Die Nacht im Lager der Ignaz-Mattis-Hütte ist eher unruhig. Viel Schlaf finde ich nicht. Ich bin froh als es endlich hell genug ist um rauszugehen. Es ist kühl, windigl und nebelig. Nach dem Frühstück zieht der Nebel weiter, die Lungauer Kalkspitze erstrahlt schon in der Sonne.
Anfangs gehen wir am Höhenweg in Richtung Rotmandlscharte. Im Vetternkar beim Knappensee biegen wir ab. In der Karte ist der Steig zur Vetternkarscharte links vom See eingezeichnet. Deutliche Steigspuren gehen rechts am See vorbei und später über den Schotterhang dahinter nach oben.
Der Hang ist nicht so steil wie er von weitem aussieht. Für die Bergknappen, die in früherer Zeit hier geschuftet haben war das aber sicher kein einfacher Arbeitsplatz.
Ein Bergwerksstollen kann besichtigt werden. das ist noch nicht der Stollen der durch die Zinkwand den Berg durchquert. Wir gehen nicht hinein, sondern gleich weiter hinauf in die Scharte.
Oben erwartet uns Sonne und Aussicht. Ein sehr schöner Platz für eine Jausenpause.
Die Zinkwand und viele andere steile Gipfel wie das Kasereck wissen zu beeindrucken. Zink wurde hier nie abgebaut. Der Berg hat seinen Namen weil er steil wie ein Zinken nach oben ragt.
Das Nebelmeer im Lungau ist auch ein sehr schöner Anblick. Von oben ist auch Nebel wunderschön
Die Knappenkarseen sind nur teilweise zu sehen. Mich stört das wenig. Es ist eine wundervolle Stimmung, ...
... die ich nur teilweise in Fotos festhalten kann.
Es ist nur ein kurzer angenehmer und einfacher Abstieg zum Oberen Knappenkarsee.
Eine Tafel informiert über die längst vergangenen Bergbautätigkeiten.
Dieser Graben war früher mit Brettern gedeckt und ermöglichte einen lawinensicheren Zugang zu den Stollen.
Es geht steil über ein Band an der Wand nach oben. Über den Nebel bin ich nicht traurig, verhindert er doch die schaurigen Tiefblicke.
Der Stollen ist finster. Gute Lampen sind wichtig. Es geht gerade hinein ...
... und dann über Leiter eine Ebene höher. Ein Helm wäre auch eine gute Idee denn der Gang ist niedrig. Da heißt es auf den Kopf aufpassen.
Eine Kammer mit Balkon ist gut eingerichtet. Es gibt einen Grill inklusive Feuerholz, Tisch und Betten sind ebenso vorhanden ...
... und das Wichtigste, eine Toilette ist ganz in der Nähe. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ein Biwak geplant worden.
Im Licht der Lampen sind schöne Muster an den Wänden erkennbar. Geologen wissen welche Mineralien hier zu sehen sind, ich nicht.
Kurz vor dem Ausgang wird der Gang noch niedriger. Jetzt ist schon der Rucksack zu groß um durchzukommen. Gebückt schaffen wir es gerade noch.
Zurück ans Tageslicht.
Am nördlichen Eingang machen wir mangels Gipfelerfolg ein Stolleneingangsfoto statt dem üblichen Gipfelbild.
Der Abstieg ist zuerst schottrig, dann geht es durch eine grasbewachsene Schlucht nach unten.
Blick hinauf auf den zurückgelegten Weg.
Bei der Keinprechthütte gibt es die verdiente Pause. Es ist erst mittag und viel zu früh um hier zu übernachten.
Wir gehen auf dem Weitwanderweg hinauf zur Trockenbrotscharte. Der Blick geht nach Osten zur Samspitze.
Wir wenden uns nach Südwesten und gehen hinauf zum Gipfel des Pietrach. So kommen wir doch noch zu einem Gipfelfoto.
Der Pietrach kann auch überschritten werden. Am Grat sind Markierungen zu sehen. Uns ist der Weg zu ausgesetzt daher gehen wir nicht weiter sondern auf dem Anstiegsweg zurück.
Unterwegs zur Landawirseehütte wird unser morgiges Ziel der Hochgolling genau beobachtet. Immer noch kann ich mir nicht vorstellen da raufzukommen. Darüber mache ich mir dann Gedanken wenn ich dort bin. Heute gehen wir zur Hütte und dann zum Landawirsee. Dort gibt es das tägliche Bad und danach ein Schläfchen. Herbert ist danach wieder fit und springt noch rasch auf die Samspitze, während ich schon im Rastmodus den Abend auf der Terrasse verbringe.
Unsere heutige Wanderung auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Wir sind 13 km und ca. 1000 hm gegangen. Dazu haben wir uns über 8 Stunden Zeit genommen (inkl. Pausen).