Bei meiner gestrigen Tour auf den Schuhflicker habe ich beim Abstieg auf die andere Talseite hinübergeschaut und den felsigen Gipfelaufbau des Saukarkopfes als heutiges Ziel auserkoren. Da auch für heute die Wettervorhersage so ziemlich alles (Sonne, Wolken, Regen) für möglich hält ist ein niedriger, leicht erreichbarer Gipfel ideal. Falls das Wetter dann doch besser ist kann ich die Runde noch verlängern und auf dem Salzburger Almenweg das ganze Tal umrunden, immer mit der Möglichkeit auch vorzeitig runtergehen zu können,
Ich fahre von Großarl talauswärts bis Au und dann nach Osten bis zur Sonneckbrücke, wo es einen offiziellen Wandererparkplatz gibt. Dankenwerterweise wird hier (noch) nicht kassiert. Vom Parkplatz gehe ich gleich wieder ein kurzes Stück zurück. Denn mein erstes Ziel ist die Saukaralm. Über das Großarltal schaue ich hinüber zu meinem gestrigen Berg, dem Schuhflicker (rechts). Der sonnenbeschienene Spitz in der Bildmitte ist die Höllmauer.
Hinter mir gehts ins Tal hinein zur Breitebenalm. Rund um den Scheingipfel links werde ich am Nachmittag zurückkommen.
Die Schotterstraße kürzt ein verwachsener Steig ab. Teilweise verliere ich den Weg überhaupt. Das macht nichts, immer wo es geht bergauf finde ich bald wieder einen Weg zu einer netten kleinen Hütte, die anscheinend an Urlaubsgäste vermietet ist.
Jetzt habe ich die Saukaralm erreicht, aber um diese Tageszeit ist noch niemand hier. Alles wie ausgestorben.
Durch die Wand des Saukarkopfes führt ein Klettersteig. Der interessiert mich nicht. Ich gehe rechts vorbei und ...
... komme zu diesem Kreuz. Nein, das ist noch nicht der Gipfel, nur ein schöner Aussichtspunkt, auch wenn heute dafür viel zu viele Wolken am Himmel sind.
Das ist das Gipfelkreuz, aber es steht nicht auf dem höchsten Punkt. Viele Gipfelkreuze stehen etwas unterhalb des Gipfels, um vom Tal aus besser gesehen zu werden.
Weiter im Osten sehe ich einen höheren Gipfel, aber auch das ist erst ein Vorgipfel.
Ich muss noch weiter bis ich auf dem richtigen Gipfel stehe. Ich habe überlegt gleich hier am Grat weiterzugehen. Da es aber steil und felsig ausgeschaut hat und von oben schlecht einzusehen ist, gehe ich doch auf dem Anstiegsweg zurück zur Saukaralm.
Ich sitze kurz auf der Terrasse, es ist immer noch zu. Kurz nachdem ich weitergegangen bin kommen doch noch Wirt und Bedienung mit den Autos raufgefahren.
Ich gehe um den Karriegel herum. In der Ferne sehe ich meinen letzten Gipfel des Tages den Kitzstein/die Gabel/die Kitzsteingabel wie immer der/die richtig heißt. Gesehen habe ich alle diese Bezeichnungen aud den Karten und Wegweisern.
Die Karalm. Ich gehe oberhalb vorbei und erreiche danach wieder den Kamm. Ein wenig bedaure ich jetzt, dass ich nicht versucht habe direkt über den Karriegel zu gehen und stattdessen auf dem markierten Salzburger Almenweg gelieben bin.
Auf den Almen sind Rinder aber auch relativ viele Pferde. Die meisten sind an den Wanderern nicht interessiert. Dieser kleine Haflinger kommt näher und beäugt mich neugierig.
Kein Gipfel-, nur ein Almkreuz, mit Blick nach Süden. In der Bildmitte ist der Draugstein zu sehen. Wenn das Wetter nicht zu schlecht ist, gehe ich morgen rauf.
Diese Stelle ist mit "Trög" in der Karte eingetragen. Es handelt sich um ein kammnahes Trogtal, in dem es mehrere Seen und ein Hochmoor gibt. Sicherlich ein interessantes Naturbiotop wo es sich lohnen würde länger zu verweilen. Es beginnt zu regnen, ich gehe weiter hinauf zum bereits sichtbaren Gründegg.
Kaum habe ich das Regengwand angezogen und den Rucksack wasserdicht gemacht hört der Regen auch schon wieder auf. Ein Blick zurück über meinen Anstiegsweg. Ganz klein ist auch ein See im Trog zu erkennen.
Beim Gipfelkreuz auf dem Gründegg, 2168 m, gibt es erst mal ein Jausenpause. Ich bin alleine hier, nur der Bauer kommt vorbei und kontrolliert mit dem Messgerät die Spannung im Elektrozaun, der knapp unterhalb des Gipfels vorbei geht.
Über dem Draugstein im Süden gibt es Regenwolken. Ich überlege abzusteigen, aber ...
... im Norden, also in meiner geplanten Gehrichtung schaut es besser aus. Ich gehe weiter am Kamm entlang.
Am Penkkopf, 2011 m ist es wieder teilweise sonnig. Nach Osten könnte ich in einer halben Stunde Abstieg zur Kleinarler Hütte kommen. Allerdings müsste ich dann wieder aufsteigen. Das ist es mir nicht wert.
Auf dem Vorgipfel im Norden grasen Kühe, wie immer wieder auf meinem Weg.
Das war ja auch zu erwarten auf dem ...
Einige interessante Felsen schauen im Gipfelbereich aus den Wiesen.
Der Weg führt sogar duch diese Minischlucht, die allerdings auch umgangen werden könnte.
Wieder treffe ich auf eine Gruppe Kühe. Diesmal sind sie kohlschwarz. Als ich stehenbleibe um zu fotografieren kommt eine mit wilden Sprüngen auf mich zu. Mit einem scharfen Warnruf kann ich sie überzeugen mir nicht zu nahe zu kommen.
Hinauf zum Kreuz auf der Kitzsteingabel zieht es sich schon etwas. Ich spüre den langen Weg in den Beinen.
Da unten geht es vom Kleinarltal nach Wagrain. Die Wolken im Westen und Norden werden wieder dunkler.
Beim Blick vom Vorgipfel mit dem hölzernen Kunstwerk nach Süden ist der Himmel noch teilweise blau.
Ich beeile mich runter zu kommen zur Maurachalm. Jetzt gibt es eine gute Kaspressknedlsuppe und eine Hopfenkaltschale.
Eine Regenwolke kommt näher. Interessant zuzusehen, wenn man noch im Trockenen ist und zusehen kann wie es im Großarltal schon regnet. Ich sehe aber auch dass es dahinter schon wieder heller wird.
Bei der Rothofalm zieht man sich auch unter das Dach zurück. Kurz danach treffe ich ein Wandererpaar, das in voller Regenbekleidung unter einem Baum steht. Ich verspreche ihnen, das der Regen gleich wieder aufhört, aber sie scheinen meiner Prognose nicht ganz zu vertrauen.
Ich habe recht, 10 Minuten später scheint wieder die Sonne. Ein schönes Aussichtsbankerl über dem Großarltal.
Ich freue mich über die frisch gewaschenen Schwalbenwurzenzian, die jetzt in der Sonne glänzen, ...
... denn immer wenn ich in den Bergen bin, ... (siehe Bild) ;-)
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Salzburg eingezeichnet. Auf 22,6 km Länge habe ich über 1400 hm zurückgelegt. Inklusive kurzer Pausen war ich 8,5 Stunden unterwegs.