Jörn war noch nie auf dem Schwobm. Jetzt will er ihn endlich kennenlernen. Am Samstag hätten sich daher eigentlich zehn Gipfelstürmer aufmachen sollen, um von Seewiesen über die Aflenzer Staritzen den Hochschwabgipfel zu besteigen. Allerdings hat der Wetterbericht von Gewittergefahr berichtet, das einige Vorsichtige abgeschreckt hat. Der harte Kern besteht nur noch aus sechs Personen, die das Risiko in kauf nehmen. Da wir mit zwei Autos unterwegs sind ist es auch naheliegend nicht in Seewiesen, sondern oben am Seebergsattel zu starten. Ein Auto haben wir vorher noch hinunter gestellt, zum Parkplatz am Eingang in die Dullwitz, wo wir am Sonntag zurückkehren werden.
Bei bestem Wetter und gut gelaunt machen wir uns abmarschbereit. Alle freuen sich auch eine schöne Schwobmtour.
Im Gänsemarsch streben wir gleich dem ersten Gipfel, der Seeleiten zu. Hier geht es ja noch, doch weiter oben wird es steiler.
Ein kleiner Abstecher bringt uns zum Gipfelkreuz. Ein Gipfelfoto und eine erste kurze Jausenpause ist auch noch drin.
Dann gehts hinauf auf die Hochfläche der Staritzen. Hier ist es nirgends richtig steil, aber es geht ständig in leichtem Auf und Ab dahin. Am höchsten Punkt des Mieserkogels (rechts) gehen wir vorbei. Ein Besteigung lohnt sich nur für Gipfelsammler und ich war schon oben. Den Krautgartenkogel (links) lassen wir uns nicht entgehen. Da gehen wir rauf, allerdings wird die Gipfelpause durch Unmengen von kleinen Fliegen drastisch verkürzt.
Die Hochweichsel liegt noch weiter neben unserem Weg und ihre Besteigung ist ein Umweg. Da allerdings der Himmel immer noch wolkenlos ist nehmen wir den gerne in kauf.
Das Gipfelkreuz steht schief. Da war bei meinem letzen Besuch noch nicht so. Da lag allerdings so viel Schnee, dass ich bequem am Querbalken sitzen konnte (kleines Bild). Der Bericht über meine Schneeschuhtour vom 16. März auf die Hochweichsel ist HIER.
Dafür kann man jetzt viel bequemer in der Sonne liegen. Markus trinkt noch einen Schluck, mit Blick zum Hochschwab und zum Ringkamp, ...
... während Herbert scheinbar schon eingeschlafen ist.
Gabriella genießt ein Sonnenbad ...
... und Alex beobachtet im Liegen die ringsum aufragende Bergwelt.
Nur Jörn kann nicht richtig entspannen, er hat noch ein wichtiges Telefonat zu führen.
Wolkenlos, warm und windstill ist es immer noch. Ich dränge trotzdem auf den Aufbruch. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und die Wetterverschlechterung kann rasch kommen in den Bergen. Ringkamp, Riegerin, Hochtürnach, Kräuterin und dahinter sind die ersten Wolkenschleier zu sehen.
Ein Rudel Steinböcke schaut nur kurz auf als wir vorbeikommen, dann fressen sie einfach weiter.
Da müssen wir durch zwischen Hutkogel und Ringkamp. Dann folgt der Abstieg ins Ochsenreichkar. Ich kenne dort unten eine gute Quelle, wo wir unsere Wasservorräte auffüllen können.
Während wieder alle in der Wiese liegen, verdichten sich die Wolken rasch. Es ist noch ein ordentlicher Aufstieg bis wir das Schiestlhaus erreichen. Wind kommt auf und von Westen kommt die Regenwolke näher. Herbert und Jörn sind noch zum Ringkamp hinübergegangen. Die beiden erleben den Wind am Gipfelgrat und auch den ersten Regen können sie noch im Freien genießen, während alle anderen bereits in der Hütte sitzen.
Den Gastraum im Schiestlhaus werde ich wohl nie als gemütlich empfinden. Auch die Selbstbedienung an der Schank mit sofortigem Inkasso empfinde ich nicht wirklich gastfreundlich. Dabei sind die jungen Damen vom Personal sehr freundlich und wirklich bemüht. Allerdings dauert alles seine Zeit, ungeduldig sollte man nicht sein. Dabei ist die Hütte nur halb belegt, weil der ORF-Steiermark wetterbedingt vor Bergtouren gewarnt hat, haben viele ihre reservierten Schlafplätze abbestellt.
Die Regenwolke ist vorbeigezogen. Da wir nicht wissen wie das Wetter morgen früh sein wird, wollen wir heute noch auf den Gipfel. Auch von außen gefällt mir das Schiestlhaus nicht. Modern darf es ja sein, aber darf Modernes nicht gleichzeitig auch schön sein? Einziger Pluspunkt sind die Schlafräume, die sind wirklich gelungen und gemütlich.
Ich hatte ja auf einen schönen Sonnenuntergang gehofft, aber aufgrund der Wolken wird das wohl nichts werden. Ein Foto mit dem Gipfelkreuz am Hochschwab ist natürlich auch obligat.
Der kleine Anstieg zum Kleinen Schwab lohnt sich allein wegen dem Blick zum Hochschwab.
Jetzt kommen wir sogar noch in den Genuß einer abendlichen Wolkenstimmung.
Als letzten Gipfel besteigen wir dann noch die Eismauer, wo wir das abziehende Gewitter im SO betrachten können.
Besonders auffällig ist der Regenbogen mitten in der Gewitterwolke.
Ein wenig Sonnenuntergang sehen wir doch noch über dem Salzatal. In der Hütte sitzend können wir dann durch die großen Fenster die Blitze und die schwarzen Wolken sehen, die südöstlich vom Hochschwab niedergehen und uns hier verschont haben.
Unsere Strecke auf der KOMPASS Karte Steiermark eingezeichnet. Auf 19 km Länge haben wir ca. 1600 hm zurückgelegt. Wir waren ohne den Abendspatziergang 7,5 Stunden unterwegs.
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