Vogelsang
Obertal, Holdalm, Lackneralm, Landauersee, Vogelsang, 2065 m, retour
Ein Berg den keiner kennt und doch ist er ein Zweitausender. Er fällt nur nicht so auf, weil er von vielen höheren und bekannteren Bergen umgeben ist. Ein Gipfel auf den kein Weg führt und wo es keine Markierungen gibt, daher wird man hier auch niemand treffen. Ein Gipfel der abseits der weiten Wanderwege liegt und genau deshalb ist er für mich interessant. Bei meiner Wanderung zum Giglachsee habe ich unlängst zum Vogelsang hinüber geschaut und ich glaube ich habe zwischen den Latschen einen Weg gesehen. Das hat mir keine Ruhe gelassen und heute mache ich mich auf den zu suchen.
Wieder bin ich im Obertal bei der Holdalm und gehe entlang des Giglachbaches hinauf.
Morgendlicher Schatten und das Licht der Sonne schafft schöne Kontraste.
Gleich am Beginn mache ich einen Abstecher zum Montanmuseum. Hier wurde früher Nickel verarbeitet das in den Bergen ringsum abgebaut wurde.
Hier kann man erfahren warum Steine geröstet und die Speise gestochen wurde.
Das Wasser des Giglachbaches wurde gebraucht um das Wasserrad anzutreiben.
Auch damals hat der Weiße Germer wahrscheinlich schon hier geblüht.
Aus der Nähe betrachtet zeigen die Blüten die wahre Schönheit.
Der Weg führt hinauf zur Lackneralm, aber was ist das? Hier wird der Weg blockiert. Ich bin auf einem Bauerhof aufgewachsen und habe keine Angst vor Kühen, aber seit man in den Medien so viel hört von Kuhattacken bin ich auch vorsichtiger geworden. Experten und solche die sich dafür halten empfehlen Abstand zu halten wenn wie hier Kälber dabei sind. Wie soll das hier gehen? Links unten rauscht der Wildbach und rechts sind Steine und Brennesseln am Hang. Früher hätte ich die Kühe vor mir her getrieben, doch jetzt mache ich doch den Umweg durch die Brennesseln. Natürlich nur um die Rinder nicht zu stören.
Auf den Steinen vor der Alm blühen die Berghauswurzen. Wunderschön sind sie anzusehen, mir gefallen halt nicht nur Orchideen.
Sehr schön finde ich auch das Almhaus der Lackneralm aus Steinen und Holz.
Der markierte Weg geht bei der Lackneralm nach rechts weiter. ich habe in der Karte einen punktierten Pfad gesehen und gehe hier nach rechts hinauf über die Wiesen. Später geht der Weg in den Sattel hinter dem Baum weiter und der soll mich direkt zum Landauersee bringen.
Ich finde den Pfad, aber ich finde noch mehr Blumen. Der Türkenbund ist noch nicht ganz aufgeblüht.
Dazwischen gibt es viele Mückenhändelwurzen, das zur Familie der Orchideen gehört.
Der Gelbe Fingerhut ist auch vertreten. Diese Pflanze ist giftig, wie viele andere pflanzliche Schönheiten auch.
Sehr gut gefällt mir auch die Akeleiblättrige Wiesenraute. Die gibt es in Rosa und in Weiß.
Der Steig ist zugewachsen, aber trotzdem leicht zu finden. Hier geht es mitten durch das üppige Grün ...
... und dann durch die Farne in den Wald.
Oben wird der Steig deutlicher. Die Stauen sind weniger, dafür gibt es mehr Lärchen und Latschen.
Der Weg geht jetzt gut sichtbar zu dieser Hütte oberhalb des Landauersees. Auf der anderen Seite sehe ich die Straße die von See nach oben geht und die ich für den Rückweg benutzen werde. Die Gipfel sind die Murspitzen und die Giglachseespitze.
Ich freue mich dass auch von der Hütte ein guter Weg weiter führt. Nicht lange nachgedacht folge ich ihm. Er führt hinein ins sumpfige Kar wo besonders viele Knabenkräuter wachsen. Leider endet der Weg in den Wiesen.
Ich gehe noch weiter und versuche eine Llatschengasse zu finden die hier nach rechts hinaufführt. Mein GPS sagt ich sollt viel weiter rechts oben sein.
Im hohen Gras finde ich noch eine besondere Orchidee. Das müsste eine Grüne Hohlzunge sein. Was ich nicht finde ist ein Weg. Zerst schaut es so aus als würde eine Latschengasse raufgehen, die verliert sich aber. Es sind nicht nur Latschen, sondern auch Erlen die sich mir in den Weg stellen.
Es ist sehr mühsam mitten durch die Stauden höher zu kommen. Ein Stücck versuche ich es in einem kleinen Gerinne, aber das geht nur zu einer felsingen Steilstufe mit Wasserfall. Ich muss seitlich hinausqueren und fürchte scchon überhaupt nicht mehr weiter und auch nicht zurück zu können. Ich verliere ca. eine Stunde dann finde ich zu meiner großen Erleichterung den richtigen Weg. Ich komme bald aus den Latschen heraus und kann hier einfach irgendwo hinauf gehen. Zur Hütte gehe ich nicht hinüber, sondern gleich nach rechts hinauf.
Die Gipfelwiese ist nicht so steil wie befürchtet. Ich bin schnell oben. Natürlich muss ich mir mein Gipfelkreuz selber machen. Hier oben gibt es kein Kreuz und auch keinen Vogelgesang, sondern nur jede Menge Schafscheiße. Die Schafe haben anscheinend gerne eine schöne Fernsicht beim Stuhlgang.
Beim Blick zur Melcherspitze überlege ich schon ob ich da wohl auch raufkommen würde.
Der Weg zum Giglachsee mit der Engelkarspitze in der Mitte.
Da war ich schon oben auf dem Schiedeck, allerdings nicht von dieser Seite.
Oben geht es weiter über den Guschen zur Hochwurzen.
Der Vogelsanggipfel ist ein Grasgipfel, daher gehe ich weiter nach Westen zur Leiterscharte, wo ich dann aber doch einige Felsen zu umgehen habe, bevor es runtergeht zur kleinen Hütte die ich im Aufstieg gesehen habe.
Diesmal finde ich den Weg der mich ganz einfach durch die Latschen zum Landauersee bringt. Hier hätte ich im Aufstieg nach rechts oben gehen sollen und nicht auf dem Weg links unten ins Kar.
Es macht mir auch nichts aus dass es jetzt zu regnen beginnt. Ich ziehe das Regengewand an und es hört auf zu regnen. Ich ziehe den Regenschutz aus und es beginnt wieder zu regnen. Dieses Spiel mache ich dreimal mit dann kommt wieder die Sonne heraus. So richtig zu schütten beginnt es erst bei der Heimfahrt.
Über den Seezufluss gibt es eine Brücke. Die Straße hinauf bedeutet eine ordentliche Gegensteigung bis ich in der Nähe des Knappenkreuzes auf dem Weg komme.
Das in der Karte eingezeichnete Knappenkreuz habe ich bisher nie gefunden, obwohl ich hier schon oft vorbei gekommen bin. Diesmal richte ich den Blick noch oben. Da in der dreieckigen Höhle ist es angebracht und gut zu sehen wenn man weiß wo man hinschauen muss. Ich werde noch öfter hier vorbei kommen und jetzt weiß ich ja wo ich hinschauen muss.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich bin 13,7 km weit gegangen,
habe 1100 hm bewältigt und dafür 6,5 Stunden inklusive Pausen benötigt.