Beim Frühstück am Hengstpass hat es heute Morgen noch geregnet. Bei der Rückfahrt hört der Regen auf. Da halte ich in Weyer um die Gelegenheit für eine kurze Abschlusstour auf das Rapoldeck und den Schrabachauer Kogel zu machen. Auch diese Idee habe ich von Berichten im Internet, wo ich mir so manches Tourenziel abgeschaut habe. Das ist ja das Schöne an den modernen Zeiten dass ich nicht auf gedruckte Wanderführer angewiesen bin, in denen doch immer nur die gleichen Wanderungen beschrieben sind.
In Weyer gibt es eine Kirche unten im Ortszentrum und eine weitere oben am Berg. Hier starte ich meine Wanderung.
Die Luft ist noch ziemlich feucht, den Blumen und den saftig grünen Wiesen hat der Regen gut getan.
Das Rapoldeck ist hier zu sehen über den Rücken von links werde ich aufsteigen.
Ein Künstler hat den Weg mit schönen Skulpturen ausgeschmückt.
Eine Augenweide so viel grün, nicht nur für Rapid-Anhänger.
Bin ich plötzlich im Wilden Westen? Die Totempfähle erinnern mich an die Winnetou-Filme meiner Jugend.
Wegkreuze werden aufgestellt weil hier etwas Schlimmes passiert ist, oder zum Dank weil es eben nicht ganz so schlimm gekommen ist, oder einfach nur aus tiefer Gläubigkeit um Hof und Flur, Mensch und Tier vor Unheil zu bewahren.
Mein Anstiegsweg ist manchmal schmal, steil und rutschig, ...
... dann wieder breit und flach, ...
... aber immer sehr schön durch den Wald verlaufend, wo ...
... das helle Grün der jungen Buchen auch ohne Sonne leuchtet.
Immer diese Entscheidungen, wo soll ich jetzt weitergehen?
Zwei Einheimische mit Hund überholen mich. Die Beiden sind so schnell unterwegs, dass ich sie kaum noch fotografieren kannn.
Schon lange bevor ich das Gipfelkreuz aus dem Rapoldeck erreiche kommen sie schon wieder zurück. Ich nehme mir mehr Zeit und mache erst mal eine Pause.
Die Aussicht ist ein wenig verstellt, aber trotzdem erkenne ich den Ennsberg und den Almkogel.
Der Ort da unten ist Kleinreifling, der gezoomt deutlich zu erkennen ist.
Natürlich will ich nicht gleich zurückgehen, sondern gehe noch weiter auf diesem schönen Waldrückenweg.
Ein unbenannter Zwischengipfel mit Steinmann ...
... dann seh ich den Schrabachauer Kogel mit den Gipfelfelsen vor mir. Gleich hier zweigt der Weg ab über den ich eigentlich runter gehen wollte.
Gegenüber am Ennsberg scheint schon die Sonne. Auch bei mir wird das Wetter immer schöner.
Der Weg zum Schrabachauer Kogel verläuft über einen relativ scharfen Grat. Der erste Gipfel ist ein Vorgipfel, ...
... der zweite hat einen Gipfelbuchbehälter mit Buch.
Der Dritte ist erst der richtige, also höchste Punkt des Kogels.
Ein Rückblick, wie üblich zum Rapoldeck.
Der Steinmann auf dem Gipfel. Die morschen Holzstämme wirken so drapiert, als wenn sie jemand extra hingelegt hätte.
Eigentlich sollte ich jetzt zurück zum Weg gehen, doch hier oben gefällt es mir so gut dass ich noch ein Stück weiter am Grat entlang wandere. Unten im Tal wieder Kleinreifling mit Ennsberg, Hühnerberg und dem Almkogel dahinter. Gerne erinnere ich mich an die schönen Touren die ich dort drüben gemacht habe. z.B. Ennsberg, und Dürrensteigkamm
Spontan entschliesse ich den Schrabachauer Kogel zu überschreiten. Immer weiter entlang den Abbrüchen gehe ich nach Süden.
Weg gibt es da keinen. Einige Felsen können leicht umgangen werden.
Zypressen-Wolfsmich und andere Blumen haben ihren Platz auch auf Steinen und Wurzeln gefunden.
Jagdrevier.
Wo die Felsen nicht wanderbar sind weiche ich in den Wald aus. Ich finde es wunderbar sich nicht an vorgegebene Wege halten zu müssen, sondern sich einfach seinen eigenen Weg zu suchen.
In meiner Karte habe ich am Sautalriegel ein Forststraße entdeckt, die mir hilft die steilen Hänge zu überwinden.
Die ganzen Kuven der Straße gehe ich nicht aus. Wo es möglich ist kürze ich in der Direttissima ab.
Angeblich sind die Spitzmorcheln gute Speisepilze. Ich bin mir nicht ganz sicher, daher lasse ich sie stehen.
Erst ist der Abstieg sehr steil und mühsam, dann finde ich sogar einen bequemen Weg, der mich ...
... genau zur angepeilten Schwarzkogelhütte bringt.
Wie meistens stehen Jagdhütten auf besonders schönen Plätzen, mit Aussicht wie hier ...
... ins Gesäuse.
Vor der Hütte steht ein Brunnen mit bestem Trinkwasser, sehr schöne Bergflockenblumen und Akelei blühen davor.
Auf der gemütlichen Sitzbank mit Holzfauteuil sitze es sich gut. Ich esse meine Jause und sehe dabei ...
... hinauf auf den Bergrücken, den ich runter gekommen bin.
Danach gehe ich weiter auf Wegen die keine Markierungen oder Wegweiser haben. Mein GPS gibt mir die Sicherheit auch dort zu sein, wo ich gerne sein will.
Bei der Schrabachau sehe ich schon zur ...
... Loibner Wiese. Dort muss ich hin um zu meinem Ausgangspunkt zurückzukommen. Dann gibt es noch einen Weg, der in meiner Kompass-Karte nicht eingezeichnet ist.
Er lenkt mich ab und nur mit GPS-Hilfe kann ich das Steinerne Kreuz finden.
Es ist schön, ich habe und nehme mir Zeit um die kleinen Dinge zu sehen, wie diesen Käfer auf den Fichtennadeln, oder auch ...
... die Blüten des Waldmeisters. Irgendwann muss ich eine Waldmeisterbowle ansetzen. An die muss ich immer denken, wenn ich den Waldmeister sehe.
Ich weiche vom Weg ab um den Kogel zu überschreiten. Hier sehe ich Weyer vor mir.
Ganz am Rand der Wiese gehe ich weiter um ...
... das hochstenede Gras nicht niederzutreten.
Am Waldrand finde ich Knabenkraut
Auf den Wiesen hinunter nach Weyer fallen besonders ...
... die Kuckuckslichtnelken ins Auge.
Von den Eimheimischen werde ich schon erwartet und bevor ich zum Auto bei der Kirche hinaufgehe mache ich noch einen Spaziergang durch das sehr schöne Zentrum von Weyer.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Ich bin ca. 13,7 km weit gewandert und habe dabei 650 hm überwunden. Dafür war ich 7 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs.