Nach einer ruhigen Nacht erwache ich, wie immer um fünf Uhr früh. Ein erster Blick aus dem Fenster verheißt nichts Gutes, alles voller Wolken. Ich will zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel sein. Ich traue mich nicht die Anderen zu wecken, weil von der Sonne wird es jetzt nicht viel zu Sehen geben.
Ich stehe trotzdem auf und Herbert, Gabriella und Markus kommen bald nach. Wir gehen hinauf zum Gipfelkreuz.
Herbert hält Ausschau. Wo ist jetzt der Sonnenaufgang, den du uns versprochen hast?
Die Sonne ist zwar verdeckt, wir müssen uns mit ein wenig Morgenrot begnügen. Es ist noch nicht mal sechs Uhr früh, Frühstück gibt es frühestens um Sieben.
Um die Zeit bis dahin sinnvoll zu verbringen gehen Herbert und ich hinunter zum frisch gestrichenen Fleischer-Biwak um es zu inspizieren.
Weil jetzt sogar die Sonne rauskommt gehen wir gleich noch weiter zum Zagelkogel.
Erst beim Rückweg kann Herbert auf dem G'hackkogel noch ein wenig Sonne geniessen, dann eilen wir um den Hochschwab-Gipfel herum zum Frühstück im Schiestlhaus.
Es dauert bis halb Neun bis Alle fertig zum Abmarsch sind. In der Zwischenzeit ist Nebel eingefallen. Wir überlegen über den Meransteig abzusteigen, entscheiden dann aber doch am ursprünglich geplanten Abstieg durch das G'hackte festzuhalten.
Dank guter Markierungen finden wir den Beginn des Steiges auch im Nebel. Erste eiserne Sicherungen tauchen auf.
Gabi hat sichtlich Spaß am Kraxeln.
Aber was ist mit Alex los. Hat der überschüßige Kräfte die er loswerden will?
Die berühmte lange Leiter macht den Abstieg wesentlich bequemer.
Die letzte gesicherte Passage. Manche behaupten zwar das das Ghackte gar kein richtiger Klettersteig ist, aber für mich schaut das auch nicht wie ein Wanderweg aus. Wir kommen zum Ghacktbrunn, wo wir wieder Wasser auffüllen können. Beim heutigen Wetter werden wir nicht so viel brauchen wie gestern.
Nach einem Anstieg zum Trawiessattel möchte ich auch heute wenigstens auf einen Gipfel. Ich verspreche dass es dort einen wunderbaren Blick in die Hochschwab-Südwand gibt ... und jetzt sitzen wir hier im Nebel.
Beim Rückweg zum Sattel lichtet sich der Nebel ein wenig, so dass wir doch noch die Südwand zumindest kurz sehen können.
Der Abstieg durch die Obere Dullwitz ist schön. Wir beobachten Gämsen und Murmeltiere und erfreuen uns an den Blumen, wie hier der seltene weiße Alpenmohn ...
... und am letzten noch blühenden Almrausch.
Bei der Voisthalerhütte beginnt es zu regnen und das bleibt auch so bis unten. Jetzt sind wir froh über das vorsorglich abgestellte Auto. Jetzt noch hinaufgehen zu müssen bis zum Seebergsattel will wohl keiner. Dass wir zuletzt doch noch nass geworden sind, stört mich nicht wirklich. Der Gesamteindruck unserer Tour beibt positiv. Herzlichen Dank an meine Mitwanderer. Es war ein herrliches Wochenende am Schwobn. Ich freue mich auf unsere nächste Gipfelstürmertour.
Unsere Strecke auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Auf 16 km Länge haben wir ca. 400 hm im Aufstieg und fast 1600 hm im Abstieg zurückgelegt. Wir waren ohne den Morgenspatziergang 6,5 Stunden unterwegs.
vorige Tour: Hochschwab, Aufstieg nächste Tour: Schmittenhöhe