Eine Hitzewelle ist angesagt. Die muss ich gleich nutzen, ich mache mich auf nach Tirol. In der Wildschönau bin ich vor einigen Jahren schon gewesen. Damals gabe es schlechtes Wetter und so mancher interessanter Gipfel blieb unbestiegen.
Es ist bereits halb Elf Uhr als ich in Niederau ankommen. Bei der Talstation der Markbachjochbahn gibt es mehrere große Parkplätze. Ganz vorne bei der Seilbahn stehen viele Autos, ich bleibe gleich hier stehen, da ist noch alles leer. Aufgrund der späten Ankunftszeit und der großen Hitze bin ich versucht wie alle anderen Wanderer zur Aufstiegshilfe zu gehen. Ich kann der Versuchung widerstehen und suche meinen eigenen Weg hinauf.
Die Bauern nutzen die heißen Tage für die Heuernte. Ich finde einen schmalen Weg der am Wiesenrand nach oben führt.
Das frisch gemähte Gras duftet in der sommerlichen Hitze. Ich trinke viel Wasser und gehe langsam. So läßt es sich aushalten.
Der Weg endet, jetzt gehe ich über die Schipiste nach oben. Die Wiese ist voll mit Löwenzahn und Hahnenfußblüten.
Dazwischen blüht der Wiesenknöterich ...
... und auch Orchideeen verstecken sich im hohen Gras.
Falls jemand einen Schi verloren hat, hier ist er abzuholen.
Ein wenig weiche ich von der Piste in den schattigen wald aus. Doch dort es sumpfig und sehr krautig, also muss ich doch in der Sonne bleiben. Ich komme zum Speicherteich bei der Mittermooseralm. Im Wasser tummeln sich Kaulquappen.
Rund um den künstlich angelegten See sind Skulturen ausgestellt.
So kommen auch Museumsverweigerer wie ich zu etwas Kulturgenuss.
Hahnenfuß und Pusteblumen.
Eine Bank mit Aussicht zwischen Großem Pölven und der Hohen Salve geht der Blick zum Wilden Kaiser.
Besonders genau schaue ich mir den Pölven an. Irgendwo geht der Sinwel-Klettersteig auch Lengauersteig genannt durch die Felsen hinauf. Es soll ein leichter Durchstieg (A-B) mit einigen Sicherungen sein. Ich habe mir vorgenommen in den nächsten Tagen da hinauf zu gehen.
Nicht nur an den fernen Gipfeln kann ich mich erfreuen. Gleich neben mir blühen die schönsten Gänseblümchen, die ich sehr gerne mag.
Kuckucks-Lichtnelken sind auch ein schöner Anblick für Blumenfreunde.
Auf dem Gipfel des Markbachjochs machen sich Tandemflieger bereit.
Ein kurzer Anlauf, der Schirm wird hochgezogen. Ein leichter Gegenwind reißt die Läufer nach hinten und nach oben ...
... und weg sind sie.
Die beiden Holländer sitzen genau beim Gipfelkreuz und machen keine Anstalten wegzugehen. Es scheint sie überhaupt nicht zu stören, dass ich sie von allen Seiten fotografiere. Ich will nicht unhöflich sein und sie wegscheuchen.
Das ist der Roßkopf, mein nächstes Ziel.
Durch das Brixental kommt man nach Kitzbühel.
Den Großen Pölven kann ich mir auch noch genau ansehen.
Dann verschwinden die Holländer endlich und ich komme doch noch zu einem Gipfelbild.
Eine sehr schöne aussichtsreiche Lage hat diese Kapelle.
Die Aussicht zum Kaiser können auch die Jungrinder geniessen, aber ich glaube das saftige Gras interessiert sie mehr.
In der Rübezahlalm gibt es eine große Kaiserschmarrnparty wie auf Tafeln angekündigt ist. Laute Musik schallt herüber. Im Bild ist die oberhalb gelegene Jochhütte zu sehen. Der Souvenirstand und die Sonnensegel trüben das idyllische Bild ein wenig. Ich ziehe mich aber gerne in den Schatten darunter zurück auf einen Radler.
Ich ziehe weiter zum Lanerköpfl. Vor mir liegt der Roßkopf.
Alpenrosen blühen nur vereinzelt. Der Großteil braucht noch einige Tage zum Aufblühen.
Auf dem Roßkopf bin ich wieder allein. Der ist schon zu weit weg für die Seilbahnwanderer. Ich lege mich eine halbe Stunde in die Wiese. Eine leichte Brise macht es erträglich, nur Unmengen an Fliegen umschwirren mich und lassen mich bald wieder aufbrechen.
An der Roßkopfhütte gehe ich vorbei, ...
... und komme zur Norderbergalm. Hier sitze ich gemütlich auf der schattigen Terrasse und plaudere mit den Almerinnnen und Gästen. Wer nicht weit gehen will oder kann geht gemütlich zur Seilbahn zurück. Ich verweigere und steige zu Fuß ab.
Der Weg führt an der Anton-Graf-Hütte vorbei. Zwischen Pendling und Pölven geht der Blick nach Kufstein.
In Niederau wird immer noch fleißig Heu gemacht. Ich bin froh über jeden Schatten und gehe über den Waldrandweg zurück zum Parkplatz.
Uups! Da habe ich meinen Kleinwagen wohl irrtümlich auf dem Busparkplatz abgestellt. Hätte ich doch die Schilder aufmerksamer lesen sollen?!
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Tirol eingezeichnet. Ich habe 14 km und 950 hm zurückgelegt und dafür 6,5 Stunden (inkl. Pausen) gebraucht.