Beim Kartenstudium sind mir der Annasberg und der Hohe Trailing südöstlich von Molln schon öfters aufgefallen. Vor allem deshalb, weil die Forststraßen welche die Gipfel umschlingen so einen schönen Achter bilden, der in der Kompass-Karte zusätzlich noch rot-grün nachgezogen sind. Auf beide Gipfel führt allerdings kein markierter Weg. Heute habe ich mir vorgenommen diese Tatsache aus der Nähe zu erforschen.
Die Straßen in Molln sind für mich etwas unübersichtlich. Nur mit Mühe finde ich die richtige Straße, die zwischen Steinköpfl und Sulzeck hinaufführt. Dann stelle ich mein Auto ab und schaue hinüber zum Ramelspitz. Die Restfeuchtigkeit der gestrigen Gewitter hängt noch in der Luft.
Am Beginn der Maultrommelrunde, so heißt die ausgeschilderte Montainbikestrecke gehe ich bergwärts. Ich lasse mir Zeit um die Natur zu geniessen. Da gefallen mir der Braune Storchschnabel genauso wie die Efeuranke, die sich am Baumstamm hochzieht.
Ein Prügelweg leitet weiter nach oben. Für Montainbiker ist der wohl nicht geeignet. Dafür ist er aber auch nicht vorgesehen.
Ich treffe auf den normalen Wanderweg, er geht bis zur Jaghütte Toif.
Ein Ausblick zum Ramsauer Größtenberg, dahinter wären der Hochsengs und das Schillereck, die von Wolken verdeckt sind.
Die Jagdhütte Toif hat ein neues glänzendes Ofenrohr und Solarzellen.
Auf der Wiese dahinter blühen Narzissen und Maiglöckchen. Es gelingt mir nicht sie scharf aufs Bild zu bekommen.
Ab hier verliert sich der Weg, brauche auch keinen. Der Gipfel ist oben.
Der Gipfel des Annasberges ist mit Inschriften auf vielen Bäumen gekennzeichnet. Viel sehr alte sind dabei, aber eine ist erst von gestern. I+H haben ihre Initialen nicht mit dem Messer in die Rinde geschnitten sondern nur mit einem rotem Stift geschrieben.
Zwischen den Bäumen kann ich einen Blick zum Trailing werfen. Ich versuche mir die günstigste Aufstieglinie einzuprägen.
Vorher gehe ich noch hinunter zur Schwalbenmauer. Hier stand einmal ein Kreuz. Jetzt gibt es nur noch gute Aussicht nach Molln, einen Steinhaufen und Kugelblumen. Ingrid und Heimo waren gestern auch hier.
Quer über die Wiesen am Hang gehe ich hinüber zum Grat der nach Süden in den Sattel vor dem Hohen Trailing leitet.
Da finde ich zuerst blühende Salomonsiegel und etwas später Steigspuren.
Der Hohe Trailing liegt vor mir. Wo gehe ich da am besten rauf?
Die Direkte Linie ist am Kürzesten, ...
... aber nicht immer die Einfachste.
Die Borkenkäfer nehmen nicht die kurzen Wege, wie diese Rinde zeigt.
Der höchste Punkt des Hohen Trailings weist keine Besonderheiten auf, trotzdem bin ich froh ganz oben zu sein.
Ein Blick zurück zum Annasberg, dahinter ist das Dürre Eck und die andern Gipfel auf denen ich gestern gewesen bin.
Im Süden ist der Ramsauer Größtenberg wuchtig im Bild. Da werde ich morgen vormittag oben sein.
Heute steige ich nach Osten ab. Ein kurzer Regenschauer zieht vorbei. Mich treffen nur einzelne Tropfen, ich kann zusehen wie die Wolke nach Osten abzieht. Der bewaldete Hügel vor mir ist der Kleine Trailing, weil ich noch Zeit habe gehe ich hinüber.
Im Norden über dem Annasberg scheint jetzt wieder die Sonne, ...
... während gleichzeitig im Süden dicke Regenwolken vorbeiziehen.
Auf den Kleinen Trailing gehe ich über einen schönen, dicht bewaldeten Bergrücken. Nach dem Gipfel will ich hinunter auf die darunter verlaufende Straße. Ich gerate in dichtes Unterholz an einem steilen Berghang. Mein GPS zeigt die Straße viel zu weit oben an (Topov2). Als ich dort keinen Weg finde steige ich wieder auf um oben zurückzugehen.
Als Rückweg wähle ich die lange gewundene Straße, die immer annähernd auf gleicher Höhe den Berg umrundet. Als der dritte Schauer des Tages kommt, stelle ich mich in Ingrid und Herberts (Heimo?) Hütte unter, aber einige Minuten später scheint wieder die Sonne. Unter dem Vorbau steht ein Tisch mit herrlicher Aussicht, der auch zu eine Pause einlädt. Heute ist niemand hier. Ich hoffe I+H haben nichts dagegen.
Die Straße rund um die beiden Gipfel macht viele Kurven, das dauert. Ich lenke mich ab mit einem Blick zum Eibling und zum Ramelspitz, da werde ich morgen nachmittag sein.
Neben dem Weg gibt es viele Blumen, sehr häufig sind Akelei, aber auch die Schwertblättrigen Waldvögelein wachsen üppig.
Narzissen sind immer etwas besonderes, sie blühen nicht nur in Bad Aussee.
Fast habe ich meinen Ausgangspunkt erreicht. Wie gestern bleibt es tagsüber trocken. Erst als ich im Gasthof bin, beginnt der Regen und der dauert diesmal länger, es regnet die ganze Nacht und auch noch am Morgen.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Ich habe 16,9 km und 1070 hm zurückgelegt und mir dafür fast 8 Stunden Zeit genommen.
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