Eine ruhige Nacht mit tiefem Schlaf in der fensterlosen Zelle der Dümlerhütte läßt mich zeitgerecht zum Sonnenaufgang erwachen. Ich gehe hinauf zum nahen Hüttenkreuz. Leider sind im Osten noch die Wolkenreste der nächtlichen Gewitter. Sie verdecken den Sonnenaufgang. Zum Abschluß meiner Warscheneck-Wanderungen möchte ich heute auf den Seespitz gehen.
Nur kurz kann ich die Sonne durch eine Lücke in den Wolken sehen. Der Doppelgipfel ist der Kleine und der Große Größtenberg.
Auch über dem Stodertal liegt der Nebel. Ganz links ist der Kleine Priel bereits in der Sonne.
Nach einem guten Frühstück beginne ich meine Tour mit einem Abstieg.
Im Seegraben liegt die Zickalm. Ich muss noch weiter runter in den Graben ...
... bis ich zur Abzweigung des Anstieges zum Seespitz komme. Hier komme ich auch unter die Nebeldecke. Die Pflanzen und der Boden sind gut durchnäßt, die Steine rutschig und der Weg ordentlich gatschig.
Doch der "Knieschnagglersteig", wie dieser Weg unter Einheimischen genannt wird, geht steil hinauf und ich bin bald wieder in der Sonne.
Der steile Anstieg endet. Weiter geht es gemütlicher, vorbei an der Weierbaueralm über Wiesen und durch Wald zum Gipfel.
Links vom Kreuz die "Riesen" Spitzmauer und Priel und der "Zwerg" Tamberg.
Rechts vom Kreuz kann ich das gesamte Sengsengebirge überblicken.
Der Große Phyrgas ragt über die Wolken.
Nur der Warscheneckstock ist völlig wolkenfrei. In der Bildmitte ist die Dümlerhütte als kleiner weißer Fleck zu erkennen.
Auf dem Gipfel sitzend kann ich zusehen wie sich die tiefen Wolken auflösen. Ein Einheimischer kommt rauf. Wir plaudern ein wenig und ich frage ihn ob er den Jagasteig kennt, von dem ich gehört habe und der teilweise als punktierte Linie in den Karten eingezeichnet ist. Ja, er ist da raufgekommen, weil es der kürzeste Weg zum Gipfel ist und geht auch wieder da hinunter.
Er zeigt mir noch wo der Steig beginnt, aber als ich mich bei ihm anhängen will schlägt er ein Tempo an, dem ich nicht folgen kann. Der kürzeste Weg ist natürlich auch der steilste. Durch die Nässe ist der Abstieg rutschig, Gras und Erde wechseln, nur einmal ist ein kurzes Seil zum Überwinden einer Steilstelle hilfreich. Der Steig ist nicht markiert, aber wenn man den Anfang gefunden hat auch nicht mehr zu verlieren. Den Beginn des Weges von unten ist allerdings schwer zu entdecken. Er scheint trotzdem oft begangen zu werden, einige Leute kommen mir auch noch entgegen. Erst kurz vor dem Gleinkersee komme ich zum Hochseilgarten wo gerade eine Schulklasse ihre Turnstunde abhält.
Ich bin am Gleinkersee angekommen. Ein Blick nach hinten in den Seegraben.
Weil ich noch Zeit habe und es so schön ist mache ich noch einen gemütlichen Spaziergang um den See ...
... wo ich viele schöne Fotomotive finde. Dann wird es wieder einmal Zeit nach Hause zu fahren. Hier gefällt es mir, gut möglich dass ich bald wieder herkomme. Von mir unbestiegene Gipfelziele gibt es noch genug.
Meine Strecke auf der KOMPASS Karte Oberösterreich eingezeichnet. Auf 8,5 km Länge habe ich ca. 400 hm im Aufstieg und über 1000 hm im Abstieg zurückgelegt.
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