Michael hat für den Stefanitag eine Schneeschuhwanderung auf die Gemeindealpe ausgeschrieben. Auch heute ist schlechtes Wetter prophezeiht. Trotzdem sind wir sechs Personen die sich beim Sessellift in Mitterbach in ein Auto quetschen und auf den Zellerrain hinauffahren. Das zweite Auto bleibt in Mitterbach um nach der Tour wieder ein Fahrzeug zur Verfügung zu haben. Den angedrohten Regen gibt es nicht, die Temperaturen sind gerade recht zum Wandern. Gleich neben der Straße steigen wir frohgemut in unsere Schneeschuhe.
Kurz darauf wird der Schnee knapp. Mit Schneeschuhen gehen wir einfach auf den aperen Stellen weiter. Nur Ilse muss die Schi gleich wieder abschnallen.
In der Nähe des Höchbauern ist wieder genug Schnee um die Geräte sinnvoll einsetzen zu können. Der Schnee ist patzig und fest genug im nicht tief einzusinken. So geht es sich angenehm.
Der Hof des Höchbauern mit der Roßkesselspitze, 1437 m dahinter. Ein Mann ist mit Schneeschaufeln beschäftigt. Wir freuen uns dass das Haus noch bewohnt und nicht dem Verfall preisgegeben ist, wie ich früher einmal befürchtet habe.
Danach geht es erstmals steiler bergauf. Durch vorhandene Spuren ist der Weg leicht zu finden. Dem Wegweiser unten sollte man nicht vertrauen. Er war verdreht und zeigte in die falsche Richtung.
Auf der Brunnsteinalm sehen wir erstmals unser Ziel vor uns. Der wuchtige Turm macht es leicht die Mitterbacher Gemeindealpe zu erkennen. Wir umgehen den Hügel mit einem Eisernen Herrgott in 1409 m Höhe ...
... und kommen zur Halterhütte auf der Brachalm. Hier ist ein Almkreuz, das auch als Eiserner Herrgott in der Karte eingetragen ist. Es beginnt zu schneien.
Wir kommen zur schwierigsten Stelle der Tour. Seitlich vom Grat geht der Weg. Es ist eine schöne Spur vorhanden, der Schnee ist fest, so gibt es hier kein Problem. Bei anderen Schneeverhältnissen könnte es hier schwierig werden.
Ein Problem gibt es doch. Karins Ferse wird mit einem Blasenpflaster verarztet.
Auf dem (unbenannten) Gipfel mit der Höhe von 1462 m machen wir noch eine Trinkpause, damit wir den steilen Schlussaufstieg schaffen.
Hier geht es noch flach dahin, erst zuletzt dann steiler hinauf. Fast oben ist eine abgeblasene Stelle wo das Gras herausschaut.
Ich nutze die Wiese gleich für eine Rast. Zum "In-der-Wiese-liegen-und-mit-der-Seele-baumeln" ist es dann aber doch nicht gemütlich genug.
Im Liegen kann ich gemütlich zuschauen wie sich meine Kollegen den Hang hocharbeiten.
Ilse geht im Zick-Zack als Einzige der Gruppe mit Schiern. Nur an den aperen Stellen muss sie kurz abschnallen und tragen.
Csilla ist das erste Mal mit Schneeschuhen unterwegs. Sie hält sich ausgezeichnet, nur ihre Frisur hat ein wenig gelitten. ;-)
Einen erfahrenen Schneeschuh- und Schitourengeher wie Michael kann nichts erschüttern.
Karin und Sepp plagen sich mit den Hofer-Alurahmenschneeschuhen ein wenig. Damit haben sie fast keinen Halt auf harter oder rutschiger Unterlage. Solche Schneeschuhe sind nur für flaches Gelände geeignet. Ihre Ausage "Wir gehen ja nicht oft" verstehe ich gut. Damit würde ich auch nicht oft gehen.
Das Terzerhaus ist gut besucht. Hauptsächlich von Schifahrern und Schtourengehern, die anscheinend auch über die Piste aufgestiegen sind. Auch wir freuen uns auf die warme Stube und einen guten Suppentopf.
Als wir nach der Pause aus der Hütte kommen hat sich das Wetter deutlich verschlechtert. Nebel, Schneefall und der Wind sind stärker geworden. Ich will aber unbedingt noch zum Gipfelkreuz und befürchte schon dort allein zu bleiben, als ich durch den Nebel doch einige Gestalten näher kommen sehe.
Ohne ein Gipfelbild mit ALLEN Teilnehmern ist eine Bergtour nicht komplett. Es kostet mich etwas Mühe und ein paar Tricks doch zu einem solchen zu kommen.
Durch den dichten Nebel und die einsetzende Dämmerung ist es gar nicht leicht den richtigen Abstieg zu finden. Über die Schipisten tasten wir uns hinunter. Karin und Sepp bewältigen ein kurzes Stück sogar beschleunigt auf dem Hosenboden und steigen bei der Mittelstation auf den Sessellift.
Ilse ist mit ihren Schi natürlich am schnellsten unten. Csilla, Michael und ich bewältigen auch noch das letzte Stück auf den Schneeschuhen und treffen beim Grabnerwirt wieder auf die Anderen. Mir hat die Tour gut gefallen. Das Wetter war nicht so schlecht wie angekündigt. Ich habe wieder neue Leute kennengelernt. Die Gruppe hat gut harmoniert, wir hatten eine Menge Spaß und viele nette Gespräche. Danke Michael für die Organisation und allen Mitwanderern, dass ich einen schönen Tag mit euch verbringen durfte. Ich freue mich, wenn es bald wieder zu einer gemeinsamen Schneeschuhwanderung kommt.
Unsere Strecke auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Heute sind wir 10,9 km weit unterwegs gewesen und haben dabei 540 hm im Aufstieg und 860 hm im Abstieg zurückgelegt. Dafür haben wir ca. 5 Stunden benötigt.