Schon wieder ist heute Regen prophezeit. ;-( Ich bin daher auf der Suche nach einer kürzeren, nicht hoch hinausgehenden Runde. In die Runde der außergewöhlichen Bergnamen wie Tannschwärze und Wasserklotz passt auch der Mayrwipfl. Einen Gipfel mit dem Zusatz -wipfel kenne ich mit dem Stubwieswipfel. Der ist auch hier in der Nähe und da war ich schon oben. Auch den Ausgangspunkt bei der Jhtt. Haslersgatter kenne ich bereits. Die Anfahrt über die ausgewaschene Schotterstraße war damals ein Abenteuer. Damals ging es aber auf den Großen Größtenberg, auch so ein ausgefallener, mir daher besonders gefallender Bergname.
Seit ich zuletzt hier war hat man die Straße saniert. Asphalt gib es immer noch keinen, aber eine gute glattgewalzte Schotterstraße. Der Regen hat fast aufgehört, es nieselt nur noch leicht, aber das stört mich nicht. Lieber im Regen wandern gehen, als zuhause herumsitzen und über das schlechte Wetter jammern.
Am Laubkogel vorbei komme ich zum Beginn des Leitersteiges. Er geht von hier bergab in den Mayrwinkl. Ich will den Steig nicht gehen aber selbst wenn ich gewollt hätte würde ich es nicht wagen. Für trittsicher halte ich mich schon, aber diszipliniertes Gehen war noch nie meine Stärke. Auf dem Leitersteig gibt es übrigens keine Leiter. Der Name kommt vom Geläute der Kuhglocken und war früher Läutersteig. Daraus hat sich dann der Leitersteig entwickelt.
So ganz harmlos scheint der Leitersteig aber nicht zu sein, zumindest in finsterer Nacht. Ruhe in Frieden Hans.
Ab hier gibt es nur noch Steinmännchen Markierungen und auch denen folge ich nicht so genau. Der Regen hat aufgehört, aber in der Luft hängt noch sehr viel Feuchtigkeit.
Weglos komme ich zu einem schönen Aussichtspunkt (oder muss ich neuerdings Blickpunkt sagen?) mit einem auffallenden Felsturm. Warscheneck und Totes Gebirge kann man nur erahnen.
Bei einem weiterer Blickpunkt sehe ich den Kleinerberg vor mir. Er ist am Sendeturm gut zu erkennen.
Von der Hütte auf der Mayralm stehen nur noch die Grundmauern. Am Waldrand steht eine Jagdhütte, die ist auch nicht neu aber noch in deutlich besseren Zustand.
Wie üblich ein Rückblick über die Mayralm ...
... dann schaue ich nach vorne. Der Mayrwipfel ist bis oben gut bewachsen. Vielleicht heißt er deshalb Wipfl und nicht Gipfl?
Der Weg ist mit kleinen Steinmännchen markiert. Das hier ist aber eher ein Steinhase.
Ohne diesen zwei Meter langen Steinpfeil hätte ich die Abzweigung doch glatt übersehen.
Der Weg führt nicht auf den Mayrwipfel, sondern zuerst auf das Brandleck. Dass es auch einen Weg direkt zum Mayrwipfel gibt habe ich erst nach der Tour herausgefunden. Ich halte mich beim Aufstieg an die in der KOMPASS-Karte eingezeichnete Skiroute. Wenn es eine Skiroute gibt, gibt es vielleicht auch eine Möglichkeit hier aufzusteigen, hatte ich angenommen.
Anfangs im lockeren Wald problemlos, dann finde ich einige Latschengassen, doch damit ist es schließlich auch vorbei.
Da muss ich jetzt durch. Dass es jetzt wieder stärker zu regnen beginnt erhöht den Spaß beim Latschenkampf.
Ich freue mich dann aber doch als vor mir das Gipfelkreuz auftaucht.
Abwärts gibt es dann einen Weg durch die Latschen. Etwas nachschneiden wäre aber nötig. Er wächst langsam zu.
Es drängt mich hinaus in die steile Ostflanke. Ohne Latschen zwar, aber sehr abschüßig.
Dann komme ich hier nicht mehr weiter. Ich muss wieder rauf und den Weg suchen.
Der übliche Rückblick. Ich finde den Weg meistens und komme gut voran.
Schöne Felsen und Tiefblicke.
Es gibt weniger Latschen und der Regen hat aufgehört.
Es reißt sogar etwas auf und ich kann die Umgebung sehen.
Das Gipfelkreuz auf dem Brandleck.
Ein kluger Mann der Peter und zeitlos gültig seine Aussage.
Ich bleibe sitzen und warte auf die Sonne. Viel mehr als hier zu sehen ist wird es vorläufig nicht.
Ein guter Weg führt oben am Grat weiter, vielleicht sogar bis zur Gamsplan. Das wäre für mich noch zu erforschen. Doch nicht heute und nicht bei diesem Wetter. Heute schaue ich mir die Soldanellen an und ...
... und nutze eine vielleicht steinschlaggefährliche, aber dafür fast latschenfreie Rinne zum Abstieg, wo ich bald wieder auf den Weg treffe.
Jetzt schaue ich mir diese Stelle näher an. Schaut aus als ob hier ein Weg abzweigt. Das ist mir im Ausstieg nicht aufgefallen. Deshalb habe ich zuhause dann gegoogelt und tatsächlich etwas von einem Aufstiegsweg gelesen. Den müsste ich mir dann ein anderes Mal ansehen.
Beim Aufstieg habe ich das in der Karte als Denkmal eingezeichnete Jägerkreuz nicht gefunden. Jetzt schaue ich genauer und finde zwar kein Kreuz, aber diesen Stein mit der Inschrift von einem Jäger der durch einen Wildschütz ums Leben kam.
Die Mayralm liegt im Nebel, aber darüber ist schon blauer Himmel zu erahnen.
Den Abstieg suche ich mir wieder selbst.
Hier gefällt es mir besser als auf der steinigen Straße.
Natürlich muss ich auch noch auf den höchsten Punkt des Laubkögerls, nur wenig abseits des Weges gehen.
Das Wetter wird immer besser, es gibt schon vereinzelte Sonnenstrahlen, daher ...
... mache ich noch einen Abstecher zum Sender auf dem Kleinerberg. Das soll auch ein schöner Aussichtsberg sein, oder heißt das jetzt Blickberg?
Die Aussicht ist wirklich schön, zumindest nach unten, denn die Gipfel verstecken sich schamhaft hinter diesen großen Wattebäuschchen die immer noch in der Luft hängen.
Wer will kann den Bosruck durch den Fensterrahmen oder auch ...
... ohne störendes Beiwerk bewundern.
Die Weiße Ries unterhalb des Hahnbaums. Irgendwo darunter verläuft der Leitersteig zum Mayrwinkel, der unten links zu sehen ist. Ob ein Aufstieg über den Waldkamm der Steinwand möglich wäre? Dann über den Leitersteig retour scheint mir eine interessante Tourenidee zu sein.
Der Sendeturm ist aus dem ganzen Windischgarstner Becken gut zu sehen. Wenn man direkt darunter steht wirkt er noch gigantischer.
Der ganze Gipfelbereich ist eingeebnet und geschottert. Nicht gerade das was mir gefällt. Nicht einmal der Liegestuhl kann daran etwas ändern.
Die rundum aufgestellten Windfahnen dienen den Gleitschirmfliegern als Hilfe. Sie finden hier einen idealen Startplatz.
Ich freue mich immer wenn ich Berge erkenne, auf denen ich schon oben war. Hier die Tannschwärze mit dem Maiereck dahinter. Rechts die Menaueralm und die Kampermauer. Auf der Kampermauer war ich noch nicht, aber es führt ein Steig hinauf.
Jetzt macht die Hütte am Haslersgatter schon einen deutlich besseren Eindruck als am Morgen.
Bei der Rückfahrt schaue ich noch beim Wurbauerkogel vorbei. Davon habe ich auch schon viel gehört. Es gibt einen Sessellift, der derzeit nicht in Betrieb ist.
Das Berggasthaus ist offen, aber es ist kein Mensch zu sehen. Dafür sind die Asphaltierer am Werk. Die Umgebung wird für die Sommersaison hergerichtet.
Für den gläsernen Turm bin ich die falsche Zielgruppe. So was brauche ich schon gar nicht, gläseren Türme sind in der Stadt schon genug.
Das einzig für mich Interessante ist diese Steinplatte mit dem Muscheln, die vor dem Turm ausgestellt ist.
Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Ich bin ca. 13,7 km weit gewandert und habe dabei 650 hm überwunden. Dafür war ich 7 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs.