Ein oft besuchter Gipfel im Alpenvorland ist das Kieneck. Der meiner Meinung nach schönste Anstieg führt von Thal über den Enziansteig. Da heute Sonnenschein angesagt ist, ziehe ich den Weg oben am Kamm dem dunklen Viehgraben vor. Alles hat Vor- und Nachteile. Im Graben wäre ich dafür dem Wind weniger ausgesetzt. Für den Rückweg kann ich dann den Viehgraben oder noch besser den Weidengraben wählen.
In Thal, kurz nach dem GH Leitner bei der kleinen Brücke ist am Beginn des Enziansteiges ein kleiner Parkplatz. Hier scheint die Sonne und Wind ist noch keiner zu spüren. Trotzdem ist es kalt.
Es geht gleich steil nach oben, da wird mir gleich wärmer. Oben auf dem Traflberg schaut es winterlich aus. Meine Schneeschuhe habe ich im Auto gelassen, da kaum Schnee liegt.
Die Enzianhütte auf dem Kieneck ist schon zu sehen. Noch komme ich ihr nicht näher. Zuerst muss ich den Viehgraben umrunden.
Der Enziansteig geht immer oben am Bergrücken entlang. Sehr schön zu gehen. Schnee liegt kaum, nur der Wind wird spürbar kälter. Zeit für die Sturmhaube und die zweite Jacke. Stehenbleiben ist nicht gut, Bewegung hält warm.
Über den Unterberg werden Wolken geblasen. Für die Schifahrer liegt noch zu wenig Schnee.
Auch nur angezuckert ist der 999 m hohe Hartalgupf.
Am Sattel unterhalb des Kienecks könnte ich gleich wieder absteigen um dem Wind zu entkommen. Kurz unterhalb eines Gipfels drehe ich ungern um. Da ich ja gut ausgerüstet bin gehe ich weiter.
Beim unterhalb des Gipfels stehenden Kreuz ist ein Gipfelfoto Pflicht.
Die kleine Kapelle versteckt sich zwischen den Bäumen.
Schön wäre es jetzt eine heiße Suppe in der Enzianhütte zu bekommen. Aber leider ist zu. Die Hütte öffnet erst wieder am 29. 12. und ist dann bis 6. 1. geöffnet.
Auf der Terrasse bin ich vor dem Wind geschützt und kann meine Jause und den heißen Tee in der Sonne genießen.
Blick zum Unterberg.
Dann packe ich mich wieder gut ein und gehe weiter nach Osten in Richtung Almeskogel. Die Enzianhütte von der Maschekseite.
Schön ist es hier oben zu gehen. Schneeschuhe sind nicht nötig. Bis auf ein paar angewehte Stellen liegt nirgends mehr als 10 Zentimeter Schnee. Da kann man auch noch gut stapfen.
Dieses Schild amüsiert mich jedesmal. Naja für Manche mag es der einzige Weg nach Thal sein. Ich gehe oben weiter.
Ein Rückblick zum Kieneck, kurz vor dem ...
... Almeskogel. Das Taferl zeigt mir an wo ich bin.
Immer am Kamm entlang geht es weiter. Der Wind hat etwas nachgelassen.
Auf dem Geißruck gibt es nicht nur das Namenstaferl, sondern auch ein nettes Kreuz.
Danach hätte ich fast die falsche Richtung eingeschlagen, bis mir auffällt das die Schatten der Bäume in die falsche Richtung zeigen. Ich habe meine Gehrichtung rasch korrigiert. Ich will nach Osten, daher müssen die Schatten nach links zeigen.
Spätherbst oder Frühwinter?
Ich komme zum Atzsattel. Durch die Drehtür kommt man in das Wildgatter und weiter zu den Steinböcken am Gaisstein. Da komme ich nur nicht zu meinem Auto zurück. Ich sollte jetzt nach Süden weglos in den Weidengraben hinuntergehen um nach Thal zurückzukommen.
Ich habe noch Zeit. An die Kälte habe ich mich gewöhnt und der Wind bläst nicht mehr so kräftig, daher entschliesse ich mich die Tour noch etwas auszuweiten. Entlang des Zaunes gehe ich weiter. Weg gibt es da natürlich keinen, aber den brauche ich auch nicht.
Über einen netten, mit Felsen geschmückten Rücken gehe ich nach Südosten.
Durch die Bäume kann ich den Gaisstein sehen.
Dann steige ich hinauf auf den Kalten Berg. Steiler Hang, dichter Wald, weglos, uninteressanter Gipfel, nichts für Gelegenheitswanderer. Nach dem höchsten Punkt ist es wieder einfacher und schöner. Durch den Hochwald komme ich zu einer Forststraße. Hier kann sich der Wind wieder austoben und den Schnee zu Wechten aufbauen.
Kurz vor dem Almesbrunnberg treffe ich die beiden einzigen Wanderer heute. Sie bleiben auf dem markierten Weg, während ich noch einen letzen Anstieg vor mir habe.
Die Anstrengung wird belohnt mit einer sonnigen Gipfelwiese knapp unterhalb des höchsten Punktes des Almesbrunnberges.
Der Gipfel versteckt sich hinter den Bäumen in der Bildmitte.
Die Schatten werden länger. Es wird Zeit mir einen Abstieg zu suchen. Nur kurz gehe ich auf der Straße dann direkt am Hang.
Hinter dem Zaun sind die Pferde des Myrahofes. Ich habe Thal, das bereits im Schatten liegt erreicht. Nur kurz muss ich auf der Straße bis zum Parkplatz zurückgehen.
Unterwegs besichtige ich noch das kleine Vinzenzkirchlein, das vor einigen Jahren sehr schön renoviert wurde.
Es lohnt sich auch einen Blick in's Innere zu werfen.
Meine heutige Tour auf der KOMPASS Karte Niederösterreich eingezeichnet. Ich war 15,4 km weit unterwegs und habe dabei fast 1000 hm zurückgelegt. Ich war etwas mehr als 6 Stunden unterwegs, inklusive kurzer Pausen.