Ähnlich wie am Anninger kann man auch am kalten Berg ausgedehnte Wienerwaldwanderungen machen. "Kalter Berg?", den kennt kaum jemand, bekannt ist der Berg nach seinem höchsten Gipfel, also dem Hohen Lindkogel. Auch ich bin hier schön öfter unterwegs gewesen, aber viel seltener als am benachbarten Anninger. Bei der Suche nach neuen Wegen und interessanten Zielen in der Wanderkarte fallen mir die Ruine und das Schloss Merkenstein auf. Beide kenne ich noch nicht und so ist mein Ausgangpunkt auch schon gefunden. Danach gehe ich hinauf zum Schutzhaus am Eisernen Tor, drehe nach Belieben eine Runde um über die Vöslauer Hütte wieder am Ausgangpunkt anzukommen.
An der Abzweigung der Straße zur Ruine Merkenstein ist ein Parkplatz, wo ich mein Auto abstelle. Schnee gibt es weit und breit keinen mehr. Ich brauche keinen Schnee, ich freue mich schon auf das frische Grün des Frühlings, auf das ich wohl noch einige Wochen warten muss.
Gleich nach dem Forsthaus verlasse ich die Markierung nach links. Ich will als erstes auf den Geißberg gehen. Bald verperrt mir ein Tor mit anschließendem Zaun den Weiterweg.
Ich gehe außen entlang des Zaunes weiter. Zwischen den jungen, dünnen Bäumen liegen und stehen alte verwitternde Baumleichen, die erst im Tod ihre wahre Schönheit offenbaren.
Felsen erregen meine Aufmerksamkeit. Ich sehe sie mir genauer an und entdecke sogar einige kleine Höhlen. Etwas später stehe ich wieder vor den Zaun, der eine Lücke aufweist, durch die ich schlüpfen kann um auf den höchsten Punkt des Geißbergs zu gelangen..
Dann finde ich einen markierten Weg. Hier innerhalb des umzäunten Bereiches? Den Markierungen folgend komme ich zu einem Durchgang, durch den ich wieder rauskomme. Ich verpasse sonst Schloss und Ruine Merkenstein, die ich noch besichtigen will.
Das kleine Schlösschen ist gut erhalten und wird anscheinend auch bewohnt.
Gleich neben dem Eingang verfällt ein Haus, das will so gar nicht zum Park und Schloss passen.
Die Ruine verfällt schon länger. Völlig zu Recht ist das Betreten verboten.
Die alten Mauern können jederzeit in sich zusammen brechen. Die Tür in den Innenbereich ist leider verschlossen.
Durch das Tor beim Schloss gehe ich wieder zurück um zum Aussichtsturm hinauf zu kommen. Die Besteigung ist mir nicht möglich, obwohl die Verriegelung der Tür auch sehr renovierungsbedürftig aussieht.
Viel besser als der Turm gefällt mit der alte Baum, der seine kahlen, winterlichen Äste gen Himmel streckt. Ich neme mir vor, den im Frühling, wenn die hellen grünen Bältter heraussen sind nochmal anzuschauen.
Auf meinem Weg immer bergauf stehe ich bald vor dem nächsten Hindernis. Quer zu meinem Weg verläuft eine hohe Mauer. Nach links verfolge ich einen Wildschweinpfad, der führt mich zielgenau zu einem Bereich führt, in dem die Mauer schon zusammengebrochen ist. Ich kann weitergehen, ...
... aber nicht lange, dann stehe ich wieder vor einem Tor. Ich überlege ob ich jetzt drinnen oder draussen bin, dann gehe ich am Zaun entlang. Bald drängt er mich nach unten ab. Ein ehemaliger Chef von mir hat mal gesagt: "Es gibt keine Probleme, nur Lösungen". So sehe ich das auch. Bald kann ich weiter bergauf wandern.
Ich habe ja heute keinen fixen Weg geplant. Ich gehe einfach im Zweifel immer bergauf. Diese Taktik führt mich unweigerlich zum Gipfel, der ja immer oben ist, wie wir wissen. Wer ganz genau schaut kann schon die Sinawarte erkennen.
Kurz vor dem Gipfel des Hohen Lindkogels liegt sogar Schnee. Allerdings nur wenige Zentimeter, gerade so viel, dass der Boden weiß ist.
Die Sinawarte und das Schutzhaus mit viel Holz vor der Hütte. Der Winter ist noch lange nicht vorbei.
Zum Eisernen Tor mache ich gleich noch einen Abstecher um ein Foto zu machen.
Danach besteige ich die Warte. Besonders schön finde ich den Eingang und die Wendeltreppe im oberen Bereich.
Die Aussicht ist heute nicht wirklich berauschend. ich habe damit kein Problem. Diese Voralpenberge, wie das Hocheck habe ich schon oft aus allen verschiedenen Blickwinkeln und bei allen Wetterlagen gesehen.
Beim Blick hinunter auf's Dach des Schutzhauses fällt mir vor allem auf dass Rauch aus dem Rauchfang aufsteigt. Es ist eingeheizt, also geöffnet und ich kann mich mit einer heißen Suppe stärken.
Es sind auch noch einige andere Wanderer in der Hütte. Nach der Pause ist mir nach Abenteuer. "Lebensgefahr" lese ich auf der Tafel. Das ist verlockend für mich, das wollte ich schon immer mal. Vor den Sicherungen am Brennersteig nehme ich meinen ganzen Mum zusammen und steige todesmutig hinunter. Gut dass es nur eisig und nicht nass ist. Bald kann ich entspannt zurückblicken.
Bei meinem letzten Lindkogelbesuch habe ich den schönen Weg entdeckt der über den Kaiserspitz hinunter ins Helenental führt. Den kann ich begehen ohne in Lebensgefahr zu geraten.
Ich gehe auch diesmal über diesen Weg hinunter, dessen einziger Nachteil es ist in die falsche Richtung zu führen.
Unterwegs freue ich mich auf das erste Schneeglöcken, das ich heuer sehe. Ich freue mich auf den Frühling, auf das Grün der Blätter und die vielen Blumen, die es dann wieder gibt. Schmerzhaft bewusst wird mir das auch als ich die Bilder meiner letzten Lindkogeltour vom April des vergangenen Jahres ansehe.
Mein Weg endet bei der Antonsgrotte in der Nähe der Cholearkapelle im Helenental. Damals bin ich durch das Helenental gewandert, aber das berühmte Wegerl ist für mich alleine ohnehin viel zu breit. Heute suche ich eine direktere Route zu meinem nächsten Ziel.
Der Hang zum Badner Lindkogel ist etwas unaufgeräumt, aber gut zu begehen. Weg gibt es da keinen, aber das Ziel ist klar: "Der Gipfel ist oben".
Einige grüne Blätter erfreuen auch im Winter das Auge.
Das Gipfelkreuz auf dem badner Lindkogel. Solche kleine rote Kreuze eines unbekannten Kreuzaufstellers habe ich im Vorjahr schon mehrere gefunden. Mir gefällt die Aktion, jednfalls besser als die Schmierereien, der Kyselak-Fans.
Es geht wieder mar runter, diesmal bis zum Jägerhaus. Hier beginnt der Lindkogelaufstieg durch das Weichseltal. Ich gehe allerdings nach links den Hang hinauf auf den nahen Gipfel der Steinerhöhe.
Genau auf dem Gipfel der Steinerhöhe steht ein Busch mit grünen Blättern. Ob der zufällig dort gewachsen ist? Irgendwie wirkt er wie wenn er eingepflanzt worden wäre, auch weil in der Nähe keine anderen dieser Art vorkommen.
Viel Grün im Winter bieten die Föhren, zwischen denen ich zum Badner Lindkogel zurückblicke. Ich gehe hier ...
... auf dem Grenzweg, wie das gelbe Taferl verkündet. Welche Grenze hier verläuft entzieht sich meiner Kenntnis, es scheint eine sehr alte Grenze zu sein, vermute ich anhand des Grenzsteines aus dem Jahr 1798. Wo der Weg stärker ansteigt hat Roman Haas gleich für zwei Rastmöglichkeiten gesorgt.
Auf dem Vorderen Lindkogel bzw. Haasenhügel gibt es das volle Programm. Gipfelkreuz und rustikale Sitzgruppe, nebst einigen Haasenbankerl. In der Lade gibt es Sitzunterlagen aus Filz und der Bisongraswodka ist auch nicht zu verachten. Danke!
Nur ein kurzes Stück weiter, auf dem Sooßer Lindkogel hängt das rote Kreuz an einem Baum. Geradeaus weiter käme ich zum Hinteren Lindkogel und weiter auf den Hohen Lindkogel. Ich ändere meine Gehrichtung und ziele die Vöslauerhütte an.
Ich kann mich gar nicht erinnern schon bei dieser Hütte gewesen zu sein. Kurz davor weist eine Tafel zum Jubiläumskreuz, auch das ist neu für mich. Es steht auf einem kleinen Hügel mit guter Aussicht gleich in der Nähe der Vöslauer Hütte.
Die Vöslauer Hütte ist gut besucht. Ich kann mich vor dem Abschluss meiner Wanderung noch einmal mit einer hervoragenden Krautsuppe stärken.
Duch das Manhartstal, vorbei am Steinbruch gehe ich runter ...
und komme kurz vor dem Parkplatz noch in den Genuss einiger Sonnenstrahlen.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Ich bin 20,6 km weit gewandert und habe ca. 1200 hm zurückgelegt. Dafür habe ich 7:15 Stunden inklusive zwei ca. halbstündige Pausen in den Hütten benötigt.