Auf der Suche nach neuen Wanderzielen hat es mich heute wieder in die Steiermark gezogen. Auf dem Brucker Hochanger bin ich schon im Jahr 2009 gewesen. Damals bin ich von Bruck an der Mur raufgegangen. Diesmal ist mir beim Kartenstudium der Zlattengraben südlich des Hochangers aufgefallen. Der scheint sich gut für eine von mir so gerne gemachten Talumrundungen zu eignen. Ich starte daher in der kleinen Ortschaft Zlatten, die mir bisher nicht bewusst aufgefallen ist. Hier gibt es nur Privathäuser, Privatgrund und Privatparkplätze. Bei einer Einfahrt steht sogar ein Taferl, das sogar das Zufahren und Umdrehen verbietet. Nach welchem Gesetz das illegal sein soll, weiß ich nicht. Ich traue mich erst nach der Ortstafel am Straßenrand stehen bleiben. Dadurch bin ich von meinem geplanten Ausgangspunkt am Anfang des Zlattengrabens ein Stück entfernt.
Eine neu in den Hang gegrabene Straße verleitet mich gleich hinaufzugehen. Allerdings endet die Straße bald. Gut dass mich das nicht stört. Ich steige weglos weiter auf und bin gleich gut aufgewärmt bis ich auf den Bergrücken komme, über den ich geplant hatte aufzusteigen. Auch wenn hier alles schneefrei ist habe ich meine Schneeschuhe auf den Rucksack gepackt. Weiter oben könnte ja noch Schnee liegen.
Beim Großkolmitscher bin ich immer noch im Nebel. Schnee gibt es nur sehr wenig.
Ich achte wie so oft nicht auf Wege, Straßen und Markierungen und gehe einfach bergauf. Hier erreiche ich die Nebelobergrenze und freue mich auf die Sonne, die jetzt durch den Nebel bricht.
Ein erster Fernblick wird möglich. Über dem Nebelmeer schauen Rauschkogel und die Veitschalm drüber.
Die Sonne erwärmt mich angenehm. Unten ist der Zlattengraben noch voller Nebel. Auf dem Bergkamm im rechten Teil des Bildes werde ich später zurückgehen.
Die Angereralm macht mit der grünen Wiese davor schon einen frühlingshaften Eindruck.
Noch einmal die Angereralm von oben. Sie liegt auf einem herrlichen Platz, jetzt schon im vollen Sonnenschein.
Nicht ganz so grün, aber auch fast ohne Schnee ist die Gipfelwiese auf dem Hochanger. Meine Schneeschuhe werde ich heute wohl nur als Ballast mittragen. Ein Wanderer steht schon beim Kreuz und ist gleich drauf wieder weg.
Trotz Sonne ist es recht frisch hier oben. Einige Fotos müssen natürlich trotzdem sein. Links Rennfeld, rechts Hochlantsch.
Das Rennfeld noch einmal gezoomt.
Im Norden der Hochschwab. Davon ein Panorama. (In's Bild klicken für größere Ansicht.)
Das Schutzhaus hat für mich überraschend geöffnet. So komme ich zu einer gemütlichen Pause in der warmen Stube.
Gut aufgewärmt und gestärkt gehe ich weiter nach Westen hinauf auf das Dürreck. Dank der Schneise der Ferngasleitung habe ich vom Nordostgipfel diese Fernsicht zum Hochschwab.
Gezoomt geht der Blick über das Murtal hinweg zum Reiting, Reichenstein und große Teile des westlichen Hochschwab.
Eisenerzer Reichenstein, den Trenchtling, den Brandstein, Ebenstein und andere sind hier zu erkennen.
Der Eisenerzer Reichenstein verdient sich noch ein eigenes Bild.
Entlang der Gasleitungsschneise steige ich ab zum Eisenpaß. Hier steht eine kleine Kapelle ...
... und es gibt viele Wegweiser in alle Richtungen.
Für mich geht es auf der anderen Seite in der Schneise gleich wieder steil hinauf. Hier der Rückblick über den Eisenpaß zum Dürreck. Deutlich ist die Gasschneise zu sehen.
Das Roßeck, links im Bild verdeckt die dahinterligende Mugel.
"Bei den drei Pfarren" noch einmal einen Blick nach Norden zum Hochschwabpanorama. Der Nebel im Murtal löst sich langsam auf.
Nach Westen geht es hinauf zum Herrenkogel, ich wende mich jetzt aber nach Osten.
Entlang des Kammes gibt es immer wieder alte und dementsprechend große Bäume.
Das Gendarmeriekreuz erinnert an einen Gendarmerie-Revierinspektor und seinen Assistenten die hier im Jahr 1934 für das Vaterland gefallen, bzw. ermordet worden sind.
Manchmal ist der Wald so dicht, dass es fast dunkel wirkt, dann gibt es wieder sonnige Lichtungen über die man gerne wandert.
Ich überschreite den Zlattenberg und mehrere Gipfel die keinen Namen in der Karte haben. Hier bin ich auf ei nem 1090 m hohen namenlosen Kogel und sehe das Rennfeld vor mir.
Die Felsen am Röthelstein sind ein beliebtes Klettergebiet nicht nur für die Grazer.
Der Kreuzkogel und der/die/das Schiffall.
Das letzte Stück des Anstieges zum Harterkogel ist wirklich hart. Da geht es steil zu Sache und jetzt bin ich schon ein wenig müde. Dafür ist der Gipfel mit einer schönen Baumskultur geschmückt.
Die Schatten werden schon länger. Es wir Zeit mir einen Weg in's Tal zu suchen.
Dieser bewaldete Gratrücken scheint mir für einen Absteig gut geeignet. Weg gibt es da natürlich keinen. Um dort hin zu kommen muss ich noch auf einen Gipfel, den Trafößberg.
Der Übergang zum Trafößberg überrascht mit schönen, jetzt schon rötlich leuchtenden Felsen. Es ist nie schwierig, aber immer interessant.
Der weglose Abstieg verläuft problemlos. Ich bin schneller als erwartet wieder bei meinem Ausgangspunkt am Ortstaferl von Zlatten.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Heute bin ich 19,3 km weit unterwegs gewesen und habe dabei ca. 1400 hm zurückgelegt. Dafür haben ich 7:45 Stunden benötigt.