Meine heutige Tour führt mich von Fulpmes rund um den Berg zur Kemater Alm. Am Nachmittag besuche ich eine alte Freundin in Götzens, daher habe ich gleich eine Tour gewählt, wo ich bei der Heimfahrt keine Umwege fahren muss. Von der Schönheit der Gegend um die Kemater Alm habe ich schon oft gehört, heute habe ich die Gelegenheit sie anzusehen.
Für die Auffahrt sind drei Euro in den Automat zu werfen, bei der Alm auf 1673 m Höhe gibt es einen großen, zum Schutz vor Weidevieh eingezäunten Parkplatz.
Die schroffen Spitzen der Kalkkögel geben den Hintergrund auf dem Weg zur Adolf-Pichler-Hütte. Sie werden zu recht auch als Dolomiten Nordtirols bezeichnet.
Sehr viel sanfter schaut dieser Hügel aus. Oben sehe ich ein Gipfelkreuz. Ich werde diesen Vorgipfel des Sonntagsköpfls im Abstieg besuchen.
Die Reste der gestrigen Kaltfront hängen noch über den Gipfeln und ergeben mystische Stimmungen.
Almidylle oberhalb der Adolf-Pichler-Hütte.
Hinauf zum Seejöchl wird es ziemlich schottrig. Der Weg ist aber schön freigeräumt und gut zu begehen.
Vorige Woche gab es auch die Überlegung die Schlicker Seespitze zu besteigen. Alle mit denen ich heute gesprochen habe, raten davon ab. Die Kletterstellen sollen nicht so schlimm sein, was immer das bedeutet, aber der Weg ist schottrig sehr mühsam und vor allem extrem steinschlaggefährdet. Daher ist der Aufstieg hier wohl zu recht gesperrt.
Auch wenn der Weg nicht gesperrt wäre, so hätte mich dieser Anblick vom Seejöchl wohl davon abgehalten eine Besteigung zu versuchen.
Westlich des Jöchls gibt es auch einen Gipfel mit Kreuz. Der Gamskogel ist da schon eher in meiner Reichweite.
Gipfelkreuz am Gamskogel, 2659 m.
Die Aussicht ist heute nicht so besonders, was solls, in den letzen Tage habe ich die Stubaier Gipfel oft genug gesehen. Ich gehe noch zum Steinkogel, 2589 m, und mangels Fernsicht konzentriere ich mich auf ...
... das Krainer Greiskraut im Felsspalt.
Da hinüber geht der Höhenweg zur Starkenburger Hütte. Der Berg darüber ist der Hohe Burgstall, der steht noch auf meiner Liste für diese Woche. Ich muss den unbedingt besteigen, denn zwei Damen aus unserer Wandergruppe waren vorige Woche oben, ich habe versprochen das nachzuholen.
Aus der Nähe betrachtet hat auch die Steinwüste viel Schönes zu bieten.
Hier geht der Weg nach rechts hinunter zur Adolf-Pichler-Hütte. Da ich nicht den gleichen Weg absteigen will, bleibe ich auf dem Grasrücken oben.
Ein Blick zurück, über der Riepenwand und der Schlicker Seespitze ziehen immer noch die Wolken. Rechts ist der schottrige Anstieg zum Seejöchl zu sehen.
Mein "Weg" geht anfangs weglos über den breiten Kamm, später treffe ich wieder auf Markierungen.
Das Sonntagsköpfl wird überschritten, dann geht es hinunter zum Vorgipfel mit dem Kreuz.
Ein gelber Engel knattert vorbei in Richtung Ochsenwand.
Er bleibt vor der Wand suchend "stehen", dann fliegt er über die Alpenklubscharte auf die andere Bergseite. Ich hoffe es ist nichts Schlimmes passiert. Jedenfalls habe ich in den Medien keinen Absturzbericht gefunden.
Tief unter mir sehe ich schon die Kemater Alm, meinen Ausgangs- und Zielpunkt.
Vorher komme ich noch bei der Adolf-Pichler-Hütte vorbei, wo es eine gute Jause und noch blühenden Almrausch gibt.
Ich habe noch Zeit, besichtige die Almkapelle und liege eine Weile im Gras bevor ich die schöne Kemater Alm verlasse.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Lt. GPS habe ich 13,5 km und ca. 1000 hm zurückgelegt und dafür etwas über 5 Stunden Zeit benötigt.