Heute hatte ich keine Wanderung geplant. In der Früh habe ich geschlafen so lange ich konnte, danach gemütlich gefrühstückt. Im Radio höre ich böse Wörter wie "Regenschauer, Gewitter und Schneefallgrenze". Am Frühstückstisch surfe ich durchs Netz und danach lege ich mich noch einmal ins Bett. In Ö3 singen die Imagine Dragons von den Dämonen, die in mir wohnen. Einen davon, den Innere Schweinehund höre ich triumphieren. "Ich habe schon wieder gewonnen, es ist halber vormittag, die Sonne kommt raus und er liegt noch im Bett" sagt er zu seinen Brüdern. Nein, mein Freund, SO NICHT, sage ich zu mir. Weit fahren und auf einen hohen Berg gehen kann ich jetzt nicht mehr. Also einen kleinen Berg in der Nähe wo ich noch nicht, oder wenigstens schon lange nicht gewesen bin. Da fällt mir Hainburg ein, da gibt es mehrere kleine Berge und ich war schon lange nicht mehr dort.
Kurz bevor ich nach Hainburg komme beginnt es zu regnen. Als positiv denkender Mensch freue ich mich über den Stau bei der Ortsdurchfahrt. Das gibt mir die Zeit den Regenguss abzuwarten. Auf dem Parkplatz beim Braunsberg hat es fast aufgehört zu regnen. Es kann losgehen. In der Bildmitte ist der Schlossberg mit der Burgruine zu sehen, da gehe ich später rauf.
Zum Aufwärmen gehe ich auf den Braunsberg. Man könnte auch auf einer Asphaltstraße bis zum Gipfel fahren, aber das will ich ja wirklich nicht trotz leichtem Regen.
"Die Aussichtsreichen Drei"? Diese Bezeichnung kannte ich bisher nicht. Es wird sich wohl um meine heutigen Ziele handeln, Braunsberg, Schlossberg, Hundsheimer Berg.
Die Aussicht auf Hainburg und die Donauauen ist durch die abziehenden Regenwolken noch etwas beeinträchtigt.
Die anderen beiden Aussichtsreichen besuche ich später.
Mir gefallen vorerst die vielen Blüten in nächster Nähe, wie die Gemeine Berberitze und ...
... die Blüten der Rosskastanie, alles frisch gewaschen und tropfnass.
Auf der freien Hochfläche des Braunsberges ist die Fernsicht auch nicht besser.
Der Wollige Schneeball entschädigt mich auch für die eingeschränkte Sicht zur ...
... Ruine und zum Berg Theben jenseits der Grenze.
Zum Rasten ist es mir noch zu feucht, ...
... aber meiner Begleiterin gefällt es so. Endlich habe ich jemand gefunden der langsamer ist als ich, doch kaum habe ich sie abgehängt, ist sie schon wieder vor mir?
Nach dem Braunsberg gehe ich jetzt auf den Schlossberg. Ein sehr grüner und angenehmer Weg führt hinauf.
Die Burgruine kann auf eigene Gefahr frei betreten werden. Ein Pärchen steht davor und macht Fotos. Er steht auf der Mauer ...
... und macht ein solches Bild während sie ihn am Hosengürtel festhält, damit er nicht runterfällt.
Ich gehe hinauf und besichtige den Wehrgang. Einen Teil davon hat man mit EU-Förderung wieder instandgesetzt.
Noch ein Blick aus dem Fenster, dann gehe ich zurück. Die Dame von vorhin hat sich ihres Oberteils entledigt und steht mit dem feuerroten BH im Eingangstor während er Fotos macht. Als sie mich sieht eilt sie schnell zurück um sich wieder anzuziehen.
Ich will nicht länger stören und fahre in die Hexenberggasse um meinen Anstieg auf den dritten der Aussichtsreichen zu beginnen.
Hier ist die Bärlauchblüte in vollem Gang ...
... und das in großen Mengen.
Herrlich duftet es beim Weg durch die ausgedehnten Bärlauchwiesen. Ein Traum so was erleben zu dürfen.
Die Blüten der gemeinen Pimpernuss gefallen auch.
Gut bekannt sind mir die Frühlings-Adonisröschen, die kenne ich von der Perchtoldsdorfer Heide.
Weniger bekannt ist mir die gelbe Behaarte Zwerginster. Was das rote wohl einmal werden will?
Die sind auch selten zu sehen die Zwergirisblüten.
In der Zwischenzeit ist die Sonne rausgekommen, die Fernsicht wird besser, interessiert mich hier aber wenig.
Der Braunsberg und ...
... der Schlossberg mir der Burgruine sind jetzt gut auszumachen ...
... und einmal noch beide gemeinsam.
Doch die interessanten Sachen sind ganz in der Nähe, wie diese Österreichische Schwarzwurzelblüten.
Ein Kugelblume von vielen die hier wachsen.
Zwergginster wuchert üppig.
Ein ganz besondere und seltene Schönheit ist der Dolden-Milchstern, der ...
... in großer Anzahl zu finden ist.
Dazwischen versteckt sich ...
... eine Karthäusernelke.
Die Büte der Purpurlila Schwarzwurzel (scorzonera purpurea)l.
Gestört werde ich nur von diesen kleinen schwarzen Fliegen. Sie umschwirren mich ständig in großer Zahl. Beim Jausnen muss ich aufpassen sie nicht zwischen die Zähne zu bekommen.
Natürlich lasse ich mich nicht abhalten auch den Wald-Storchschnabel abzubilden.
Es gibt Österreichischen Ehrenpreis ...
... und Faden-Ehrenpreis ...
... und diese mir nicht bekannten Blüten.
Auf dem Gipfelplateau steht die Hundsheimer Hütte. Sie ist offen, aber versorgen muss man sich selber.
Hier bleibe ich eine Weile sitzen bis die Fliegen zu lästig werden.
Ein sehr schöner Platz und ...
... gleich daneben gibt es sogar ein Gipfelkreuz. Auf der Tafel steht "Gipfel, 480 m".
Bei diesen Pflanzen musste ich eine Weile regerchieren. Es dürfte sich um eine Traurige Nachtviole (hesperis tristis) handeln.
... und das dürfte die gleiche Art sein, nur weniger kräftig in der Farbe.
Erdbeeren
Ein fetter Käfer auf einem Wolfsmichgewächs.
Die Violette Königskerze habe ich noch nie gesehen.
Im Detail
Ein Wegweiser auf dem "Grosse Klamm" steht erregt meine Aufmerksamkeit. Eine Klamm ist es nicht wirklich mehr ein Graben durch den ich jetzt runter gehe, aber sehr schön und sehr grün.
Im Graben blühen Maiglöckchen. Ich kann mir nicht vorstellen dass manche die Maiglöckchenblätter mit denen des Bärlauchs verwechseln, die schauen ja ganz anders aus.
Ein Knabenkraut, aber welches der vielen Arten die es gibt?
Das dürfte ein Helmknabenkraut sein ...
... und das ein Brandknabenkraut.
Vom Echten Salomonsiegel gibt es große Bestände ...
... und auch von den grün glänzenden Käfern die sich an den Blüten laben.
Ich gehe jetzt südlich am Hundsheimer Berg vorbei. Hier ist eine ganz andere Landschaft. Felsen und Trockenwiesen ...
... auf denen der Gelbe Wau (Reseda lutea) blüht.
Zwischen diesen Bäumen in der Schlucht versteckt sich der Eingang zur Güntherhöhle. Sie ist mit einem eisernen Tor versperrt. Einen Schlüssel dazu gibt es im Gemeindeamt.
Wunderschön blühende Weißdornbüsche neben dem Weg.
Neben dem Höhleneingang gehe ich gleich über die Felsen weiter hinauf. Der Blick geht nach Hundsheim. Der Name scheint zu passen, bis herauf höre ich mehrere Köter kläffen. ;-(
Zwischen den Steinen entdecke ich das erste Federgras ...
... und gleich drauf eine ganze Wiese davon.
Auf welcher Pflanze sich die Ameisen tummeln konnte ich bisher nicht herausfinden.
"Die Hochflächen der Berge weisen eine pannonische Flora auf, insbesondere Steppen- und Trockenrasen." Quelle
Einzelne Büsche lockern die Wiesen auf. Ich gehe hier über den Hexenberg. Eigentlich wollte ich auch das Fliegerdenkmal besuchen, aber die vielen Blütenpflanzen lenken mich zu sehr ab.
Eine selten anzutreffende Rarität ist die Federnelke.
Sehr häufig ist dagegen das Kriechende Fünffingerkraut.
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Meine heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Ich bin x km weit gewandert und habe dabei über xxx hm überwunden. Dafür habe ich mir x Stunden (inkl. Pausen) Zeit genommen.
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