Von den für mich besteigbaren Bergen rund um Matrei fehlr mir noch der weithin sichtbare und sehr auffällige Rotenkogel. Warum ich da noch nicht oben gewesen bin? Na ja durch die Goldriedseilbahn von Matrei und die Adlerhorst-Seilbahn von Kals ist mt technischer Hilfe ein hoher Ausgangspunkt möglich, daher rechne ich mit massenhaften Ansturm an schönen Tagen. Für eine Tagestour ist mir der Rotenkogel daher zu kurz. Unter den Seilen der Bahn zu Fuß aufsteigen erscheint mir auch nicht erstrebenswert. Vor einiger Zeit habe ich vom Kegelstein gelesen und das von dort ein Aufstieg auf den Rotenkogel möglich ist. Genauere Informationen dazu konnte ich jedoch nicht finden.
Über Huben fahre ich in Richtung Kals, um gleich am Beginn in Oberpeischlach stehenzubleiben. Hier ist der Ausgangspunkt über den Südkamm auf den Kegelstein.
In Oberpeischlach treffe ich auf ein Bauernpaar, das gerade die Kühe auf die nahegelegene Weide treibt. Ich sage Ihnen, dass ich auf den Kegelstein will. Sie empfehlen mir gleich eine Abkürzung weil es sehr weit da hinauf ist. Dabei habe ich gar nicht erwähnt danach weiter noch auf den Rotenkogel zu wollen. Bevor ich zu den Felsen komme geht rechts ein Weg hinauf. Also hier! Ich finde den Weg auch sofort, ohne die Infos hätte ich das für einen Wildwechsel oder für einen Schafsteig gehalten.
Der Abkürzer bringt mich gleich steil nach oben. Bergipfel werden sichtbar. Dieser Kamm führt vom Firstkogel (rechts außerhalb des Bildes) über den Ochsenbichl (der Runde mit dem Schneefleck in der Bildmitte) zum Blitzkofel und zum Hocheck (links).
Ich komme wieder zur frisch geschotterten Almstraße. Zur Erholung folge ich jetzt eine Weile ihren vielen ausladenden Kurven und suche nicht nach weiteren Abschneidern.
Noch ein Blick ins Grünalmtal. Den rechten Kamm zum Ochsenbichl hatte ich schon. Jetzt interessiert mich der linke, der vom Rudnig zum Schneidegg leitet. Auch er wird noch von mir besucht werden.
Auf ca. 1950 m Höhe liegt diese nette Hütte auf einer schönen Blumenwiese mit Aussicht. Hier endet die nicht öffentliche Zufahrtsstraße. Wenn die Oberpeischlacher auf ihren Hausberg, den Kegelstein gehen, können sie mit dem Auto bis zu dieser Hütte fahren.
Rotes Kögele, Deferegger Riegel, Großer Zunig liegen gegenüber auf der anderen Talseite.
Seine Majestät, der Großglockner beliebt sich zu zeigen.
Der Hochschober versteckt sich noch ein wenig, rechts die Rotspitzen.
Problemlos komme ich durch den Wald und später über Almwiesen zum Gipfelkreuz auf dem Kegelstein. Bis hier gibt es einen schmalen, aber markierten Weg. Mein Minimalziel ist ereicht. Ich nehme Aufstellung für das obligate Gipfelbild.
Den möglichen weiteren Aufstieg zum Rotenkogel will ich mir erst mal ansehen. Wenn er zu wild wäre kann ich ja immer noch umkehren. Allerdings schaut es hier sehr gut machbar aus, ich gehe noch weiter über die Schoberlein, hier im Vordergrund.
Glödis, Hochschober in viele andere in der Schobergruppe. Derzeit liegt für diese Gipfel wohl noch zuviel Schnee.
Der Nussing müsste schon gehen, aber auch hier gibt es im Gipfelbereich noch weiße Flecken.
Blick übers Marktle (Matrei) ins Virgental.
Ein schmaler Wiesenweg, manchmal auch nur Schafsteiglein, aber ohne Markierungen bringt mich höher, links im Bild zu erkennen.
In Gipfelnähe wird es ein wenig felsiger, aber immer noch problemlos zu gehen. Das Schneefeld oben macht mir ein wenig Sorgen.
Ich versuche die Schneewächte rechts zu umgehen. Da sehe ich zum Gipfelkreuz. Es steht Einer oben, aber von dieser Seite komme ich nie hin.
Jetzt versuche ich es links von der Wächte. Ich muss über den Wächtengrat gehen um auf die andere Seite des Gipfelgrats zu kommen. Hier schaut er eher für mich bewältigbar aus.
Der Grat ist für nicht schwindelfreie Wanderer durchaus eine Herausforderung. Es gibt genug Felsen an denen ich mich anhalten kann. Einmal links, einmal rechts an den Gratspitzen vorbei komme ich sehr konzentriert zum 2011 aufgestellten und erst im Vorjahr eingeweihten Gipfelkreuz, das einer riesigen Stimmgabel nachempfunden ist.
Der Einheimische am Gipfel, er kann hier auf sein Zuhause in Prosegg runtersehen, will über den Grat links zum Bunköpfl weitergehen. Für mich ist das nichts.
Ich überlege hier, auf dem Normalweg zum Adlerhorst weiterzugehen. Es gibt noch einige nicht ungefährliche Schneefelder ...
... aber immerhin habe ich schon die Aufstiegsspur meines Kameraden, der ich folgen kann.
Das obere Schneefeld hat er oberhalb umgangen, das mache ich jetzt auch, aber hier muss ich drüber.
Danach ist der Weg teilweise versichert. Die Seile sind manchmal vom Schnee verdeckt. Hier bin ich über die Spur meines Vorgängers erfreut. Sie erleichtert mir den Abstieg sehr.
Der nächste (unbenannte) Gipfel wird auf einem schmalen Wiesenweg umgangen. Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit sind von Vorteil. Ich muss mich überwinden und konzentrieren, dann schaffe ich das auch.
Ein vorsichtiger Blick zurück, dann geht es hinauf auf den Gorner.
Begegnung am Berg.
Am Gorner ist mir der Weiterweg nicht ganz klar. Kurz gehe ich auf der falschen Gratseite, aber bald finde ich den Weg wieder.
Hinter einer vor dem Wind schützenden Glaswand auf der Terrasse sitzen mag für manche Seilbahnbenutzer traumhaft sein. Die moderen Architektur des Adlerhorstes ist sicher auch ganz toll, aber nicht für mich, nichts wie weg.
Die Natur gefällt mir besser als die Technik. Ganz links Ochsenbug und weit weg der Venediger. Weiter rechts Nussingkogel, Bretterwandspitze und Kendlspitze und echte Kenner sehen auch die Edelweißwiese und das Bunzkögele.
Der Großglockner ist immer nur ganz kurz zu sehen. immer wieder ziehen Wolken über seinen Gipfel hinweg.
Das Haus am Kals-Matreier-Törl hat sich trotz der Nähe zweier Seilbahnen seinen Hüttencharakter erhalten. Das finde ich sehr erfreulich. Berg- und Ausflugsrestaurants für den Massenbetrieb gibt es genug. Die Hütte ist auch gut besucht, trotzdem fühle ich mich wohl.
Jetzt gibt es sogar noch den höchsten zu sehen.
Glödisspitze und Ralfkopf/Ganot wenn ich mich nicht irre.
Vom Törl könnte ich ja direkt nach Kals absteigen. Ich mache lieber noch einen kleinen Umweg. Über den Panoramaweg quer über die blühenden Wiesenhänge komme ich zur Ganotzalm und sehe hier den Blauspitz (Ganotzkogel) vor mir.
Blick zum Rotenkogel, genauer gesagt sieht man hier nur den Gorner. Der Gipfel des Rotenkogels ist verdeckt.
Margeritenwiese oberhalb von Großdorf bei Kals. Ich gehe noch bis ins Zentrum von Kals. Da ich ja nicht geplant hatte hier abzusteigen, weiß ich nicht wie ich zum Auto zurückkommen. Auf den Bus müsste ich nur eine halbe Stunde warten. Da sehe ich zwei Leute in ein Auto mit NÖ-Kennzeichen einsteigen und spreche sie an. Sie sind so nett mich bis Oberpeischlach mitzunehmen. Danke!
Am Abend sehe ich von meinem Urlaubsort Obermauern zurück zum überschrittenen Berg. Rechts das "kleine Hügerl" Kegelstein, in der Mitte der Rotenkogel, links ist sogar der Adlerhorst zu erkennen. Schön wars.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich habe 19,2 km und ca. 1700 hm im Aufstieg und 1400 hm im Abstieg zurückgelegt und war dabei über 8 Stunden unterwegs.