Wenn man von Sand in Taufers ins Reintal fahrt, zweigt bei der kleinen Häusergruppe Säger das Gelttal ab, durch das man die Rieserfernerhütte erreichen kann. Der Autobus hält genau am Beginn des Weges. Autofahrer finden etwas weiter taleinwärts einen großen Parkplatz.
Ich gehe als am Straßenrand zurück zum Beginn des Wanderweges ins Gelttal. Mein Ziel die Gelttalspitze ist hier noch nicht zu sehen, das ist der Putzennock. Ganz hinten sieht man den Fensterkofel und den Wasserkopf.
Die Putzenalm liegt ganz am Beginn des Tales, gleich unten an der Straße. Ob man das Tal jetzt Gelltal, Geltal oder Gelttal schreibt kann ich nicht sagen. Da ist man sich scheinbar nicht einig geworden.
Gleich nach der Putzenalm steigt der Weg steil an. Nach einer Stunde ist diese bewaldetet Steilstufe überwunden. Über die Äußere Gelttalalm geht es über saftige Wiesen flach weiter zur Inneren Geltalalm.
Das Gelttal ist wunderschön zu durchwandern, die Almwiesen voller Blumen, der Wildbach rauscht und das Wetter ist sonnig, aber nicht heiß. Ich könnte stundenlang so weiterwandern und das muss ich auch, denn das Gelttal ist nicht nur schön, sondern auch lang. Hinten links ist schon die Gelttalspitze zu sehen, aber das weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Jetzt steigt der Weg langsam aus dem Talboden auf den Hang hinauf. Sehr schön und bequem ist er hier mit Steinplatten ausgelegt. Hinter mir sehe ich auf der anderen Talseite den Großen Moosstock.
Langsam, fast unmerklich ändert sich die Landschaft. Das Grün wird weniger, die Steine immer mehr. Ein letztes Grasbüschel behauptet sich noch, ...
... dann ist nur noch Steinwüste mit wenigen kleinen Pflanzen.
Bereits kurz vor der Hütte ist diese kleine Lacke, in der sich die Schwarze Wand spiegelt. Eine flotte junge Dame wartet am Ufer auf ihren nicht mehr ganz so flotten Vater.
Bei der Rieserfernerhütte habe ich schon 1300 hm zurückgelegt. Bis zur Gelttalspitze, links im Bild habe ich nur noch ca. 300 hm aufzusteigen.
Der Tiroler Adler erinnert daran dass wir hier in Tirol sind, auch wenn Südtirol seit langem zu Italien gehört.
Der markierte Weg führt an der Gelttalspitze vorbei zum Fernerköpfl. Der hier über dem Steinmann ist aber schon der Magerstein.
Auf ca. 3000 m Höhe beginnen schwer zu erkennende Steigspuren, ab und zu gibt es Steinmännchen, meistens suche ich mir zwischen den Steinen meinen eigenen Weg auf den Gipfel. Hier oben gibt es nur einen Steinhaufen und einen schönen Blick zum Schneebigen Nock. Es bläst auch noch ein kräftiger Wind.
Über diesen grauen Schotterhang geht der Weg hinauf zum Fernerköpfl. Es wäre nicht weit und auch recht einfach da hinaufzukommen. Irgendwie habe ich aber nicht mehr die richtige Motivation. Ich habe heute schon einen 3000er bestiegen, auch bin ich müde von den letzten Tagen. Außerdem soll am Nachmittag eine Kaltfront ankommen. Mit dem Wind habe ich genug Ausreden gesammelt um einfach wieder zurückzugehen. Der Berg bleibt stehen, ich kann ja ein anderes Mal wiederkommen.
Vielleicht schaffe ich ja dann sogar den Magerstein? Ich weiß aber noch nicht wie schwer/ausgesetzt der Anstieg dahin ist.
Heute gehe ich wieder hinunter zur Rieserfernerhütte, die eigentlich Geltalfernerhütte heißen müsste, denn der Rieserferner ist das nicht an dem sie liegt. Hier sieht man die Hütte an den Resten des Geltalferners mit der Schwarzen Wand dahinter.
Am Morgenkofel und Wasserkopf ist noch ein anderer Gletscherrest.
Ich habe noch einen weiten Weg wieder hinunter durch das Gelttal. Hinten über dem Zillertaler Hauptkamm sind bereits die Wolken der angekündigten Schlechtwetterfront zu sehen. Ich habe jetzt keine Zeit mehr zu vertrödeln.
Auf dem Steinplattenweg komme ich gut voran, obwohl es beschwerlicher aussieht, als es ist.
Auch über der Gelttalspitze haben sich Wolken gebildet.
Vorbei an den Almen mit dem Moosstock im Hintergrund ...
... bin ich rasch unten im Reintal. Jetztwerden die Wolken rasch dunkler und böiger Wind kommt auf. Bis der erste Regen fällt bin ich längst in meinem Zimmer. In der Nacht gehen dann heftige Gewitter nieder. Auch für den folgenden Tag ist Regen prognostiziert. Macht gar nichts, nach drei Dreitausendern in den letzen drei Tagen brauche ich sowieso mindestens drei Tage Pause. Am nächsten Morgen packe ich meine sieben Sachen und fahre nach Hause. Im Ahrntal gibt es noch viele mögliche Ziele für mich, irgendwann komme ich wieder.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet. Auf 19 km Länge habe ich ca. 1600 hm zurückgelegt. Ich war insgesamt 8 Stunden unterwegs.
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