Jährlich am vierten Adventsonntag veranstaltet Isabella eine Adventwanderung. Diesmal sollte es auf den Hohenstein gehen. Schon bei der Anfahrt nach Schrambach regnet es in Strömen. Ich bezweifle, ob sich heute jemand zum Wandern einfindet. Anfangs scheint sich meine Vermutung zu bestätigen, am ausgemachten Treffpunkt ist niemand zu sehen. Dann klärt ein Telefonat die Lage. Die Anderen sind alle im Gasthof Gut am Steg um die Lage zu besprechen. Ich trinke gemütlich einen Mokka und warte auf die Absage der Tour, als Isa plötzlich das Zeichen zum Aufbruch gibt. Es soll eine verkürzte Tour auf den Himmel werden.
Als ich am Ausgangspunkt meine Schneeschuhe auf dem Rucksack verstaut habe, beginnen zu meinem Erstaunen die meisten mit dem Anlegen der Schneeschuhe. Das dauert eine Weile, da es für manche die erste Wanderung mit Schneeschuhen ist. Notwendig wären die Treter nicht, es liegen nur wenige Zentimeter nasser Schneematsch. Andererseits halten die Zacken der Schneeschuhe auch gut auf dem rutschigen Boden aus Erde, Laub und Schnee.
Ich versuche ein wenig Aussicht einzufangen. Regen, Nebel und Wald lassen nicht viel Fernsicht zu.
Ein paar kurze Verschnauf- und Trinkpausen sind nötig bis wir aus dem Wald auf die Himmelalm kommen und hier auch noch vom Wind empfangen werden. Ein Besuch beim Kreuz ist trotzdem Pflicht.
Es gibt einige Versuche ein gemeinsames Gipfelbild zu machen. Bis die Letzten oben sind, sind die Ersten schon wieder weg. Durch Regen und Wind ist das Objektiv sofort nass oder angelaufen. Entsprechend verwaschen sind (meine) Bilder.
Zusätzlich hat keiner Zeit und Lust sich im Halbkreis aufzustellen. Alle sind damit beschäftigt den Inhalt der verschiedenen Flachmänner zu verkosten, kleine Leckerlis zu verteilen und dann rasch vor dem nassen Wind zu flüchten.
Ich finde es besonders bemerkenswert, das bei diesen Verhältnissen niemand von den 19 Personen geraunzt oder gejammert hat und alle gut gelaunt das miese Wetter ertragen haben. Isabellas Fröhlichkeit scheint ansteckend zu sein.
Der Versuch einen Blick zum geplanten Gipfel, den Hohenstein zu erhaschen scheitert. Es gibt auch niemand mehr, der Lust hat dahin weiterzugehen.
Da unten beim Hof des Himmelbauern finden wir eine offene Scheune wo wir Unterschlupf suchen und unseren Proviant im Trockenen verzehren können.
Beim Abstieg gibt es noch eine schwierige Stelle zu meistern. Die Bretter des Überstiegls sind glatt wie mit Schmierseife überzogen. Gemeinsam schaffen wir auch das.
Bei der kleinen Brücke ereichen wir das Zögersbachtal. Bald danach beginnen die Autofahrer die nassen Wanderer einzusammeln und bringen sie ins Gasthaus. Dort erwartet uns ein festlich geschmückter Tisch, Getränke und gutes Essen. Dazu trägt Isabella Weihnachtsgedichte vor und verteilt Geschenke. Danach werden noch Weihnachtslieder gesungen oder es wird zumindest versucht. Herzlichen Dank an Isabella für die Mühe die du dir machst um solche Touren zu organisieren und herzlichen Dank auch an alle Mitwanderer für den schönen Tag, den ich mit euch verbringen durfte.
Unsere Strecke auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Heute sind wir 8 km weit unterwegs gewesen und haben dabei knapp 500 hm zurückgelegt. Dafür haben wir 4 Stunden benötigt.
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