Nach einem Ortswechsel von Flattnitz nach Wolfsberg bin ich heute unterwegs um die Saualpe zu erkunden. Diesen Höhenrücken der sich westlich von Wolfsberg in Nord-Südrichtung ausdehnt wollte ich eigentlich mit Schneeschuhen überschreiten. Das anhaltend schlechte Wetter hat mich den Termin immer wieder verschieben lassen. Ende April liegt schon so wenig Schnee dass ich die Schneeschuhe nicht mehr benötige. Sehr interessant wäre für mich die Gesamtüberschreitung von Diex bis zum Klippitztörl, aber das ist ohne zeit- und geldaufwändige Taxifahrten wohl kaum realisierbar. Ich fahre mit dem Auto über Lading bis zur Gießlhütte in über 1300 m Höhe. Mautfrei und ohne Parkplatzgebühr darf ich hier parken und habe nach der Tour noch eine gemütliche Einkehr mit gutem Essen zu erwarten. Das Wetter ist nicht so besonders, dunkle Wolken und starker Wind machen mich ein wenig besorgt.
Um eine Rundtour zuerreichen gehe ich nicht gerade hinauf zur Wolfsberger Hütte, sondern auf den Almwegen über die Zechhütte, das GH Alpenrose und die Pöllinger Hütte um den Höhenrücken der Saualpe weiter südlich zu erreichen.
Über das Becken mit Wolfsberg hinweg sehe ich die Koralm, da werde ich morgen oben sein.
Muss ich schon zurückgehen? Da ist ein markierter Wanderweg, der zu einem im Sommer bewirtschafteten Gasthaus führt!
Gleich ums Eck ist wieder so ein unsympatisches Taferl. Hier steht das man den ganzen Sommer über nicht unterhalb des Wanderweges unterwegs sein darf. Unterhalb des Weges gehe ich nicht, außerdem ist erst Ende April, da darf ich noch.
Neu gebaut und von unten im Sommer nicht erreichbar wird das GH Alpenrose. Ich hatte nicht vor hier einzukehren, nichts wie weg.
Ein Blick zurück über meinen Weg. Ich komme langsam höher hinauf, der Wind wird stärker.
Die noch braunen Almwiesen sind mit vielen Krokussen geschmückt.
Der Kleine Sauofen, 1830 m ist mein erstes Gipfelziel. Es sind nor ein paar Steine, die aus dem Almboden ragen. Immerhin ein guter Grund hier ein Gipfelkreuz aufzustellen.
Auch auf dem Großen Sauofen steht ein Kreuz. Ich umrunde die Felsen um sie auch von unten zu sehen.
In der Ferne habe ich schon dieses Kreuz (Zingerlekreuz) gesehen und direkt angezielt. Hinter mir ist der Große Sauofen zu sehen. Erst jetzt erkenne ich den flachen Gipfel des Speikkogel, 1901 m. Ich bin knapp daran vorbeigegangen. Normalerweise gehe ich nicht knapp an Gipfeln vorbei, aber in diesem Fall ist das wohl unwichtig.
In der Hoffnung auf eine heiße Suppe steige ich ab zur Wolfsberger Hütte. Leider sind Richie und Angie nicht hier Ich kann nur auf der Bank vor der geschlossenen Tür wenigstens halbwegs windgeschützt meine Vorräte dezimieren.
Beim Zingerlekreuz sehe ich zwei Wanderer. Sie scheinen runterzukommen, doch dann drehen sie um und gehen zurück. Anscheinend haben sie mich vor der Tür sitzen gesehen. Auch ich gehe wieder hinauf um die Große Saualpe zu besteigen. Der Wind ist stärker geworden. Hier zwischen den Steinen wäre ich auch davor geschützt.
Auf der Ladinger Spitze gibt es eine Panoramatafel, die die umliegenden Gipfel bezeichnet. Ich kann heute nichts davon erkennen ...
... und beim Gipfelfoto muss ich mich festhalten um nicht davonzufliegen. ;-)
Irgendwie habe ich mich an den stürmischen Wind gewöhnt. Mir gefällt es hier oben, ich gehe noch weiter ...
... über die Gertrusk, ...
... zu den Dreiöfen mit provisorischen Kreuz und alten Eisenteilen. Die flache Wiese dahinter ist auch ein Gipfel ...
... und zwar der Kienberg, 2050 m, den ich auch noch besuche. Danach wird es Zeit die Richtung zu ändern um zum Auto zurückzufinden.
Weglos gehe ich zurück. ich habe mit sanft geneigten Almwiesen gerechnet. Doch es wird etwas schwieriger. Hier habe ich eine Blockhalde zu durchqueren.
Dann erschweren große, vor allem sehr nasse und tiefe Schneefelder das Weiterkommen.
Zuletzt muss ich auch noch durch dichtes Erlengestrüpp bis ich die Ladinger Almhütte erreiche.
Wenn ich eine Wanderkarte mitgehabt hätte, dann hätte ich gesehen dass ich nur der Almstraße folgen brauche um zur Gießlhütte zurückzukommen. Auf dem Display des GPS habe ich den Überblick nicht und folge dem Weg hinauf zu den Ruprechtsfelsen, 1762 m. Wieder gibt es unangenehme Schneefelder und Erlenquerungen.
Die Ruprechtsfelsen besteige ich natürlich auch noch. Auf der Rückseite ist es ganz einfach.
Wasserstraßen? Nein das ist kein Bach, das Schmelzwasser fließt über den Wanderweg, auch die Wiese daneben ist sehr sumpfig.
Die Offnerhütte lasse ich auch und kürze durch den Wald ab. Hier heißt es wieder durch den Schnee zu stapfen.
Als Abschluß besteige ich noch den Moarhaltberg, immerhin 1590 m hoch. Im Gipfelbereich begrüßen mich wilde Baumgestalten, die mich an Filmkulissen erinnern. Schon glaube ich archaische Reiterhorden zu hören, die durch das Dickicht brechen, doch ich ereiche unangefochten den Weg und kurz darauf meinen Ausgangspunkt. In der Gießlhütte gibt es köstliche Kaspressknödeln.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Kärnten eingezeichnet. Ich habe 28,3 km und ca. 1200 hm zurückgelegt
und dafür 9,5 Stunden (inklusive kurzer Pausen) benötigt.