Ich fahre über Wildalpen in den Holzäpfelgraben. Den möchte ich mir schon lange ansehen, aber bisher war mir die Anfahrt zu weit und andere Ziele interessanter. Diesmal habe ich nach der Geigertour in Hinterwildalpen übernachtet, daher ist die Anfahrt sehr kurz. Ich wusste auch nicht wie weit man mit dem Auto in das Tal hineinfahren darf, was die Tourenplanung erschwert.
Beim Casari muss ich das Auto stehen lassen. Nicht einmal mit dem Fahrrad dürfte ich hier weiterfahren. Frühstück gab es im Krug erst ab 8 Uhr, es ist daher schon dreiviertel Neun als ich meine Wanderung beginne. Dass auf der gelben Tafel 4 1/2 Stunden gehzeit angegeben sind, irritiert mich noch wenig. Meistens kann ich solche Angaben deutlich unterbieten. Die untere Tafel macht mir schon mehr Kopfzerbrechen. Stimmt das? Ist der Weg wirklich nicht begehbar? Wenn ich schon hier bin, gehe ich halt auf eigene Gefahr so weit ich komme. Auf wessen Gefahr bin ich eigentlich sonst immer unterwegs?
Eine Weile geht der Weg noch flach ins Tal hinein. Wen man hier mit einen Fahrrad stören würde, ist mir ein Rätsel. Noch ist es kalt und nebelig, ...
... aber oben sieht man schon den wolkenlosen, blauen Himmel. Es wird ein wettermäßig herrlicher Herbsttag.
Nach der verfallenen Reiterbaueralm wird der Weg schmäler, sehr viel schmäler. Die Wiesenhänge sind auf solchen Pfaden hoch über der Schlucht zu queren. Ich bin ständig darauf gefasst zu den angekündigten Abrutschungen zu kommen, doch noch ist der Weg zwar vorsichtig aber doch zu begehen. danebensteigen sollte man hier aber nicht.
Dann steigt der Weg steiler an. Markierungen gibt es so gut wie keine. Ab und zu verliere ich die Wegspuren, finde sie aber bald wieder.
Eine kleine Holzhütte lehnt sich an die Buchenstämme. Solange die Bäume stehen, wird auch die Hütte nicht abrutschen.
Kurz oberhalb der Hütte komme ich zum Buchsattel. Hier wird die Aussicht frei über den Rothwald zum Dürrenstein ...
... und zum Ötscher.
Über einen Wiesengrat komme ich luftig und weglos auf den nahen Gipfel des Kleinen Kreuzberges. Kreuz ist keines hier, nicht mal ein kleines, aber gute Sicht zum Hochkar...
und zu vielen Gesäusegipfeln, vom Lugauer über das Hochtor bis zum Tamischbachturm.
Im Süden, fast genau gegen die Sonne ist der Große Kreuzberg. Da geht der Anstieg zum Hochstadl weiter.
Rückblick zum Kleinen Kreuzberg.
Vorsichtig gehe ich wieder hinunter in den Buchsattel, dann weiter hinauf. Es geht teilweise luftig über den Grat, dann wieder eine schottrige Querung, manchmal auch durch die Latschengasse.
Eines der Köpfchen die überchritten werden. Ich fühle mich nicht wohl dabei. Das Schild, das vor Abrutschungen warnt geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Muss ich bald umkehren?
Ich setze mich hin, schaue über den Urwald zum Dürrenstein, rechts ist der Rauhe Kamm und der Gindelstein zu sehen.
Der Fadenkamp, da möchte ich eigentlich rauf. Vorher steht wieder die Querung eines Schotterhanges an und das alles muss ich auch wieder zurück. Ich habe meine Motivation verloren. Wenn ich sowieso nicht ganz raufkomme, kann ich auch gleich hier umdrehen.
Noch ein Blick zum bestiegenen Kleinen Kreuzberg dann gehe ich zurück.
Vorbei an der Jagdhütte im herbstlich gefärbten Wald.
Die Jagdhütte auf der ehemaligen Reiterbaueralm ist schon zusammengebrochen und modert langsam vor sich hin.
Der Weg wird wieder breiter ...
... und dann sehe ich den Schottertausee unter mir. Ich lege mich ein halbes Stündchen in die warme Herbstsonne.
Bei der Abzweigung des Weißgrabens werde ich neugierig. Da rechts schaut es aus als ob ein Weg hineinfüren würde.
Das will ich mir näher anschauen. Über den angeschwemmten Schotter gehe ich weiter hinein.
Geht aber nicht sehr weit. Ein kleiner Wasserfall stürzt über die Steilstufe. Hier ist Schluß!
Am Ufer des Stausees mache ich noch eine ausgedehnte Pause und bedaure schon nicht weiter hinaufgegangen zu sein. Zeit hätte ich genug und das Wetter könnte nicht besser sein.
Gemütlich schlendere ich an der Christerbauersperre vorbei ...
... und dann auf der ebenen Straße zu meinem Ausgangspunkt. Der Fadenkamp und der Hochstadl sind noch länger da, vielleicht komme ich ja wieder mal hier in die Nähe?
Meine heutige Strecke auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Lt. GPS habe ich 13,6 km und ca. 800 hm zurückgelegt.
vorige Tour: Buchberg, Großer Geiger nächste Tour: Schnalzstein