahnhof von Weyer versucht Michael mit wenig Erfolg, als Werbeträger für das 65-Jahr-Jubiläum des SV Weyer, das Geld für die Zugfahrkarte nach Oberland zu verdienen.
Diese Überschreitung ist auch im Winter als Schneeschuhtour geeignet. Was man zweimal macht, kann man auch ein drittes Mal machen.
Unsere genaue Route kann man hier auf der Kompass-Karte Oberösterreich nachverfolgen.