Gutes herbstliches Wanderwetter ist angekündigt. Da kann ich nicht zu Hause bleiben. Schnell ist ein passendes Ziel gefunden. Im Bereich der Schneealm-Hinteralm gibt es eine Menge interessanter Gipfel und Wege. Natürlich kenne ich schon viele davon. Einen Anstieg kenne ich noch nicht. Vom Scheiterboden beim Forsthaus geht der Weg durch den Alplgraben zur Hinteralm. Heute will ich aber durch den Höllgraben hinauf. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das erlaubt ist. Früher habe ich hier Verbotsschilder gesehen. Auch von einem Schutzgebiet steht etwas in der Karte. Normalerweise ist niemand beim Forsthaus zu sehen, doch heute brennt Licht und mehrere Autos stehen davor. Leise schleiche ich vorbei.
Gleich nach dem Haus wendet sich der markierte Weg nach links. Ich gehe rasch geradeaus weiter um ungesehen den Waldrand zu erreichen. Ich erschrecke als mir plötzlich ein Auto entgegenkommt, doch der Fahrer grüßt freundlich und fährt weiter.
Dann komme ich doch noch zu diesen ungeliebten Tafeln, doch nicht die Jagd ist als Grund angegeben sondern Waldarbeit. Neben der Straße steht ein Bauwagen, Rauch steigt auf. Als zwei Männer herauskommen fürchte ich schon zurückgeschickt zu werden.
Doch sie sind nett, fragen wo ich hinwill und sie haben auch nichts dagegen wenn ich weitergehe. Nur Brücke gibt es keine, die Arbeiter sind dabei eine neue zu errichten.
Ich schaffe es auch ohne Brücke den Baustellenbereich zu passieren. Meinem Anstieg steht nichts mehr im Wege.
Es ist schön durch den Höllgraben zu gehen. Unerwartet flach führt ...
... die Straße in das Tal hinein. Im Schatten ist es noch kühl, doch ...
... oben leuchten die Felsen in der Sonne. Ich freue mich darauf hinaufzukommen um mich auch in der Sonne wärmen zu können.
Ein Wildgatter ist weit offen. Angeblich ist es den Winter über geschlossen, aber auch dann ...
... gibt es eine Umgehungsmöglichkeit. Man scheint doch durch den Höllgraben gehen dürfen.
Kurz nach dem Durchgang endet die Straße. Ein schmaler Steig geht weiter in den Graben hinein.
Markiert ist nichts. Es gibt ab und zu ein Steinmännchen und natürlich verliere ich den Steig bald. Umgestürzte Bäume, das auf dem Boden liegende Laub und viele kreuz und quer verlaufende Wildwechsel tragen dazu bei. Ich steige weglos am Hang hinauf.
Irgendwo in der Gegend soll es eine Teufelsbadstube (Höhle) geben. Ob es dieser kleine Wasserfall ist der aus dem Felsen kommt weiß ich nicht. Links davon mühe ich mich weiter hinauf.
Den richtigen Weg finde ich erst wieder als ich die Steilstufe fast überwunden habe. Ich kann hier auf den Höllgraben hinunterblicken. Ganz hinten sind die Hochweichsel und der Ringkamp im Hochschwab zu sehen.
Am oberen Ende des Grabens schaue ich auf die Salzwände.
Jetzt geht es eine Weile auf breiten Straße dahin. Hier beim Postkastel geht die Straße nach links weiter zur Hinteralm. Ich biege nach rechts ab in Richtung Bodenalm.
In der Nähe des Jagdhauses mache ich Pause und vergönne mir ein zweites Frühstück. Brot, Wurst und Käse aus dem Rucksack ...
... als Nachspeise gibt es frische einheimische Ribisel. Sie sind krampensauer, viele esse ich davon nicht, ...
... sonst bekomme ich noch -
Bei der Capellariwiese kann ich Sonne genießen ...
... und auch die Aussicht auf die Klobenwände unterhalb des Spielkogels.
Vor der Jagdhütte auf der Bodenalm stehen acht Autos. Menschen sehe ich nicht, ob die alle in der Hütte sind? Oder irgenwo beim Jagern? Ich gehe schnell weiter.
Ich schaue nochmal zurück, sehe aber niemand.
Beim Blick nach vorne sehe ich die Mitterbergwand auftauchen. Sehr schön ist die Überschreitung der Mitterbergschneid.
Das Hohe Gamskirchl kommt hervor.
Mein Ziel ist links zu sehen. Die Donnerwand fällt nahezu senkrecht nach Osten ab. Von Süden ist sie einfach zu besteigen.
Die Hütten der Großbodenalm als Vordergrund zur Donnerwand.
Geradeaus weiter geht es zum Griesleitensattel. Dort würde ich auf den Weg treffen der vom Glaskogel zur Donnerwand führt.
Ich gehe eine Abkürzung direkt hinauf. Durch die Latschenfelder gibt es einige Gassen durch die sie durchquert werden können.
Ich schaue mir noch etwas abseits diese ausgewaschenen Felsen in einer Rinne an.
Dann geht es dem Gipfel zu. Die Latschen sind kein Problem.
Kleiner und Großer Proles, da war ich erst unlängst bei deutlich schlechterem Wetter.
Klobenwände und Spielkogel.
Der Ötscher und davor die Waxenegghütte.
Ganz hinten ist der Schneeberg, davor die Salzwände, das Hohe Gamskirchl und die Kleine Mitterbergwand.
Die Donnerwand liegt schon knapp vor mir.
Herrlich ist's beim Gipfelkreuz mit dem Schneeberg dahinter.
Ich bin drei Tage zu früh dran, sonst würde es auch für mich passen. ;-)
Der Melkboden mit dem Windberg, als höchster Erhebung der Schneealm.
Die weitläufige Hinteralm und das Panorama vom Hochschwab bis zum Ötscher.
Das ist die Richtung, die ich einschlagen werde. Über den Latschengrat zum Kleinen Waxenegg. Der Grasrücken dahinter geht vom Spielkogel zum Hohen Waxenegg, da geht mein geplanter Rückweg drüber.
Hochschwab und Gesäusegipfel reihen sich aneinander.
Vom Dürrenstein zur Scheibe, Gemeindealpe, Kleiner und Großer Ötscher, davor die Wildalpe.
Hohes Waxenegg und Göller, schön so viele Gipfel zu sehen auf denen ich schon oben gestanden bin.
Sehr schön anzusehen ist der felsige Grat von der Grasgrabenhöhe über den Glatzeter Kogel zum Sonnleitstein.
Lange geniesse ich die Sonne am Gipfel, dann mache ich mich auf den Weg. Zum ersten Mal finde ich den Durchstieg durch die Latschen ohne Probleme.
Beim Rückblick zum Gipfel ist er auf dem Bild gut zu erkennen.
Manchmal muss ich suchen um nicht in eine Latschensackgasse zu kommen. Mit kleinen Fehlversuchen bleibe ich meistens auf dem Weg. Hinunter zum Taborsattel geht es dann direkt über die Wiesen.
Auf der anderen Seite gleich wieder hinauf auf's Hohe Waxenegg.
Das Kreuz ist ein Gedenkkreuz und steht unterhalb des höchsten Gipfels.
Schöne Aussichten gibt es auch hier. Ötscher und Göller
Schnalzstein und Gippel. Davor bietet der lange Kamm des Mitterberges eine sehr schöne Überschreitung, die ich natürlich schon längst gemacht habe.
Auch dieses Kreuz ist kein Gipfelkreuz. Es steht oberhalb der Waxenegghütte zu Ehren der langjährigen Halter.
Ein sehr schöner Rasenkamm zum Hohen Waxenegg.
Die ersten lebenden Wesen, denen ich heute begegne ist ein Rudel Gämsen, Wanderer habe ich heute noch keine gesehen.
Beim Gipfelkreuz auf dem Spielkogel ist es heute angenehm warm. Ich erinnere mich an einen anderen Besuch, da gab es Schnee, Wind und eisige Temperaturen.
Die Donnerwand liegt weit hinter mir.
Vor mir wäre noch der Roßkogel zu besteigen. Ich verzichte, da ich fürchte dass der Tag nicht lange genug sein würde.
Daher gehe ich gleich weiter zu den Hütten der Hinteralm.
Leider gibt es hier keine Einkehrmöglichkeit mehr.
Beim Abstieg in den Alplgraben gefallen mir neben den Herbstfarben vor allem die Wände des Großen Proles. Daneben schaue ich mir die Rinnen am Kleinen Proles an, wo ich vor einer Woche Schwierigkeiten hatte im Regen heil runterzukommen.
Die Edelweißmauer begrenzt den Alplgraben im Norden.
Eine herrliche Wanderung geht zu Ende. Leider dauert auch der Herbst nicht mehr lange.
Meine Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Die Runde ist 22,3 km lang und über 1200 hm waren zu überwinden, wofür ich fast 8 Stunden (inkl. Pausen) unterwegs war.