Auf der Suche nach für mich interessanten Tourenzielen ist mir der "Ausgang" im Schneealmgebiet aufgefallen. Da bin ich gemeinsam mit Herbert 2009 hinaufgegangen, schon damals habe ich mir vorgenommen das zu wiederholen. Wir hatten nur eine vage Beschreibung und den Aufstieg nicht immer gleich gefunden. Diesmal sollte es mir besser gelingen den richtigen Aufstieg zu finden.
Über Mürzzuschlag und Neuberg komme ich nach Krampen. Hier beginnt der Innere Krampengraben der Nach Tirol führt. Die Auffahrt zum Parkplatz ist durch einen LKW blockiert. Ich muss weiter vorne Stehenbleiben. Hier ist im Winter immer ein Parkplatz geräumt. Heute steht das Gras hoch, aber am Straßenrand kann ich mein Auto abstellen.
Nach einem Kilometer komme ich zum hinteren Parkplatz. Hier biegt die Forststraße zum Eisernen Törl ab. Diese zieht sich in vielen Kurven den Berg hinauf. Sie erreicht links des runden Felsköpfls die Hochfläche beim Eisernen Törl. Ich gehe geradeaus weiter hinein Ins Tirol. In der Bildmitte ist der Einschnitt des Ausgangs zu sehen. Dort will ich hinauf.
Im Zoom besser zu erkennen. Der Steig geht nicht direkt durch die Schlucht, sondern rechts davon dort wo die Bäume stehen und unter der hellen Felswand nach links hinüber zum Einschnitt.
An diese Stelle kann ich mich erinnern. Herbert und ich sind vor 4 Jahren dort hinaufgeirrt bis es nicht mehr ging und wir umkehren mussten. Ein kleines Wehr war damals vom Wasser überströmt, wir mussten weiter hinunter um bei einer Brücke den Bach zu überqueren. Diesmal ist weniger Wasser eine Überquerung wäre möglich, aber diesmal bin ich gleich auf der richtigen Bachseite geblieben.
Der Beginn des Weg ist hier nicht leicht zu finden, erst später werden Pfadspuren und gelegentlich kleine Steinmännchen sichtbar. Hier geht der Weg ganz hinunter zum Bach. Ich weiß und sehe den Weg links hinauf und später den Wiesenhang weiter den Bach entlang gehen. Ich weiß aber auch dass wir oben Probleme hatten den Bach zu überqueren, daher gehe ich hier nach rechts.
Es schaut gut aus und geht auch eine Weile gut. Dann stehe ich jedoch vor einer Bachverzweigung. Links und rechts und auch vor mir rauscht das Wasser.
Ich finde eine Stelle wo ich den Bach übersetzen kann ohne nasse Füße zu bekommen und stehe gleich wieder vor einer steinernen Markierung. Es geht wieder den Bach entlang hinauf, am Steilufer wachsen Frauenschuh. Ich hätte lieber die Blumen im Vordergrund scharf abgebildet und nicht die Felsen. Damit mir das gelingt muss ich wohl ein Fotografierworkshop belegen. ;-(
Ein grasiges Band zwischen Felsen und Schlucht ...
... und wenig später gibt es ein Drahtseil. Das ist auch nötig denn das Band endet und ein paar Schritte auf die nassen und rutschigen Felsen sind gefragt.
Vor vier Jahren haben wir nicht gesehen, dass wir gleich hier über den Bach müssen. Das Drahtseil geht hinunter in das Bachbett. Wir sind noch weiter hinauf und bekamen später Probleme beim Zurückfinden zum Weg.
Nochmal die Stelle von der andern Bachseite. Links oben das Seil und auf den Steinen gibt es rote Markierungen, die wir beim ersten Mal nicht gesehen hatten.
Die ärgsten Schwierigkeiten sind jetzt vorbei. Der Steig geht sehr steil, aber immer gut markiert und sichtbar gerade hinauf.
Vor der Felswand geht der Weg nach links. Auch hier ist er mit Steinmännchen und gelegentlich roten Punkten und Pfeilen markiert.
Ein letztes erdiges Stück unter den Felsen zum Ausgang. Dann ist es geschafft. Ich warne ausdrücklich davor hier zu versuchen abzusteigen wenn man den Weg und das Gelände nicht kennt. Es ist KEIN Wanderweg, man braucht alpine Erfahrung, Orientierungsgeschick und Trittsicherheit und man sollte sich in steilem weglosen Gelände zurechtfinden.
Hier wird gearbeitet. Der Boden ist tief zerfucht und die Straße schlammig. Für mich beginnt der Hatscher ...
... über den Unteren Haselboden mit dem Postkastl, ...
... zum Oberen Haselboden wo dieser bedachte Baustumpf als Halterung für den Wegweiser dient.
Ich bin unterwegs zur Hinteralm. Hier auf dem Sommerweg durch den Tunnel. Im Winter sind hier Schneewächten, es gibt daher einen ausgeschilderten Winterweg, der auch im Sommer besser ist für alle die lieber durch den Wald als über die Straße gehen.
Es ist schade, dass es auf der Hinteralm keine bewirtschaftete Hütte mehr gibt. Zwei Bauern sind dabei die Zäune zu reparieren. Bald werden Rindviecher die Wiesen bevölkern. Ich gehe noch ein Stück hinauf und setze mich in die Frühlingsenzian um meine Jausenpause zu halten.
Dabei schaue ich mir die umliegenden Gipfel an. Das Mugerl gegenüber ist das Hochalpl, 1514 m hoch. Ich bin bei einer Schneeschuhtour mit Herbert drübergegangen.
Den Großen und den Kleinen Königskogel habe ich schon im Winter und im Sommer bestiegen.
Ebenso den Kleinen und den Große Proles, die hier im Bild sind.
Ganz klein und weit weg sind die Hütten auf der Lachalpe, sie sind noch heute ein Ziel für mich. Rechts ist die Kohlmaißwand zu sehen, sie werde ich auch heute auslassen obwohl ich noch nie oben war. Irgendwann wird sie ein Ziel für mich sein.
Auf dem Winterweg gehe ich zurück, aber nicht hinunter zum Oberen Haselboden. Hinten sind die Klobenwände und das Hohe Waxeneck zu sehen.
Ich habe beim Aufstieg eine Jagdhütte gesehen, die ich mir aus der Nähe ansehen will, außerdem kann ich so den Straßenabschnitt im Wald umgehen. In der Karte sehe ich eine weitere Jagdhütte in der Nähe.
Auf einer Anhöhe steht die Jagdhütte Kaiserhaus. Wahrhaft eines Kaisers würdig, diese nette "Hütte" mit Zufahrt, Brunnen vor der Tür und mit schöner Aussicht. Zurück auf der Straße wäre ich wahrscheinlich schneller gewesen, aber ich habe es nicht eilig und gehe oberhalb der Salzwände durch den Wald. Ist ziemlich rustikal, Felsen und Bäume sind zu überklettern und zuletzt noch ein steiler Abstieg durch dichten Jungwald zum Unteren Haselboden.
Hier bin ich schon wieder bergauf unterwegs und blicke zurück zu den Salzwänden. Ich erkunde den Beginn des Abstieges durch den Höllgraben falls ich den mal brauche, der Beginn ist mit einem weißen Band an einem Ast markiert, wenn ich mich nicht irre.
Auf der Straße könnte ich rund um Buchalpl und Schafkogel zur Lachalpe kommen. Warum einfach, wenn es auch schöner geht. Ich gehe oben drüber und handle mir daher einen schweißtreibenden Anstieg über den weglosen Hang ein. Ab und zu steigt "Rauch" unter den Füßen auf, nein es brennt nichts es sind nur die Samen der Gräser die hier verstreut werden. Schon ganz weit weg und entspechend klein sind die Hütten der Hinteralm und der Spielkogel im Bild zu sehen.
Das höchste Punkt des Buchalpl hat nur eine kleine Erhebung im Wald zu bieten, aber auf dem höchsten Punkt des Schafkogels steht auf einer aussichtsreichen felsigen Erhebung sogar eine Hütte.
Es zieht sich jetzt ein wenig bis zur Lachalpe. Meine Einlagen in den Bergschuhen habe ich zum Trocknen rausgenommen und nicht wieder reingegeben. Ich gehe heute nur auf den harten Innensohlen und langsam beginnen meine Fußsohlen zu brennen. Bei der Hütte sind die Bauern dabei Salat zu pflanzen. Ich frage ob der nicht hin wird wenn es bald wieder schneit? Doch sie sind zuversichtlich. Irgendwann muss der Sommer ja kommen und nächste Woche bringen sie das Vieh aud die Alm.
Ich erfreue mich an den Enzian ...
... und anderen Blumen auf den Wiesen.
Trotz Wolken ist die Aussicht gut wie hier zur Veitsch und dem Wildkamm rechts dahinter.
Die Königskogeln und die Prolesen, dahinter die Studentalm.
Hier bin ich schon beim Vermessungsstein auf dem Blahstein. Jetzt ist auch die Sicht zum Schönhaltereck besser. Bisher waren da immer nur Wolken zu sehen.
Ich werfe noch eine Blick zurück zum Gipfel der Lachalpe, dann steige ich ab. Ich weiß von meinen Schneeschuhtouren dass es steil hinunter geht. Im Winter bei tiefem Pulverschnee war das Absteigen leichter als jetzt mit brennenden Sohlen.
Langsam und vorsichtig gelingt der Abstieg. Weil es nicht mehr drauf ankommt überschreite ich auch noch den Klauskogel. Das letzte Stück nach Tirol führt durch dann durch herrlich grünen Wald.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Ich habe 19,8 km und 1150 hm zurückgelegt und dafür über 8 Stunden benötigt.