Die hohen Temperaturen der vergangenen Tage haben dem Schnee in und um Wien rasch den Garaus gemacht. Nachdem ich auf dem Großen Paff meine Schneeschuhe ruiniert habe, ist mir das gerade recht. Ich brauche eine Wanderung die ich ohne Schneeschuhe machen kann. Im Anningergebiet bin ich schon oft, in jeder Jahreszeit unterwegs gewesen. Da kenne ich mich gut aus, so dass ich keine Karte brauche. Mein GPS-Gerät habe ich trotzdem mit. Nicht um irgendwo hinzufinden, sondern um nachher sagen zu können wo genau ich gewesen bin und wie viele Kilometer ich trainiert habe.
Am Anninger gibt es viele Wege. es gibt breite Straßen und schmale Steige und natürlich kann man auch einfach so durch den Wald gehen. Vor allem jetzt im Winter wenn der grüne Unterwuchs so gut wie nicht vorhanden ist. Ich habe kein bestimmtes Ziel, doch irgendwie ergibt sich jedesmal wenn ich hier unterwegs bin eine ähnliche Runde, wo ich immer wieder auf die gleichen POIs treffe.
Wer sich nicht so gut auskennt, kann versuchen sich an den vielen Wegweisern zu orientieren. Diese gibt es in großer Zahl und Vielfalt.
Wem das immer noch zu wenig ist, richtet sich nach den Markierungen, die es ebenfalls in allen Formen und Farben reichlich gibt.
Zusätzlich gibt es natürlich auch Tafeln mit mehr oder weniger wichtigen Informationen.
Leider geht es auch am Anninger nicht ohne Verbote.
Wenn man es geschafft hat sich bis jetzt nicht zu verirren findet man vielleicht die Ruine der Burg Mödling.
Leicht zu finden und von weitem zu sehen ist auch der Husarentempel.
Trotz dichter Bewaldung im gesamten Anningergebiet gibt es einige sehr schöne Aussichtspunkte.
Wichtige Punkte für Gipfelsammler sind die Gipfelkreuze wie diese am Eschenkogel, Naturfreundekreuz am Frauenstein, das schwarze Kreuz am Phönixberg, den manche für den Kleinen Anninger halten und das silberne Kreuz am Kleinen Anninger.
Weniger aufällig sind einige einsame Gipfel und Grenzsteine, die für mich trotzdem fixe Punkte einer Anningerrunde sind.Auch Felsen sind am Anninger zahlreich anzutreffen. Das Matterhörndl ist gut bekannt, weniger der Hexensitz. Bei den Kletterwänden weiß ich selbst meistens nicht wie sie heißen. Mit dem Gumpoldkirchner und dem Mödlinger Klettersteig kommen auch Steigliebhaber auf ihre Rechnung. Ich bin dort heute nicht vorbeigekommen.
Fixpunkte sind auch die Hütten, die zu einer Pause einladen. Gleich am Parkplatz lockt das Waldgasthaus Bockerl, dann das GH Krauste Linde und natürlich das Anningerhaus. Etwas weiter am Pfaffstättnerkogel kann man sich in der Rudolf-Proksch-Hütte kulinarisch verwöhnen lassen und am Rückweg ein letztes Mal in der Veiglhütte einkehren.
Nicht nur für Menschen ist vorgesorgt, auch für die Tiere. Mehrere Fütterungsstellen und eine nette Jagdhütte verstecken sich im Wald.
Müde geworden kann man sich auf einem der zahlreichen Rastplätze niederlassen. Jeder ist mit einem holzverkleideten Mistsack ausgestattet. Warum die Wanderer ihren mitgebrachten Mist nicht selbst mit hinunter nehmen können, sondern andere extra rauffahren müssen um die Abfälle zu entsorgen erschliesst sich mir nicht.
Wer mehr Aussicht will kann eine der Warten besteigen. Die Wilhelmswarte auf dem Anninger, die Kaiser-Jubiläumswarte auf dem Eschenkogel, oder die Klesheimwarte auf dem Pfaffstättnerkogel. Auf der KJ-Warte war ich auch heute oben, da hätte mich fast der Wind runtergeblasen. Auf die Besteigung der anderen Aussichtspunkte habe ich verzichtet.
Manchmal bin ich auf den Wegen unterwegs, meistens einfach quer durch den Wald. Hier benutze ich eine Schneise der Gasleitung um über den Lehnstuhl zum Kleinen und zum Großen Schweinberg zu kommen.
Auf dem Anninger kann man Josef und Maria, samt Ochs begegnen, nur Kind war keines in der Krippe (kleines Bild), aber man kann auch plötzlich bekannten Gesichtern von netten, fröhlichen Bergfreunden gegenüberstehen/sitzen.
Entlang der Weingärten oberhalb von Gumpoldskirchen gehe ich gemütlich in der Abendsonne zurück zu meinem Ausgangspunkt beim Bockerl. Es war ein schöner Tag, ganz ohne Schnee und hohe Gipfel. Auf dem Anninger gibt es noch viele andere interessante Orte, die ich dann beim nächsten Mal besuchen werde.
Meine heutige Runde auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Ich bin 24 km weit gewandert und habe ca. 750 hm zurückgelegt. Dafür habe ich 9 Stunden benötigt. Da ist aber auch die kurze (30 min) Pause im Anningerhaus und die längere (2 Stdn!) Pause in der Prokschhütte inkludiert.