Was macht man wenn man schon überall war? Ganz einfach man geht die schönsten Touren noch einmal. Bei der Durchsicht meiner Tourenberichte ist mir einer aufgefallen wo ich mir dachte "das war schön" und "da war ich schon lange nicht mehr". Es ist dann nur noch ein kleiner Schritt zum "da will ich bald wieder mal hin"- Gedanken. Gedacht - getan, ich fahre nach Schwarzenbach an der Pielach wo kurz nach dem Hof Kowald ein Parkplatz für Wanderer ausgeschildert ist. Das ist insofern erwähnenswert weil ich in machen Gegenden das Auto nur verbotenerweise am Straßenrand auf Privatgrund abstellen muss um wandern zu können.
Das Steinkreuz auf der Böschung über dem Parkplatz hat mir im Mai 2008 schon gefallen, als ich zum letzten Mal hier gewesen bin.
Etwas grüner war der Wald damals im Mai natürlich schon.
Diese Tafeln gab es damals noch nicht. Der adelige Großgrundbesitzer sieht hier Konflikte und will sie lösen indem er neue Regeln, Vorschriften, Verbote erläßt. "Neue Verbote schaffen neue Konflikte!"
Ich freue mich dass ich willkommen bin und ich verhalte mich so dass ich der Natur nicht schade. Ich mache kein Feuer und lasse keine Abfälle zurück.
Um die "Nasse Höhle" zu besichtigen bräuchte ich Gummistiefel, denn aus der Höhle fliesst "nomen est omen" ein Bach.
Um das gegenüber am Hang liegende "Trockene Loch" zu besichtigen sind keine Stiefel nötig, doch das Bundesdenkmalamt und den Grundeigentümer um Erlaubnis fragen kann ich jetzt auch nicht.
Baumschwämme am Höhlenausgang.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die "Hölzerne Kirche", die darf ich ungefragt besichtigen.
Irgendwo soll es ein Weißes Kreuz geben, das habe ich noch nie gefunden. Vielleicht weil ich immer hier zur Anna-Alm abbiege.
Der Weg zur Anna-Alm ist mit roten Herzen markiert und als Herzerlweg in den Karten verzeichnet.
Gut dass ich kein Skitourengeher bin, so geht mich das nichts an. Geisenberg? Heißt der nicht Geißenberg?
Dieser Laubbaum hält ein wenig Abstand zu seinen nadeligen Nachbarn.
Auf dem Hennesteck mit seinem wunderschön gestalteten Gipfelkreuz kann man angenehm rasten.
Gleich daneben wieder diese penetranten Belehrungen der eingebildeten Besserwisser, die vorgeben die Natur zu schützen und doch nur die eigenen Interessen durchsetzen wollen.
Hier darf ich anscheinend nicht runter, dieses Gebiet beanspruchen die Jaga und Förster für sich alleine.
Ich mache daher einen großen Umweg zur Anna-Alm. Hier ist das Wild durch den Schibetrieb längst vertrieben. Wo keine Natur ist kann man sie auch nicht schädigen.
Ohne Worte.
Ein Zoom zum Vaterberg, dem Ötscher. Der Name stammt aus dem Slawischen und bedeutet "Väterchen".
Ein nettes Wochenendhäuschen in absoluter Ruhelage wie hier auf dem Hüttenfeld hätte ich auch gerne.
Wenn man Wanderer mit Verbotstafeln schon nicht fernhalten kann hilft es vielleicht sie mit wilden Stieren zu erschrecken.
Es ist schön wenn sich so um die Natur gesorgt wird.
Naturschutzmaßnahmen sind auch auf meinem weiteren Weg immer wieder zu beobachten.
Warum haben diese Schneerosen so spitze Blätter?
Ein wenig verliere ich den neu markierten Wanderweg und gehe am Kamm entlang ...
... immer mit Blick zum Ötscher bis ...
... zum Gipfelkreuz auf dem Hochstadelberg.
Der Ötscher ist immer ein schöner Anblick aus jeder Richtung.
Es war einmal ein Bauernhof ...
Rückblick zum Hochstadelberg bei einem wiederaufgeforsteten Kahlschlag.
Naturschutzmassnahmen auch auf meinem weiteren Weg. Hier hat ein Harvester eine Schneise in die Fichtenmonokultur gefressen um Licht in den Wald zu lassen. So können auch andere Pflanzen wachsen.
Über den Futterkogel, den Mitterkeil und den Hinteren Hühnerkogel komme ich dem Geißenberg näher. Die Wiesen der Schneeries gelten im Winter als schöne Skitourenabfahrt.
Wirtschaftswald auf der ganzen Strecke, von natürlichem Wald keine Spur. Holzproduktion und Wildmastbetrieb en gros. Was sollen einzelne Wanderer hier noch schaden können? Is eh schon alles zerstört.
Eine Ruine, sie steht in der Nähe des Hinteren Hühnerkogels.
Der letzte Anstieg des Tages.
Ein Baum der eines natürlichen Todes gestorben ist.
Die Gipfelhütte auf dem Geißenberg, ein Gipfelbuch ist an der Seitenwand befestigt.
In der Zwischenzeit hat es zugezogen. Die Wolken erzeugen ganz eigenartige Stimmungen und lassen das Geäst der Baumriesen noch wirkungsvoller erscheinen. Ich brauche jetzt nur noch über die parkähnliche Landschaft der Schneeries absteigen.
Der felsige Berg in der linken Bildhälfte ist der Spitzkogel, zwar nur 996 m hoch aber sehr besuchenswert. Dort kann man Gämsen beobachten.
Die Markierungen an diesem schönen Abstieg fehlen und so muss ich mir selber einen Weg suchen. Egal wo ich gehe irgendwo komme ich auf jeden Fall ins Tal und zum Parkplatz zurück. Eine herrliche Gegend, die noch nicht übererschlossen ist. Ich kann den Besuch für einsamkeitsliebende Wanderer nur empfehlen. Ein wenig Orientierungsvermögen und/oder ein GPS können aber nicht schaden. Diese Runde oder auch Teile davon sind auch im Winter als Schneeschuhwanderung sehr zu empfehlen.
Meine heutige Route auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Auf eine Länge von fast 20 km habe ich über 1100 hm zurückgelegt und dafür ca. 8 Stunden benötigt.
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