Wie im Vorjahr (Stubaital) habe ich mich auch heuer einer Gruppe von Bergfreunden angeschlossen um eine Woche lang gemeinsam zu wandern. Diesmal sind wir in Steinhaus im Südtiroler Ahrntal. Das Ahrntal kenne ich schon. Ich bin vor zwei Jahren hier gewesen und habe einige Gipfel bestiegen.
Die erste Bergtour dieser Woche geht auf den Rauchkofel. Es gibt hier mehrere Gipfel dieses Namens. Auf dem 3251 m hohen Rauchkofel bin ich vor zwei Jahren gewesen, diesmal geht es auf den 2653 m hohen Namensvetter. Unsere Gruppe besteht aus 22 Personen. Die hier versammelten sind nur die Seilbahnverweigerer. Die Anderen gehen später weg und benutzen für die ersten 600 Höhenmeter lieber die Seilbahn.
Wenn ich eine größere Bergtour plane gehe ich so früh wie möglich los. Im Sommer bin ich um fünf Uhr früh wach und würde am Liebsten sofort aufbrechen, wenn es hell genug ist. So habe ich die schönsten Stunden des Tages zum Wandern. Meistens ist am Morgen auch das Wetter am Besten, Wolken und Gewitter kommen erst später und ich habe es gerne viele Zeitreserven zu haben falls es einmal länger dauern sollte. Manchmal scheitert der Start am Frühstück, das ich nicht rechtzeitig bekomme. In einer größeren Gruppe scheitert es an den Langschläfern und langsam und gemütlich Frühstückenden. Bis wir endlich vom Fleck kommen ist es nach 9 Uhr, aber jetzt können wir auf unseren Urlaubsort endlich hinabblicken.
Die Fußgänger sind trotzdem früher bei der Seilbahn und so gibt es eine längere Wartezeit bis Alle eingetroffen sind und wir uns gemeinsam auf den weiteren Weg machen können.
Die Speckalm liegt knapp oberhalb der Bergstation. Es ist schon viel Zeit vergangen. Trotzdem sind einige schon auf eine längere Pause eingestellt. Einige böse Blicke ernte ich dafür dass ich gleich weitergehen will. Wenn wir auf jeder Alm pausieren schaffen wir den Gipfel nicht, so befürchte ich.
Für einen Blick ins Land und für Fotos ist natürlich schon Zeit, obwohl man durch die Wolken nicht viel Ausblick auf die höheren schneebedeckten Gipfel hat.
Es geht steiler hinauf durch das Schigebiet. Diejenigen die hier bereits im Winter gewesen sind finden es interessant das Gebiet auch einmal ohne Schnee zu sehen. Für mich sind Pisten und Lifte nicht so interessant und Holzkühe mit Gummieuter brauche ich schon gar nicht. Am Liebsten möchte ich diesen Abschnitt schnell hinter mich bringen.
Ab es dauert bis die Nachzügler aufgeschlossen haben. Ausgemacht war ja eigentlich dass die Gemütlichen nur bis zur Alm oder maximal bis zum Klaussee gehen und dann umkehren. Doch jetzt entwickeln die Meisten den Ehrgeiz auch auf den Gipfel zu wollen obwohl die Kondition dafür kaum reicht.
Die Schnelleren liegen und stehen daher wie die Kühe herum und sind unzufrieden weil sie ständig warten müssen. Die Langsameren sind unzufrieden weil sie zu wenige Pausen halten dürfen und so gibt es am Ende des Tages kaum jemand der zufrieden ist. Eine Aufteilung in verschiedene Leistungsgruppen scheint unausweichlich.
Kurzer Durchblick durch den Nebel.
Voraus liegt unser Ziel der Rauchkofel. Noch wissen wir nicht wo und wie es da hinauf geht. Der Weg geht links vorbei und ist recht einfach, auch wenn es von hier nicht so aussieht.
Doch vorher gibt es noch eine Zusammenwartenpause am Klaussee. Es ist nicht ganz klar wer noch kommt und wer nicht.
Almrausch am See verkürzt die Wartezeit.
Beim Anstieg zur Scharte sind Felsen, Schotter und sogar einige Schneefelder zu bewältigen. Die Gruppe hat sich weit auseinandergezogen.
Rückblick zum Klaussee. Wo und wann kommen die Gipfelaspiranten.
Steinmann und Blick ins Schigebiet.
Alex ist der Erste auf dem Gipfel, doch ...
... nach und nach treffen weitere Wanderer ein. Wie lange sollen wir warten? Haben die anderen schon umgedreht oder kommen sie noch?
Die Fernsicht ist nicht so besonders, aber die Wolken schaffen schöne Stimmungen.
Am Gipfel wird es langsam kalt, wir gehen weiter obwohl noch nicht alle oben sind.
Kurze versicherte Abschnitte sind auf dem weiteren Weg nach Westen und ...
... dieser unbenannte Zapfen muss überstiegen werden.
Das Gipfelkreuz auf dem Pojenspitz liegt nur knapp neben dem Weg. Trotzdem interessiere ich mich als Einziger für den kleinen Umweg.
Den Obersteiner Holm hätte ich auch noch gerne besucht. Das geht sich aber nicht mehr aus. Alle wollen nur noch runter.
Die Almrosen werden kaum beachtet, denn ...
... es nähert sich eine Regenwolke. Um nicht nass zu werden laufen einige voraus, andere haben unendlich viel Zeit.
Die Wolke zieht vorüber ohne uns anzufeuchten. Jetzt schmerzen schon die Beine und so mancher braucht Pausen.
Da hilft nur viel Geduld. Die große Gruppe hat sich weiträumig über den Berg verteilt. Keiner weiß mehr wo die anderen sind, doch irgendwann finden alle heil ins Tal. Eine Gruppenwanderung stelle ich mir anders vor!
Unsere heutige Tour auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet. Wir sind 20,4 km weit gewandert und haben dabei 1550 hm überwunden. Dafür war ich 9 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs, manche kürzer, andere auch deutlich länger.