Zum Start meiner Südtirolaufenthalte fahre ich über den Brenner und Sterzing auf das Penser Joch. Das bietet mit einer Höhe von über 2200 m einen hohen Ausgangspunkt für die erste Tour. Das Sarntaler Weißhorn ist daher mein erstes Ziel. Das Weißhorn zeigt sich vom Penser Joch als spitz aufragendes Horn und wird daher auch als Sarntaler Matterhorn bezeichnet. Der Gipfel selbst ist aus dunklem Urgestein (Gneis), unterhalb des Gipfels tritt weißes Dolomitgestein zutage, das dem Gipfel seinen Namen gegeben hat.
Auf dem Penser Joch ist einiges los. Viele Radfahrer habe ich auf der Auffahrt überholt. Noch mehr Motorradfahrer sind bei mir vorbeigefahren. Bedenken hatte ich bei den vielen Motorradfahrern die mir entgegen gekommen sind. Die brauchen mehr Platz als ein Auto. Die Kurven werden grundsätzlich geschnitten und aus der Kurve heraus schiessen sie bis auf die Gegenfahrbahn. Um mich habe ich keine Angst, aber wenn etwas passiert möchte ich wenigstens nicht schuld sein, so halte ich mich streng auf meiner Seite der Fahrbahn.
Diese beiden Hügel wären auch schnell erreichbar. Was ich zu der Zeit noch nicht weiß, es handelt sich um Hühnerspiel und Zinseler.
Mein Ziel ist hier angeschrieben. Ich habe gelesen, dass der letzte Anstieg zum Gipfel ziemlich ausgesetzt, aber mit Seilen versichert ist. Das will ich mir zumindest aus der Nähe anschauen. Werde ich mich rauftrauen?
Durch die lange Anfahrt aus Wien bin ich schon spät dran. Die besten Liegeplätze am Penser Jochsee sind schon vergeben.
Der Gipfel des Weißhorns ist in den Wolken verborgen. Ist vielleicht eh' besser nicht zu sehen wie steil der aufragt.
Die Penser Jochstraße ist hier schön zu sehen. Nach der Tour werde ich dann da runter ins Sarntal fahren und eine Woche bleiben.
Mein Weg führt über Almwiesen in angenehmer Steigung vorbei an den Steinkarseen ...
... hinauf zu den weißen Marmorbrüchen in der Südflanke des Weißhorns.
Das Wetter ist ziemlich statisch. Die dunklen Wolken werden nicht mehr, aber auch nicht weniger. Am Grat angekommen ragt da ein Gipfel mit Kreuz auf. Später habe ich in der Karte nachgesehen. Ich vermute dass es sich um den Mudatsch, 2582 m, handelt.
Es beginnt der schwierige Teil der Tour. Über Blöcke geht es weiter hinauf. Teilweise sind Drahtseile gespannt. Manchmal muss ich aber auch die Hände zu Hilfe nehmen. Es ist zu meinem Glück nicht ganz so schlimm wie erwartet.
Nur noch ein kurzes Stück über den Grat, dann habe ich das Gipfelkreuz erreicht. Die meisten anderen Wanderer sind bereits abgestiegen, ich habe den Gipfel ganz für mich allein.
Ich war noch nie in den Sarntaler Alpen, daher tu ich mir schwer mit dem Erkennen der Gipfel. Das müsste wieder der Mudatsch sein.
Ein schönes Tal und viele Gipfel, wenn ich nur wüsste welche!
Die Straße hinauf von Sarntal auf's Penser Joch.
Ich nehme Abschied vom Gipfel. Kurz über den Grat zurück und dann vorsichtig entlang der Seile abwärts.
Nachdem ich die steilsten Stellen überwunden habe, kann ich mich an den Blümchen erfreuen. Stengelloses Leimkraut.
Alpenleinkraut
Dieser Vorgipfel scheint nicht mal einen eigenen Namen zu haben.
Es geht auf dem Aufstiegsweg zurück zu den Steinkarseen.
Danach bleibe ich oben auf dem Grat um noch die Röthenspitze (rechts) zu überschreiten. Links im Bild die Etschenspitze.
Jetzt ist im Rückblick auch das Weißhorn wolkenfrei.
Vom Gänsekragen, 2322 m, kann ich schon hinuntersehen zum Alpenrosenhof auf dem Penser Joch.
Gipfelkreuz am Gänsekragen mit Blick zum Zinseler.
Ein letzte Blick hinüber zum Sarntaler Matterhorn, dem Weißhorn, dann ...
... steige ich hinunter zum Joch und beende meine erste Tour in den Sarntaler Alpen.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Südtirol eingezeichnet. Auf 10,7 km Länge habe ich über 600 hm zurückgelegt. Der Aufstieg dauerte 1:45 Stunden. Der Abstieg einiges länger, da habe ich noch zwei Wiesengipfel überschritten und öfters Pausen eingelegt.