Nachdem ich gestern den auffallensten Gipfel der Sarntaler Alpen, dem Weißhorn einen Besuch abgestattet habe, habe ich mir heute den höchsten Gipfel der Sarntaler Alpen, also den 2781 m hohen Hirzer als Ziel erkoren.
Vom Ort Aberstückl kann man noch auf der Höfestraße etwas weiter hinauffahren, wo in einer Kurve unterhalb des Lahnerhofes etwas Parkmöglichkeit gibt. Man sollte früh dran sein, viel Platz ist nicht und der Hirzer ist ein beliebtes Ziel.
Bergbauern-Bilderbuchlandschaft mit frisch gemähten Wiesen, so was sieht der Tourist aus dem Flachland gerne. Der Hirzer ist von hier noch nicht zu sehen, aber das weiß ich zu der Zeit noch nicht.
Nicht nur die Landschaft gefällt, auch die einheimischen Schönheiten stellen sich in das beste Licht und begrüßen den Gast.
Steil hinauf steige ich über Wiesen und durch den Wald. Auf dem Kirchberg steht ein Almkreuz. Der Berg dahinter ist die Leiterspitze.
Dann geht der Weg flach hinüber zur Antranalm. Dabei werden einige Wasser-, Lawinen-, Steinschlagrinnen gequert.
Die Antramalm liegt an einem sehr schönen Platz inmitten weiten flachen Almwiesen. Hier könnte man es eine Weile aushalten, nur ich Rastloser nehme mir nicht mal Zeit für eine Pause. Ich will weiter rauf und das möglichst sofort.
Trotzdem bin ich zu spät dran. Nebel fällt ein als ich höher hinauf komme.
Es wird steiler und steiniger. Über den Kamm sind Wanderer unterwegs. Rechts ist schon das Gipfelkreuz zu erkennen.
Bis dahin ist aber noch ein steiler Hang zu bewältigen.
Kurz vor dem Gipfel gibt es noch Mal blauen Himmel und Sonne, aber nur ganz kurz...
... dann zieht über den Seitenkamm die nächste Wolke heran.
Wie erwartet bin ich hier nicht allein. Vielleicht hätte ich den höchsten Sarntaler Gipfel doch nicht ausgerechnet an einem Sonntag aufsuchen sollen?
Viel Platz ist nicht am Gipfel und da die Sicht immer schlechter wird verlege ich die Jausenpause weiter runter auf die Alm.
Zum Absteigen ist es noch zu früh, das Wetter wird nicht schlechter ...
... daher mache ich einen Umweg zum Kratzberger See.
Auch wenn es die Sonne immer noch schwer hat, die Wolken zu durchdringen, so ist es doch angenehm eine Weile in der Wiese zu liegen.
Am See sind auch noch etliche andere Leute. Die meisten sind vom nahen Missensteiner Joch herübergekommen. Dort gibt es das Schigebiet "Meran 2000" und es verkehrt auch im Sommer eine Seilbahn.
Wenn ich schon in der Nähe bin gehe ich auch noch hinüber um einen Blick auf die andere Seite zu werfen.
Die Beiden stehen unbeweglich auf der Stelle und schauen sich nur tief in die Augen.
Zum Jochkreuz führt ein befestigter Weg, ein eindeutiges Zeichen für die nahe Seilbahn.
Außerdem gibt es staubige Straßen, Hütten, Pisten und Lifte, Wanderer und Mountainbiker. Nichts wie weg!
Hier hinunter zur Kaserwiesalm bin ich wieder allein unterwegs.
Der spitze Gipfel ist das Penser Weißhorn, da war ich gestern oben.
Bei der Kaserwiesalm sitzen einge Leute so nett zusammen, dass ich mich zu ihnen geselle. Ein günstiges Bier gibt es auch und das nette Gespräch ist gratis.
Während des Abstieges habe ich ständig das spitz aufragende Weißhorn vor den Augen.
Dann stehen immer wieder seltsam Zwerge im Wald herum.
Sie erzählen Geschichten, die den Abstieg sehr kurzweilig erscheinen lassen.
Ich bin auf dem Sagenweg zwischen Durralm und Durrhof unterwegs. Interessant sicher nicht nur für Kinder.Dabei sind einige Gräben zu durchqueren, wo man die Kraft der Natur hautnah erleben kann.
Der Bergbauernhof am Steilhang. Der Bauer ist dabei das Heu in die Scheune zu bringen. Er benutzt dafür den Traktor mit dem Ladewagen. Wie das auf den steilen Wiesenhängen geht weiß ich nicht.
Einfach ist es sicher auch nicht damit an den parkenden Autos vorbei zum Hof zu kommen.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet. Auf 18,2 km Länge habe ich 1350 hm zurückgelegt. Der Aufstieg dauerte 2:45 Stunden. Der Abstieg über den Kratzberger See und das Missensteiner Joch hat inklusive mehrerer Pausen fast 5 Stunden gedauert.
vorige Tour: Penser Weißhorn nächste Tour: Tagewaldhorn, Jakobspitze