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Schuhflicker, welch schöner Name für einen Berg
Großarl, Aualm, Schuhflicker, 2214 m, Arltörl, Großarl

Nach einigen Rasttagen bin ich wieder auf der Suche nach neuen Bergzielen. Es wird immer schwieriger Gegenden zu finden in denen ich noch nicht gewesen bin. Eigentlich wollte ich in diesen Tagen nach Osttirol. Der Wetterbericht ist nicht besonders gut, außerdem habe ich dort kurzfristig keine günstige Unterkunft angeboten bekommen. Kurzentschlossen und sehr spontan habe ich in Großarl angerufen und sofort eine nette Unterkunft mit gutem Preis/Leistungsverhältnis für drei Tage bekommen. Gepackt ist schnell und zeitig in der Früh geht's los.

Mein Auto stelle ich um Ortsteil Unterberg bei Großarl ab. Hier stehen eine Menge gelbe Tafeln. Ein wenig überrascht bin ich von der Zeitangabe von 5 Stunden und die Klassifizierung als Schwarzer Bergweg für den Anstieg zum Schuhflicker. Ich bin von einem einfachen Weg von maximal 3 Stunden ausgegangen. Es ist bereits 10 Minuten vor 11 Uhr, als ich weggehe. Wenn ich wirklich 5 Stunden hinauf brauche, wird es spät bis ich wieder herunten bin.

schuhflicker

Auf der asphaltierten Straße gehe ich nach oben bis nach 20 Minuten Gehzeit ein schmälerer Fußweg in den Wald abzweigt. Auch hier steht eine Tafel. Jetzt sind es nur noch 4 Stunden bis zum Gipfel.

schuhflicker

Da geht es sich gleich schöner. Das Wetter ist bewölkt, aber trotzdem warm.

schuhflicker

Der Weg ist sehr gut ausgeschildert. Vom Parkplatz bis zu diesem Schild war ich 30 Minuten unterwegs. Jetzt sind es nur noch 3 1/2 Stunden.

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Nach weiteren 10 Minuten Gehzeit das nächste Schild. Was? noch immer 3 1/2, haben die letzten 10 Minuten nicht gezählt?

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Die Stelle mit dem alten salzburger Flurnamen "Pointgrün" erreiche ich nach weitern 15 Minuten. Jetzt bin ich wieder beruhigt. 45 Minuten Gehzeit habe ich hinter mir und nur noch 3 Stunden vor mir.

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Hier weist das Taferl zum Schuhflicker sogar in beide Richtungen. Egal wo ich gehe zweieinhalb Stunden sind es auf jeden Fall. Gehzeit vom Parkplatz bisher 70 Minuten.

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Noch zwei Stunden, bald danach komme ich zu einem ...

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... leeren Parkplatz. Ich wundere mich sehr. Normalerweise bin ich der einzige der von unten auf die Alm geht. Auch wenn heute ein Wochentag ist, müssten doch einige mit dem Auto auf die Alm gefahren sein.

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Aahh, da sind sie ja. Warum auf dem Parkplatz stehen bleiben und zehn Minuten zu Fuß gehen, wenn man auch ...

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... direkt bis zur Aualmhütte fahren kann. Wenn so viel los ist, will ich gar nicht näher hin. Erleichtert wird dieser Entschluss dadurch dass ich bemerke, dass meine Geldtasche im Auto liegen geblieben ist.

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Ich habe nur noch 1 1/2 Stunden zum Gipfel, egal in welche Richtung ich weitergehe.

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Durch diese Felswand führen einige Kletterrouten, sie wird als Klettergarten genutzt, wie ich später in Großarl auf einer Infotafel gesehen habe. Vom steilen Zapfen dahinter hoffe ich, dass es sich nicht um mein Ziel, den Schuhflicker handelt. (Es ist die Arlspitze)

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Ich komme hinauf auf den Kamm. Das erste Gipfelkreuz steht auf einem kleinen Grashügel. Links dahinter ist auf der Arlspitze ein weiteres. Weiter links hinten kann ich jetzt auch schon das Gipfelkreuz auf dem Schuhflicker erkennen.

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Noch 30 Minuten.

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Der Weg wird jetzt etwas felsiger und schmäler, aber bis auf den Gipfel einfach zu begehen. Warum der einen schwarzen Punkt bekommen hat, erschliesst sich mir nicht.

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Eine Abzweigung, sieben Taferl, sechzehn Ziele und nur noch 10 Minuten zum Gipfel.

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Nach einer Gesamtgehzeit von 2,5 Stunden stehe ich am Gipfel. Bin ich wirklich so schnell?, oder sind doch die Zeiten auf den Wegweisern so großzügig bemessen? Ein Paar aus Hannover ist kurz vor mir zum Kreuz gekommen. Sie bietet sich an ein Gipfelkreuzfoto von mir zu machen, traut sich aber nicht weit genug zurück, um mich und das Kreuz komplett auf's Bild zu bekommen. Ihr Begleiter schaut interessiert zu, macht aber keine Anstalten aus dem Bild zu gehen und das ist das Ergebnis. Danke.

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Ein Blick hinunter nach Dorfgastein. Die höheren Gipfel ringsum sind leider in den Wolken.

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Rückblick zum Sattel, über den ich aufgestiegen bin und dem felsigen Vorgipfel.

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Ein Zoom zum Arlspitz, den überlasse ich gerne den Kletterern. Für mich ist der Grat da hinüber viel zu luftig.

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Wieder zurück beim Sattel muss ich überlegen wo ich absteige. Den gleichen Weg zurück? Oder nur bis zur Alm und dort hoffen in einem der vielen Autos mitfahren zu dürfen?

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Rückblick zum Schuhflicker und zum Arlspitz. Das Wetter scheint trotz dunkler Wolken noch eine Weile zu halten.

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Über diesen Kammweg hinüber zum Arltörl und hinauf über Fulseck und Kreuzspitze bis zur Seilbahn, das war mein ursprünglicher Plan. Mit der Seilbahn könnte ich dann runter nach Großarl.

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Ich gehe nur bis zum Arltörl. Da sowohl auf dem Fulseck, als auch auf dem Kreuzkogel Schilifte und Pisten sind, erscheinen sie mir wenig attraktiv. Ich habe mir erst unlängst vorgenommen Schigebiete zu meiden.

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Da gehe ich lieber gleich durch diesen Graben hinunter. Es gibt einen schönen, markierten Weg, den auch einige Seilbahnfahrer als Abstiegsweg nutzen. Ein wenig werde ich nur von den Heidelbeeren aufgehalten, die entlang des Weges wachsen.

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Kurz vor Großarl gehe ich über schöne Bergblumenwiesen weiter und kann gegenüber den Hang mit dem felsigen Gipfelaufbau sehen. Das ist der Saukarkopf, das ist auch ein schöner Name. Da gehe ich morgen rauf.

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Nach der Dusche und dem Abendessen sitze ich auf dem Balkon einer großen Ferienwohnung, die ich zum Preis eines Einzelzimmers bekommen habe, die derzeit renoviert werden, und geniesse die abendliche Wolkenstimmung. Links ist das Spitzerl der Arlspitze zu sehen.

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Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Auf 14,6 km Länge habe ich ca. 1300 hm zurückgelegt. Inklusive kurze Pausen war ich 4:40 Stunden unterwegs.

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