In Niederösterreich bin ich schon auf allen Gipfeln über 1000 m gewesen. Um neue Gipfelziele zu erreichen muss ich weiter weg fahren, z.B. nach Oberöstereich in den Nationalpark Kalkalpen. Als Tagestour von Wien zu weit, aber mit ein paar Übernachtungen als Kurzurlaub sehr empfehlenswert. Die Wetteraussichten sind nicht besonders, daher habe ich nur einige kleinere Berge im Nahbereich von Molln geplant. Gleich bei der Anfahrt bleibe ich in Grünburg am Beginn des Dorngrabens stehen. mein erstes Ziel ist das Dürre Eck.
Hier ist alles herrlich grün und ruhig. Mein Auto ist das erste am Parkplatz, vielleicht auch deshalb weil die meisten weiter hinauf fahren zum Parkplatz Rieserberg um von dort die Grünburger Hütte zu besuchen.
Zwischen den Bäumen gibt es immer wieder schöne Durchblicke ins Tal. Gegenüber von Leonstein liegt der Rabenstein.
Von weiter oben sind die gegenüber liegenden Hügel besser zu erkennen. Plachwitz, Sonnkogel und Rabenstein sind für mich noch unbekannte Größen. Danke Otto für die Erkennungshilfe.
Vor mit türmen sich Felsen auf. Das ist noch nicht das Dürre Eck, sondern nur ein paar Vorgipfel.
Aber hier sehe ich das Gipfelkreuz auf dem Dürren Eck im Gegenlicht vor mir. Es geht natürlich nicht durch die wand nach oben, sondern zuerst nach rechts sehr steil hinauf auf den Grat und dann bequemer zum Gipfel.
Gleich geschafft!
Der Hochbuchberg und die Grünburger Hütte sind zu sehen. Da werde ich später absteigen.
Zuerst gehe ich noch über den Gaisberg, rechts im Bild.
Rückblick zum Dürren Eck.
Auf dem Gaisberg steht ein Feuerwehrkreuz. Ins Gipfelbuch hat einer geschrieben dass ihm das Kreuz nicht gefällt. Mir gefällt es ganz gut. Weniger gut gefallen mir die dunklen Wolken, die immer mehr werden.
Kein besonders schöner Anblick ist der Steinbruch. Ich habe überlegt zum Koglerstein und vielleicht sogar zum Schoberstein weiterzugehen. Der Steinbruch zwingt mich zu einem Umweg mit deutlichen Höhenverlust. Da auch das Wetter nicht besser wird wende ich mich gleich dem Hochbuchberg zu.
Ein wenig Werbung muss sein.
Einfach nur eine Bärlauchblüte, trotzdem wunderschön und duftet herrlich knofelig.
Der Felsen in der Bildmitte heißt Kreuzmauer. Dahinter stehen der Reitnerkogel und die Hohe Dirn. Auf beiden bin ich 2011 oben gewesen. Noch weiter hinten ist der Schieferstein mit dem Steinernen Jäger. Die beiden warten noch auf meine Besteigung.
Unerwartet sehe ich plötzlich einen Felsturm vor mir. Noch erstaunter bin ich dass mich von oben eine Gämse anschaut.
Für mich ist das nichts, aber ich kann der Gämse zusehen wie sie durch diese Wand absteigt. Unglaublich wie diese Tiere das schaffen.
Ich gehe von Osten zum Gipfel. Hier gab es mal einen Steig, der mit Steinmännchen markiert ist. Vor 10 Jahren ist der Errichter und Erhalter gestorben. Seither wird der Steig nicht mehr gepflegt und wächst zu. Schlüsselblumen gibt es hier reichlich.
Beim Gipfelkreuz auf dem Hochbuchberg steht eine Gruppe Wanderer. Einer davon spricht mich an, er kennt mich aus dem Internet. Otto gibt sich als begeisterter Leser meines Tourenbuches zu erkennen. Er hat auch schon seiner Wandergruppe von mir erzählt. Ich freue mich darüber sehr und komme mir fast ein wenig prominent vor. Dass ich auf eiem Gipfel erkannt werde ist mir in letzter Zeit schon ein paar Mal passiert. So komme ich zu einem netten Gespräch und kann interessantes über die Gipfel hier in der Gegend erfahren.
Ich bleibe noch eine Weile beim Kreuz sitzen, schaue hinunter auf den Steinbruch, ...
... auf den überschrittenen Kamm vom Gaisberg zum Dürren Eck, ...
... und erfreue mich an den Blumen beim Gipfel.
Dann gehe ich runter, vorbei an gelben Löwenzahnwiesen.
Ein Blick zurück zum Hochbuchberg.
Auf einem kleinen Hügel neben dem Weg finde ich ein Baumkreuz. Über solche Überraschungen freue ich mich immer besonders, hätte ja auch achtlos vorbeigehen können. Jetzt würde mich interessieren ob das ein Gipfelkreuz ist und der Hügel sogar einen Namen hat?
Die Grünburger Hütte ist offen und hervorragend bewitschaftet. Hungern oder dursten braucht hier keiner. Ich treffe auch wieder auf meine Fans, die sogar einen Geburtstag zu feiern haben.
Beim Abstieg gibt es noch Waldhyazinthen und Knabenkraut zu sehen, während ich mir weglos einen Abstieg in den Dorngraben suche. Das Schwierigste dabei sind die vielen Stacheldrahtzäune einer Weide.
Das Wetter hat gehalten. Ich komme trocken zu meinem Auto. Das Gewitter geht erst los als im längst in meinem Zimmer in Molln sitze. Dann donnert, blitzt und regnet es heftig. Es zahlt sich aus früh aufzustehen und den Tag zu nutzen.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Ich habe 12,4 km und über 1000 hm zurückgelegt und dafür 6,5 Stunden benötigt.
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