Mein Freund Willy sammelt nicht nur alle 3000er Österreichs, sondern auch andere Gipfel. Er hat schon alle Wienerwaldgipfel bestiegen und auch alle Gipfel der Gutensteiner Alpen. Derzeit sammelt er alle Waldviertler Gipfel. Das legt er durchaus großzügig aus. Alles was nur irgendwie einen Namen hat ist für Willy ein Gipfel. Diesmal hat er sich das Gebiet am Zusammenfluss der Kleinen und der Großen Krems ausgesucht. Dort ist das Hauptziel der schon wegen seines Namens interessanten Wotansfelsen. Für mich sind diese Gipfel bei Weiten nicht so interessant, aber gegen eine nette Wanderung mit einem Freund habe ich nichts einzuwenden.
Wir starten an einem kleinen Parkplatz bei der Maigenmühle in der Nähe von Purkersdorf im südlichen Waldviertel. Unser erstes Ziel ist kein Gipfe sondern die Burg Hartenstein. Sehr alte Mauerteile und nicht ganz so alte fügen sich zu einem harmonischen Ganzen.
Entlang der Kleinen Krems gehen wir weiter zur Gudenushöhle.
Sie kann auch ohne Lampen besichtigt werden, denn auch ...
... durch den zweiten Eingang kommt Licht herein.
Ein Hinweisschild leitet uns auf einen schmalen Pfad steil bergauf ...
... zur Eichmayerhöhle.
Wir besichtigen nur den Eingangsbereich der Höhle obwohl wir mit Stirnlampen ausgerüstet sind.
Nach der Eichmayerhöhle führen Wegspuren bergwärts. Ein wildes Gelände mit vielen moosbewachsenen Steinen überrascht mich.
Es gibt schöne Ausblicke zur Burg Hartenstein ...
... und Felswände die Kletterer anziehen.
Dieser Fels ist leicht ersteigbar und auch wenn er keinen Namen trägt für Willy ein interessantes Gipfelziel.
Der Steinerne Saal ist keine wirkliche Höhle, sondern ein großer überhängender Fels, also bestenfalls eine Halbhöhle.
Interessant ist der Steinerne Saal vor allem wegen der unzähligen Steinmännchen ...
... die natürlich entspechend gewürdigt werden.
Etwas weiter bergwärts gibt es sogar Markierungen.
An den Felsen weiße Flecken, wir nehmen an dass es sich um Magnesium von Bolderern handelt.
Dafür spricht auch die Matte die unter überhängenden Felsen deponiert ist.
Auch dieser Stein wird zum Boldern genutzt.
Die gelben Spuren dürften natürlichen Ursprungs sein. Ich will hier weiter hinauf, denn hier geht es zur Teufelsrast. Doch Willy geht plötzlich wieder runter ins Tal. Trotz meiner Einwände ist er nicht davon abzubringen hinunter ins Tal der Kleinen Krems zu gehen. Mir bleibt nichts anderes übrig als ihm zu folgen.
Später erweist sich diese Entscheidung als Vorteil, denn sonst hätten wir den Vettersteig nicht gefunden.
Anfangs geht es über eine Rampe nach oben, gut durch ein Drahtseil gesichert.
Willy folgt nach.
Nach der Wand endet das Seil, ...
... dabei hätte ich mir bei dieser Querung eine Sicherung gewünscht.
Hier führt der Weg scheinbar in eine Sackgasse.
Der Ausgang aus der Sackgasse geht gerade nach oben, das ist gar nicht so leicht, trotz Seil.
Gleich darauf müssen wir wieder runter. Hier sind keine Felsen, aber es ist steil, rutschig und gatschig.
Eine Tafel lockt uns wieder bergwärts. Ein schmaler Pfad bringt uns ...
... zu einer Metallleiter, die fast schon unter dem nassen Laub verschwunden ist, ...
... aber sie bringt uns sicher hinauf zur Schusterlucke und auch wieder runter.
Doch vorher müssen wir auf dieser Seite hinauf. Irgendwo gibt es eine Teufelskirche. Ist das diese Höhle oder ein Felsgipfel?
Schöne Felsformationen ...
... bei der Teufelskirche. Willy krabbelt rauf um auch diesen "Gipfel" abhaken zu können.
Die Teufelsrast ist beschriftet. Ganz in der Nähe sind wir schon gewesen. An einem schönen Aussichtspunkt steht eine Bank ...
... mit Aussicht zum unserem wichstigsten Ziel des Tages, dem Wotansfelsen.
Um hinzukommen müssen wir den rutschig, gatschigen Weg hinunter ins Tal der Großen Krems, ...
... wo auch eine fehlende Brücke uns nicht aufhalten kann.
War gar nicht so kalt wie erwartet, aber sehr erfrischend. ;-)
Unspektakulär ist die Überschreitung der Roten Wand. Ein Seil und mehrere Warntafeln sichern die Abstürze des Steinbruchs.
Wir nähern uns den Wotansfelsen von hinten.
Während Willy nach dem besten Aufstieg sucht, ...
... bin ich schon oben und ...
... genieße die Aussicht zur Teufelsrast gegenüber, wo wir eben noch gewesen sind.
Jetzt ist höchste Zeit für das obligatorische Gruppenfoto. Wir haben alle unsere Ziele erreicht und machen uns auf den Rückweg.
Am Kremszwickel, dem Zusammenfluß der Großen und der Kleinen Krems.
Die Wand am Beginn des Vettersteiges. Bald darauf kommen wir zur Burg Hartenstein und ereichen unseren Ausgangspunkt.
Unsere Wanderung auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Heute sind wir 12,1 km weit und, ca. 550 hm hoch gegangen, Dazu haben wir knapp über 5 Stunden benötigt.