Nachdem ich gestern die westlich von Wolfsberg gelegene Saualpe erkundet habe, bin ich heute östlich von Wolfberg auf der Koralpe unterwegs. Anders als bei meinem gestrigen Ausgangspunkt ist hier keine gemütliche Alm sondern ein Schigebiet. Schigebiete ohne Schnee sind immer ein trostloser Anblick. Große staubige Parkplätze, zu Pisten umgeackerte Almwiesen und geschlossene Gasthäuser, alles wirkt wie eine Geisterstadt. Normalerweise meide ich solche Orte, doch manchmal muss ich mir die Naturzerstörungen ansehen um nicht zu vergessen warum ich hier weit weg bleiben sollte.
Das Almhüttendorf ist wie eine Filmkulisse. Kein Mensch weit und breit zu sehen. Wie in einem Endzeitfilm, nachdem alle Lebewesen von einer unheimlichen Krankheit hinweggerafft wurde.
Die Asphaltstraße geht weit hinauf. Ich habe mir keine genaue Route ausgesucht und gehe einfach hinauf um mir alles anzusehen.
Der Schnee ist im Schmelzen begriffen. Was steht denn da oben auf dem Gipfel für ein Monstrum?
Da will ich gar nicht gleich hinauf, sondern schwenke ab zum Koralpenhaus. Heute ist geschlossen, ich möchte nicht wissen was da los ist wenn der Schilift in Betrieb ist und oben drüber throhnt dieses Trumm mit Rauchfang und Parabolantennen.
Je nach Blickwinkel ist hier noch Winter ...
... oder schon Frühling.
Als Gipfelsammler treibt es mich natürlich auf einen Gipfel. Hier sitze ich auf dem Krakaberg, 2070 m hoch. Heute kann ich wieder etwas Sonne geniessen, nur der Wind bläst noch immer stark.
Quer über die ganz langsam grün werdenen Wiesen schlendere ich ohne Ziel dahin. Im Zweifel bergauf gehend komme ich zum 1911 m hohen Krennkogel. Vor mir geht es nur noch bergab. Ich suche eine Stelle wo es wieder bergauf geht und komme so über den Großen Frauenkogel und den Ochsenstein auf den Kleinen Speikkogel.
Auf dem Großen Speikkogel, 2140 m muss ich hinauf um den großen Golfball und die militärischen Anlagen aus der Nähe zu sehen.
Die über den Grat hängende Wechte kann ich umgehen. Eine alte Schneeschuhgeherspur zeigt mir wo ich gefahrlos absteigen kann. Im Bild links oben zu erkennen.
Auf dem Seespitz, 2066 m, mit dem Blick zum Großen Speikkogel.
Unten ist das große Koralmkar zu sehen. Es ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Wie das "Atomkraftwerk" auf dem Berg und das Schigebiet aif der anderen Seite dazupassen ist mir nicht klar. Naturschutz ist nur dort wichtig, wo man kein Geld verdienen kann. Sobald wirtschaftliche Interessen dagegenstehen wird Naturschutz nebensächlich.
Hauptsache Taferl werden aufgestellt, damit jeder weiß wo ein Naturschutzgebiet ist.
Auf dem Moschkogel, 1916 m steht ein nettes Gipfelkreuz. Ich muss wieder zurück, auch wenn es einfach wäre zur Straße über die Weinebene weiterzugehen. Ohne teures Taxi ist es schwierig von dort weg und zum Ausgangspunkt zurückzukommen.
Die Grillitschhütte schaut fast wie eine Moschee aus. Leider ist geschlossen. Ich hätte sie gerne von innen gesehen.
Noch einmal die Grillitschhütte mit dem dahinter liegenden Moschkogel.
Ein unbeabsichtigter Verhauer bringt mich zur Großhöllerhütte. Ich habe die Abzweigung des 591er-Weges übersehen. Auf der Zufahrtststraße komme ich wieder zurück auf meinen geplanten Weg.
Der Bach ist mit Schmelzwasser gut gefüllt. Ich muss eine Weile suchen, bis ich eine Stelle zum Überqueren finde. Über die wasserüberströmten Steine springe ich hinüber und habe Glück nicht auszurutschen. Etwas weiter unten hätte es eine Brücke gegeben, aber die finde ich erst später.
Zuletzt habe ich noch eine Gegensteigung zu überwinden bevor ich ins Ziel einlaufen darf. In Zukunft mache ich wieder einen weiten Bogen um Schigebiete.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Kärnten eingezeichnet. Ich habe 22,9 km und ca. 1150 hm zurückgelegt und dafür 7,5 Stunden benötigt.