Bei meiner Zelttour vor einigen Jahren habe ich als ersten Gipfel die Seekoppe bestiegen und dann das Gullingtal bis zum Hochschwung über alle Gipfel überschritten. Den Hochgrößen habe ich damals erstmals gesehen und beschlossen den irgendwann nachzuholen. Nachdem ich vorgestern von Blosen und gestern vom Schüttkogel das Gelände genau angesehen habe ist es heute soweit. Schratti, der Kirchenwirt rät mir ab. Er meint der Weg sei im Sommer schon nicht einfach und bei Schneelage musste schon öfter jemand gerettet werden. Da ich stur bin und mir nichts sagen lasse, will ich den Aufstieg über die Tröschmitzhütte trotzdem versuchen, aber ich verspreche auf mich aufzupassen.
Es ist frisch am Morgen in Oppenberg. Im Tal ziehen leichte Nebelschauer umher, doch oben verspricht der blaue Himmel einen sonnigen Tag. Kurz nach dem Tennisplatz gibt es einen Parkplatz für Wanderer. Mit dem Auto könnte man noch weiter hineinfahren, aber dort nirgends parken. Mir ist es recht, denn ich komme nicht den gleichen Weg zurück.
Die üblichen Waldstraßen am Beginn führen in endlos langen Serpentinen höher.
Die Kirche von Oppenberg, links darüber der Kirchenwirt wo ich für zwei Tage Quartier genommen habe. Um diese Zeit bin ich der einzige Übernachtungsgast und werde von der über 80jährigen Ex-Wirtin bestens versorgt.
Fast hätte ich dieses Hinweisschild übersehen. Hier zweigt ein schmaler Waldsteig von der Straße ab.
Jetzt liegt auch Oppenberg großteils in der Sonne. Viel größer ist der Ort nicht. Links ist der breite Rücken des Blosen zu sehen. Über dem Dürrenschöberl sehe ich Teile der Haller Mauern.
Bis zur Jh. Tröschmitzhütte geht es steil hinauf. Ich bin immer noch viel im Schatten, warm ist mir trotzdem schon geworden. Ich verzichte auf dem Umweg zum Steinkarsee und gehe gleich weiter um bald in die Sonne zu kommen.
An der Baumgrenze ist es so weit. In der Sonne ist es gleich einiges wärmer. In der Ferne ist ...
... der felsige Stock des Grimming und ...
... der Dachstein zu sehen.
Vor mir ist der Aufstieg zum Hochgrößen. Ein wenig angezuckert ist der Nordhang schon. Mit Vorsicht ist es aber nicht schwierig hinaufzugehen, aber sehr steinig mit Schneeflecken dazwischen.
Auf dem Grat oben gibt es wieder Sonne, der Gipfel ist scheinbar schon zu sehen.
Der Grat zur Seekoppe schaut interessant aus. Dahinter leigt der Hochrettelstein. Ich schaue mir den Hang davor an, denn vom Riednertörl hinunter in das Tal des Riednerbaches möchte ich eventuell absteigen, das scheint gut möglich zu sein.
Oben auf dem Grat sind einige Felsen und auch Latschen. Sie veranlassen mich in die Flanke auszuweichen. Keine gute Idee denn der Grashang ist steil und auch dort gibt es Hindernisse die umgangen werden wollen. Mühsam kämpfe ich mich wieder hinauf auf den Grat. Es ist besser immer ganz oben zu bleiben.
Fast auf dem Gipfel, 2122 m. Das Vermessungszeichen und ein behelfsmäßiges Kreuz steht noch weiter auf einem 2115 m hohen Gipfel.
Der Rückblick zeigt den Grat über den mein Aufstiegweg geführt hat. Ich hoffe auf dem Abstiegsweg leichteres Gelände vorzufinden, denn da hinab will ich nicht gehen müssen.
Leicht bergab geht es über den breiten Grasrücken zum Gipfelkreuz. Es ist herrlich in der wärmenden Sonne. Jede Menge Gipfel sind zu sehen. In dem Moment ist mir völlig egal wie sie heißen. Sehr beruhigend ist der sanfte Hang der nach links hinunterführt.
Doch zuerst gibt es eine Pause beim sehr behelfsmässigen Gipfelkreuz. Das Gipfelbuch ist professioneller ...
... und es stehen prominente Namen drin.
Rückblick zum höheren Gipfel des Hochgrößen.
Der Grat zur Seekoppe und weiter zum Hochrettelstein.
Jede Menge Gipfel in den Schladminger Tauern.
Dachstein und Grimming sind unübersehbar und leichter zu benennen, davor das Mölbegg.
Bosruck, Großer Pyhrgas, Scheiblingstein, Hexenturm, gemeinsam als Haller Mauern bekannt.
Das Tote Gebirge mit Spitzmauer und Großem Priel in der Mitte des Bildes.
Die Nordseite des Hochrettelstein ist schon leicht angezuckert.
Schoberspitze, Gstemmerspitze und Hochstein und wenn ich PeakFinder richtig interpretiere ist dahinter der Große Knallstein.
Das Mölbegg und der Grat über die Edelweißspitze.
Diese Gipfel kenne ich auch schon, da war ich gestern näher dran, an Hochhaide, Dreistecken und Bösenstein. Davor liegen meine gestrigen Gipfel Schüttkogel und Wirtsspitz.
Ich bin weitergegangen und schaue über die Wiesen zum Hochgrößen zurück. Hier wollte ich eigentlich absteigen, aber das Wetter ist so schön dass ich noch oben bleiben will.
Einfach und schön zu gehen ist der Grat zur Seekoppe.
Der Riednersee liegt unter mir. Die Hänge hinunter erscheinen mir viel zu steil um hier noch absteigen. Jetzt muss ich weiter bis auf den Gipfel der Seekoppe. Dort gibt s einen markierten Abstiegweg.
Das letzte Stück zum Gipfel ist recht felsig. Kletterstellen gibt es keine ist nur steiler, ich war mir da vorher nicht ganz sicher.
Ein Gipfelbild mit Selbstauslöser muss hier natürlich sein, dann suche ich mir ein windgeschützes Platzerl und geniesse die Jause und den Sonnenschein.
Unten im See glaube ich jemand schwimmen zu sehen, es sind aber nur die zwei Hunde einer Wandergruppe, die aufsteigt. Im Bild sind sie aber nicht mehr zu sehen.
Beim Abstieg am See entlang ...
... schaue ich hinauf zum Hochgrößen.
Die leuchtend-roten Vogelbeeren bringen Farbe in die herbstliche Landschaft, ...
... genau wie die gelben Blätter der Birken vor dem Schüttkogel.
Die Schatten werden länger im Tal.
Schade um dieses schön gelegene Bauernhaus, das hier langsam verfällt. Kurz darauf erreiche ich die Straße und muss auf dieser zurück bis zum Parkplatz gehen.
Hier ist meine Runde angschrieben, ich habe etwas länger dazu gebraucht, aber darauf kommt es ja nicht an.
Meine Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Runde ist 20 km lang, ca. 1350 hm waren zu überwinden, wofür ich 8,5 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs war.